KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

DRITTER TEIL. Entwicklung der Todes-Tanz- und Toten-Tanz-Motive in der lehrhaften Dichtung des Mittel-alters und in den Urtypen der Todes- und Toten-Legenden - ZWEITER ABSCHNITT. Grundformen der Todes- und Toten-Legenden

-307 — 5). Handschriften 1 Die Hieronymuslegende genoss gleich nach ihrer Entstehung eine ungemein grosse Beliebt­heit und Verbreitung. Ihr Inhalt wurde ja sogar in Hymnen des XIV —XV. Jahrhunderts bear­beitet. Im Hymnus Konrads von Haimburg 2 „De sancto Hieronymo" heisst es in der 14. Strophe: „In tumbam tuam positos Defunctos duos vitae Reddis, diversis deditos Morbis curabas rite." — wo freilich fälschlich nur von zwei Toten Erwähnung gemacht wird. Ausführlicher spricht darüber ein Hymnus De sancto Hieronymo. Ad Nocturnum des Breviers ms. Romano-Franci­scan. saec. XIV. im Cod. Capit. Patavini B 56, add. saec. XIV—XV. mit dem Anf. : „Digni pa­ths et doctoris. . ." Ende : „Cui simus commen­dati / Per aeterna saecula". 3 Die 7. Strophe lautet : „T r e s a morte suscitavit, Sacco vestis propriae, Quorum dictis adprobavit Veritatem gloriae, Ut Cyrillus commendavit Perpeti memoriae." 8. Strophe : „Suntque testes voces horum, Quod est locus inferis, Seductores populorum Flammis dentur igneis, Nam si sedes est bonorum, Ergo carcer miseris." — wo schon die dogmengeschichtliche Tendenz betont wird. In einem liturgischen Reimoffizium aus dem XV. Jahrhundert heisst es in der 2. Strophe der 2. Nocturn : 4 „Sepulcrum patens undique Guttur haereticorum Obstruxit mirifice, Dum t r i u m mortuorum Per eum Eusebius Suscitavit corpora, Qui fatebantur plenius Nequissimum opera." Auch unter den Sequenzen befindet sich eine De sancto Hieronymo, 5 in deren 6. a) Strophe nach einer szenischen Darstellung der Erschei­nung des hl. Hieronymus dem hl. Cyrillus die drei Toten ausdrücklich erwähnt werden : „Tres mortuos suscitasti, / Haereticos confutasti". End­1 Tab. A. II. 1-2-3. 2 Auch Conradus Gemmicensis genannt, 1350 Prior von Gaming ; t ca. 1360 ; Guido Maria Dreves S. J. Ana­lecta hymnica medii aevi Bd. III. Leipz. 1888. S. 78. 3 Dreves. Anal. hymn. XXII. S. 126. Nr. 209. 4 Dreves. Anal. hymn. XXVI. S. 103. Nr. 35 nach dem Brev. Misnense imp. s. 1. anno 1483. A. 5 im Grad. ms. Zagrabiensis saec. XV. Cod. Cathe­dral. Zágrábién, s. n. A. Miss. Zagrab. imp. Venetiis 1511 B ; Dreves. Anal. hymn. XXXVI. S. 183-84, Nr. 207. lieh auch in der 14. Strophe einer anderen Se­quenz aus dem Miss. ms. Olomucense saec. XV. Cod. S. Jacobi Brunen. 8. A : 6 „Tres defunctos suscitasti. . ." Um die weitere Forschung zu erleichtern, zähle ich hier jene Handschriften auf, von de­nen ich an der Hand der mir zugänglichen Hand­schriftenkataloge Kenntnis nehmen konnte. Diese Reihe der Handschriften wird sich aber mit der Zeit sicher beträchtlich erweitern, da es kaum eine europäische Handschriftensammlung gibt, in welcher wenigstens Bruchstücke der drei Pseudo-Briefe nicht in irgendeiner Form vor­handen wären. Die älteste, mir bekannte Handschrift stammt noch aus dem XIII. Jahrhundert. Sie befindet sich in Bern unter der Nr. 229 und enthält Teile aus dem XIII, XIV, XV. Jahrhundert membr. 4° f. 108 „Fuit fratrum Celestinorum de Metis" (nach dem Catalo­gus Cod. Bernensium in Bibl. Bongarsiana ed. H. Hagen. Bernae. 1874). Der erste Teil der Handschrift zwischen fol. la —8a stammt aus dem XIV. Jh. und enthält ein Manuale Augustini. Der zweite Teil der Hschr., ein Blatt, fol. 8a —8b gehört dem XV. Jh. an mit einem Hymnus „Laus Hieronymi". Inc: Salue pater iheronime o doctor uitalis qui es languentis anime medela etc " Der dritte Teil aber, wel­cher die drei Pseudo-Briefe enthält, stammt aus dem XIII. Jh. Fol. 9a —25a : A (Eusebius ad Damasum), fol. 25a —28a : B (Augustinus ad Cyrillum), fol. 28a — 41a : C (Cyrillus ad Augustinum). Hierauf folgen Teile aus dem XIV-XV. Jh. a.) Handschriften aus dem XIV. Jahrhundert. Bruxelles : Königl. Bibl. Cod. lat. 472—79. Ende XIV. Jh. (anno 1390) fol. 203r—217v : A (ohne cap. 1, 10. Anf. 11); fol. 226v —228v, 217v —219r : B ; fol. 219r —226v : C (ohne den zweiten Teil von cap. 3, dann cap. 4, 5 nur teilweise vorhanden, dann ohne cap. 8—12, Ende 13 fehlt, endlich ohnecap. 14,19,21.) 7 Budapest, Univ. Bibl. Cod. germ, chart. Nr. 1, fol. 2a —130b : S. Eusebii lib. ad Damasum papam de vita et miraculis S. Hieronymi in linguam Ger­manicam per Johannem episcopum Olomucensem traduetus. Inc. „Der allerdurchlauchten furstinn und frawn Elizabeth margrafinn ze Merichum". . . Expl. „ach hilf lieber got anz nött". Der Schlesier, Johan­nes von Neumarkt, 8 Bischof von Olmütz, seit 1347 Kanzler Kaiser Karls IV, bedeutender Humanist, hat ausser den Soliloquien des hl. Augustinus auch das „Leben des hl. Hieronymus" dem Auftrage der Mark­gräfin Elisabeth von Mähren zufolge verdeutscht (t 1380). 9 Heidelberg : Univ. Bibl. Cod. germ. 483, Nr. 259 ; anno 1389 ; fol. la : A deutsch von Joh. v. Neu­6 sowie in weiteren Missalen bei Dreves, Anal. hymn. LV. S. 191 aufgezählt; auf S. 190—191. Nr. 168. 7 vgl. Catal. cod. hagiogr. Bibl. Regiae Bruxelles (1886). 8 vgl. Nagl-Zeidler, Deutsch-Österreich. Literaturgesch. Bd. I. 1898, S. 327. 407 ff. 9 Vgl. die Studie von Anton Benedikt, Das Leben d. h. Hieronymus in der Übers, d. Bischois Joh. VIII. Olmütz, Bamberg. Catal. Cod anno 1877 a gl. Türe. Imp. Abdul-Hamid II. Universitati Bp. dono datorum. Budapest 1881, Bd. I, S. 111.

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