KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)
DRITTER TEIL. Entwicklung der Todes-Tanz- und Toten-Tanz-Motive in der lehrhaften Dichtung des Mittel-alters und in den Urtypen der Todes- und Toten-Legenden - ZWEITER ABSCHNITT. Grundformen der Todes- und Toten-Legenden
— 322 — C.) Dit des trois mortes et des trois vives. Ci commence Ii dis des iij mortes et des iij Anf. Une aventure merveilleuse [vives. Q'alour est mist piteuse. Paris. Bibl. nat. ms. fr. 24432. f. 246. (Ms. anc. 198. Fonds Notre Dame.) XIV. Jh. 2. Die deutsche Legende. a). Niederdeutsches Bruchstück. XV. Jh. Wiesbaden. Staatsarchiv. B. 10, f. 124r. (Cod. aus dem Kloster Arnstein. Mitgeteilt bei W. Storck: Diss. Heidelberg. 1910. S. 6. Nr. 63.) Federzeichnung. Italienischer Einfluss. Beschreibung der Bilder. Anf. Och ghi heren efi urouwé Wilt dit ghescrift te recht äscouwe. .. Ende : Daer ome doet altoes wel So en wort u die doot nie fei. (20 Zeilen.) b). Bruchstück. Anf. Do der lebnde Co rych. Sus yach myt ubermute Der tote Co trurétlych. Antworte vil ungute. Münster. Paulinische Bibliothek : In die Incun. 133 eingeklebt. 36 Zeilen erhalten, ca. 1400. c.) Dit is van den doden koningen Ind van den leuenden konyngen. Stuttgart. Landesbibl. Cod. poet, et phil. 4» Nr. 83. f. 131/6. Berlin, Preuss. Staatsbibl. ms. germ. fol. 1027. f. 154d. (Bragur: Ein Litterarisches Magazin der Deutschen und Nordischen Vorzeit, hg. von Böckh und Gräter. Leipz. 1791. S. 369-378.) Drei Könige haben sich auf einer Jagd in einem Wald samt ihren Knechten verirrt. Der eine Knecht erzählt, dass er die vergangene Nacht von einem Feuer geträumt habe, in dem drei Tote erschienen; er fürchtet sich, dass dieser Traum jetzt in Erfüllung gehen könnte. Er steigt auf einen Baum und erblickt das Feuer. Die drei Könige reiten furchtsam zur Stelle hin ; sie rufen Gott, den Heiland, Maria an, damit sie dem teuflischen Zauber glücklich entgehen können. Der Knecht betet zum hl. Oswald, „der über die Träume Macht hat". Die drei Toten erscheinen. Sie werden „Heiden" genannt, — eine Reminiszenz der Makarius-Legende. Nur ein Toter spricht wie in der urspr. Gisant-Typ-Legende. Der erste Tote war ein Markgraf, der zweite ein Herzog, der dritte ein Graf Der visionäre Eremit der Hieronymus-Legende fehlt noch. Das Gedicht endet mit den guten Entschlüssen der drei Könige (232 Zeilen). In eynre suysser somer zyt, As man wunnenclichen syt Louff, gras, bloymen mencher leye, As vmb die zyt van dem meye ; 5 Do wart eyne groisse jaget gestalt Van dryn herren wale zo maissen alt. Sy waren guetz ind moydes rych ; Man en vant nyergen yre gelych. In alle dem lande, 10 So wa man sy bekannte, Wa man wiste van yn zo sagen, Da en dorfte neyman gewagen, Dat yeman besser were dan sy. Des waren sy irs moydes vry. 15 Sy hatten steyde, bürge ind land ; In allen landen waren sy bekant : Sy hatten zo dyenst Ritter ind kneychte, Ind menchen dyenst kneycht von geschleychte; Sy hatten wünsch von vrauwen, 20 Ind allit, dat man mach beschauwen, Ind vp ertrichen erdencken, Dat en moichte nyet vnsencken. Also birlich waren so gedain, Dat yn des neyt en künde intgain. 25 Die ieger leyssen louffen die hunde, Off irre eynich gespoiren kuynde Fyn wilt, dat da zydich were ? Dat were eyne guede mere ! Sy sporden vp eyn hynde, 30 Da mede intleyssen sy die wynde ; Die wynde waren snel ind grois, Also datz die herren verdrois, Dat sy nyet en künden gebellen. Die iaget were lanck zo erzellen — 35 Kurtwyle, die wiege waren yn vnkunt, Sy worden irre zo der stunt : Ire gesynde was van yn geiaget Na dem wilde vnuerzaget. Die dry herren alleyne waren 40 Mit eyme kneycht, nyet me zwaren. Sy quamen up eynen grosen swaren wait, Da waren vogel junck ind alt ; Sy sungen alle na irre wysen, Ind vmb yren schepper zo prysen : 45 Die nacht wart sere dunkelt, Die sternen schenen as karbunkelt ; Sy en wysten her noch dar, Neymen des weiges war. So waren sy verirret vp der iaget, 50 Dat sy is synt worden verzaget. Der kneycht sprach den herren zo : „Id duncket mich syn eyn guet syn nu, Dat ich clume zo boume : Mich duchte hynt yn myme droume, 55 Dat ich eyn guet vuyr sege, Da by dry doden legen". Die herren sprachent all Mit eyme groissen schalle : „Mislich id is vur guet: 60 Fyn yecklich neyme gueden moit !" Der kneycht clam vp eynen boum ; Syns selfs herre hielt eme den zoum, Dat erne dat pert nyet intrune, Dat sich der kneycht de bas versune. 65 Die herren ryeffen den kneycht an, Off hee yn yet künde gesain, Wa dat sy rasten seulden ? Darna sy ylen weulden. Der kneycht sprach : „Ich syen vuir ind vlamme ; 70 Nochtant so is mir bange, Want ich en syen buys noch hoff daby. Mich hait grois wunder, so wat id sy !" Der herre sprach : „Na dem vuyre ! Darna so halt vns die sture, 75 Want wir willen vmber dran. Ryt vur ! halt vns die bane !" Doy sy beylna darby quamen, Die pert da sy vp saissen, Die worden also verwaissen, 80 Dat sy en woulden vort noch weder ; Want yn beneden alle ire leder. Sy begunten zo stryden ind zo slain, Pruysten, snorcken, engstlichen gain. Die herren begunten sere zo verdreyssen ; 85 Sy spragen alsus : „Lieue herre ! benedicte deus ! „Dat spricht der herre, vns gesanc moisse : „Mit vns sy goitz vrede, „Ind alle syne heyigen da mede !" 90 Der eyne herre rieff an miynneinclich