Szücs György szerk.: München - magyarul, Magyar művészek Münchenben (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2009/6)
TANULMÁNYOK - Szinyei Merse Anna | Magyar festőtanárok lengyel tanítványai Münchenben
entstanden waren. Im Herbst 1897 setzte Krzyzanowski sein Studium in München bei Hollósy fort, mit dem er im Sommer 1898 und 1899 nach Nagybánya reiste. Hier erwachte sein Interesse an dem Plainair und überhaupt an der Landschaftsdarstellung. 1900 liefe er sich in Warschau nieder und schloss sich dort den avantgardistischen Kreisen an, die für den Symbolismus bzw. die Sezession schwärmten. Die andere bedeutende Gestalt der bewegtesten Epoche von Mtada Polska, Edward Okuh (1872-1945), war ebenfalls Hollósy-Schüler. 1893 hatte er mehrere Privatschulen in München und in Paris ausprobiert, 1897 ging er zu Hollósy, dem er auch nach Nagybánya folgte. Von 1898 lebte er in Rom, 1921 kehrte er endgültig nach Warschau zurück und wurde dort Lehrer der Kunsthochschule. Seit seiner erfolgreichen Ausstellung in Warschau 1899 betrachtete ihn die Kritik als einen der modernsten polnischen Künstler, und als solcher wurde er führender Meister der sezessionistischen Buchgraphik. Seme Kompositionen metaphorisch-symbolischen Inhalts kombinieren auf geistreiche Weise die real gemalten Elemente der Wirklichkeit mit der sezessionistischen Dekorativität des Phantastischen. Die aus verschiedenen Regionen kommenden Schüler mit verschiedener Vorbildung und vor allem mit verschiedener Einstellung und Begabung, wurden von den ungarischen Lehrern mit Hilfsbereitschaft aufgenommen. In der Ausbildung wurde ein hohes Mafe an fachlich-beruflichem Wissen vermittelt, kunstethische und sonstige allgemeine künstlerische Fragen wurden gemeinsam erörtert, keineswegs wurde aber dem Schüler der Stil des Meisters aufgezwungen. Diese Vielfältigkeit ist im Zeitalter des Stilpluralismus eine Selbstverständlichkeit. Weniger charakteristisch war aber für die Polen der thematische Vielfalt, aus dem sich das unglaublich bunte Gesamtbild der Münchener Ungarn ergeben hatte. Die polnischen Künstler präsentierten in ihren Werken auf gedrängtere Weise all den ideellen Hintergrund, mit dem im Volk, in der Gesellschaft eines von der Landkarte getilgten Landes das Gefühl des Zusammengehörens gestärkt, und im internationalen künstlerischen Kontext die Aufmerksamkeit auf die Zukunft der Nation gelenkt werden konnte. Das wichtigste Charakteristikum ihrer Kunst war - mit den Worten von Adolf Rosenberg aus dem Jahr 1887: „zielbewufete Energie des Strebens bei stark patriotischer Tendenz".