KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

DRITTER TEIL. Entwicklung der Todes-Tanz- und Toten-Tanz-Motive in der lehrhaften Dichtung des Mittel-alters und in den Urtypen der Todes- und Toten-Legenden - ZWEITER ABSCHNITT. Grundformen der Todes- und Toten-Legenden

Willen wir goide syn bereit, Ind dyenen vp genade, Beide vroy ind spade, Dat wir syne heulde erweruen, 230 E dan wir steruen ! Des gunne vns got van hemelrich, Ind syn trone ewelich !" Amen ! 3. Die italienische Legende. a). La leggenda dei tre morti e dei tre vivi. Anf. Lo primo re che nance giua, dice li compagnune, Non place nante, que ei grande veseone Cod. Vatic. Ottobon. 1220. f. 56v. XIV. Jh. b). Bearbeitung Domenico Cavalcas (t 1342) nach französischem Muster. (Chledowski. Siena I. 243, Berlin 1904; Schubring. Pisa. 1902. S. 76.) c). Die begleitenden Verse der Darstellung im Camposanto di Pisa. Florenz. Cod. Marciano-italiano 204 della classe IX. (2. H. XV. Jhs.) (Morpurgo : Arte . . . 1899. S. 57. Aus dem XIV. Jh.) 4. Die englische Legende. Walter Map hat die Legende nicht bearbeitet. Derartige Gedichte wurden ihm nachträglich falsch zugeschrieben. Dagegen ist nur eine englische Fas­sung bekannt : John Awdelays Gedicht : „De tribus regibus mortuis". ca. 1426. Anf. In a byrchyn bonke 6 e r bous arne bryzt, I saw a brymlyche bore to a bay brozt .. Oxford. Bodleian Libr. Ms. Douce 302, f. 34rv. (Von Storck in den „Englischen Studien" publiziert). VII. „Dat harte Bock". Die deutsche Legende der drei Lebenden und toten Könige nach Baudouin de Condé und Nicholes de Marginal 1 Hg. von Nicolaus Staphorst: Hamburgische Kirchengeschichte. 1. Teil. IV. Band. 1720. 1731. Hamburg. (S. 263—267 ; zweite Beilage) Ham­burg. Stadtbibl. Mscr. Nr. 102 c. fol. 76a. in Scri­nio. 1404. (Niederdeutsch). Das „Harte Buch" der „Brüderschaft des Heil. Leichnams zu St. Johannis", welche 1392 am Sonntage nach dem Fronleichnamstage ge­stiftet und später auch „Flandrer-Fahrer Gesell­schaft" genannt wurde, ist durch eine Abschrift bekannt, die ein Mitglied der Gesellschaft am 4. Okt. 1404 beendigt hat. Es enthält Gedichte des XIV. Jahrhunderts : 1). Van der Bort Christi. 2). Van dem Holte des hilligen Krutzes. 3). Van einem eddelen Krutgarden. 4). Van dem Krantzhalsz. 5). Vnser leven Vrouwen Rosenkrantz. 6). Van Namelosz und Valentyn. 7). Van dren Konigen. Der hamburgische Legendentext von den drei Lebenden und Toten bildet eine Ubergangs­stufe zwischen dem Entwicklungsgrad der Le­gende in Ferrara (XII. Jahrh.) und der Wolfen­büttler Variation. Seine Vorbilder sind die alten Texte von Baudouin de Condé (1244—80), Ni­choles de Marginal (ca. 1310) und ein anony­mer französischer Text aus dem XIII. Jahrhun­dert. Während aber im Text zu Ferrara nur ein Toter im Grabe liegt und in Subiaco dieser eine Tote nur in den verschiedenen Graden der Ver­wesung dreimal nebeneinander dargestellt wird, finden wir in den oben erwähnten französischen Texten unter dem Einfluss der Hieronymus-Le­gende die Mehrzahl der drei verschiedenen To­ten. Dabei sind aber diese drei Toten keine aus­schliesslichen Vertreter der drei Everyman-Vi­sionen, wie in der Wolferibültler Variante. Dem Texte zu Ferrara gegenüber, dessen Leitmotiv 1 Tab. A. IL. eher die Zersetzung der Schönheit des Leibes nach dem Tod ist, finden sich hier schon eini­ge Ansätze zur Darstellung der Nichtigkeit der Weltmacht. Drei vornehme Herren ziehen auf eine frohe Jagd in den Wald hinaus. Sie wer­den als reiche und mächtige Könige gekenn­zeichnet. Der eine König äussert den Wunsch, Gott möge ihnen erlauben, das überirdische Schicksal ihrer Väter in Vision sehen zu kön­nen (vgl. den Drang nach einem Jenseitsbe­richt in der Hier.-Leg.). Die äussere Form des Erflehens einer Vision kehrt in der Trier-Hom­burg-Donaueschingener Legendenform wieder. Hier wird sie aber auf den „vierten Gesellen", auf Everyman übertragen, der das Schicksal seiner drei sündhaft lebenden Gesellen sehen muss. Der unverkennbare Charakter der Trier­Homburg-Donaueschingener Legendenform ist die Todesvision, welche in Metz durch die Ver­einigung der hier mitgeteilten französischen und der Homburger Legendenform mit den Visionen der ebenfalls arabischen Everyman-Legende ent­stand. Kaum reiten die drei Könige tiefer in den Wald und entfernen sich von ihrem Gesinde, als ihnen unter einer Linde ihre Väter in der Form eines verwesten Leichnams oder Skeletts erscheinen. Anfangs erkennen sie die Toten nicht und glauben von ihnen getötet zu werden. Diese Eigenschaft — welche schon in diesem Urtext vorbereitet wird — bekommen die Toten später wirklich von den Toten der Basler To­tenlegende. Die Toten geben sich aber mit dem bekannten Spruch der Legende zu erkennen : „Wat gy sint, dat were wy, Wat wy sint, dat werde gy". Der erste Tote erwähnt merkwürdi­gerweise die Parabel vom reichen Mann und vom armen Lazarus, die später zur Darstellung der Nichtigkeit des Reichtums gedient hat. Der Le­gendentext ist ein Stück der Mönchsliteratur und züchtigt hasserfüllt jene Geistlichen, die unsitt­lich leben. Daher auch manche Vadomori-Auf­zählungen. Der Text ist unvollständig.

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