Szücs György szerk.: München - magyarul, Magyar művészek Münchenben (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2009/6)
TANULMÁNYOK - Szinyei Merse Anna | Magyar festőtanárok lengyel tanítványai Münchenben
synthetischere Zweig des Naturalismus auf ihn. Das aus 1891 stammende Ergebnis dieses Einflusses ist in unserer Ausstellung zu sehen - als Beweis dafür, wie weit die durch Millet bzw. Bastien-Lepage repräsentierte Linie gereicht hat, ohne deren lyrischen Charakter. Der ebenfalls Wágner-Schüler Wfadyslaw Wankie (1860-1925) hatte beinahe zwei Jahrzehnte in München gelebt, bevor er nach Warschau zurückkehrte. Er war ein Verehrer von Arnold Böcklin und durch seine Werke einigermaßen auch mit dem deutschen Symbolismus verbunden. Mit seinen in die Landschaft versetzten biblischen Szenen bemühte er sich um die Erneuerung der Thematik, wobei er aber das Niveau von Károly Ferenczy oder Fritz von Uhde nicht erreichen konnte. Wlodzimierz Tetmajer (1862-1925) war nach Studienjahren in Krakau und Wien von 1886 drei Jahre lang Schüler von Wagner. Für kurze Zeit hatte er auch die Akademie Colarossi in Paris besucht und arbeitete schließlich in der Meisterschule von Jan Matejko. Als Möglichkeit der Wiedergeburt der polnischen nationalen Kunst betrachtete er das aktive Erleben der in der Natur und in der Vergangenheit verankerten Volkskultur. Er ließ sich in Bronowice, nahe Krakau, nieder und sein Haus wurde zum Treffpunkt seiner Gesinnungsgenossen. Es entstand eine Reihe von farbenprächtigen Kompositionen mit tiefen Schatten, als Darstellung von Szenen aus dem bäuerlichen Leben. Zugleich pflegte er seine Kontakte mit der Krakauer Künstlerwelt weiter. Angespornt duch die Hoffnung auf eine Wiederherstellung der polnischen staatlichen Selbstständigkeit war der Großteil polnischer Künstler und Intellektuellen zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Bewegung Miada Polska (Junges Polen) mit der gleichen Aktivität tätig. Zu Beginn der 1890-er Jahre versiegten allmählich die polnischen Schüler von Sándor Wagner. Zu jener Zeit wurden sie bereits durch andere Ideale angezogen, und die meisten studierten entweder in Paris oder an einer der in ihrer Heimat neu eröffneten Hochschulen. Allerdings waren Wagners alte Studenten ihm gegenüber keineswegs undankbar, und zu seinem vierzigjährigen Jubiläum als Lehrer (1906) veranstalteten sie zu seinen Ehren eine Ausstellung in den Räumlichkeiten von Zacheta in Warschau. Von den insgesamt acht polnischen Schülern, die sich bei Sándor Liezen-Mayer angemeldet haben, sind zwei hervorzuheben, die bei ihm 1887 mit der Arbeit begonnen haben. Der aus Lemberg stammende Stanistaw Batowski-Kaczor (1866-1946) war einer der Begründer der lokalen Organisation des Miada Polska, während Stanislaw Janowski (1866-1942) von 1894 an in München an der Fertigstellung des riesigen Panoramabildes der Tatra teilgenommen hat. Danach war er zunächst 1900 in Nagybánya, anschließend in der Münchener Hollósy-Schule tätig. Nicht alle Künstlerkandidaten, die die Schulen bestürmten, wurden auch zugelassen. Deshalb öffneten nach 1870 mehrere ausländische Künstler ihr Atelier vor den lernbegierigen, vor allem aus dem Heimatland stammenden Jugendlichen. Die vor Simon Hollósy 1886 gegründete Schule war von Anfang an sehr beliebt. Laut polnischen Quellen lernten hier während des Bestehens der Schule bis zum Ersten Weltkrieg insgesamt 29 Polen. Als Konkurrenz für Hollósy galt die Privatschule von Anton Azbe, die von 1891 bis 1905 bestand und die 27 polnische Schüler hatte. Einige probierten sogar beide Lehrer aus, so etwa die Schwester von Stanislaw Janowski, Bronislawa Rychter-Janowska (1872-1955), die 1896 Azbe gewählt hatte, von 1899 bis 1902 Hollósys Schülerin war und auch Nagybánya aufsuchte. Jadwiga Galçzowska (alias Malinowska-Galczowska, 1876-1948) dürfte um1901 in München zu Hollósy gegangen sein, zwei Jahre später war sie aber bereits in Paris, an der Académie Colarossi. Ihre Landschaftsbilder zeugen von lockerer Technik, Sensibilität und mutiger Bearbeitung des studierten Themas. Der in Ungarn bekannteste Schüler von Hollósy, Konrad Krzyzanowski (1872-1922) lernte nach Kiew von 1892 an der Akademie zu Sankt Petersburg. Bereits zu dieser Zeit entwickelte er seinen charakteristischen, monochromen Stil des Porträtmalens, der uns mit seinen aus den schwarzen und braunen hervorstechenden weissen Farbtönen an Werke von Carrière, Whistler und Rippl-Rónai erinnern, die um die Jahrhundertwende