Szücs György szerk.: München - magyarul, Magyar művészek Münchenben (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2009/6)

TANULMÁNYOK - Szinyei Merse Anna | Magyar festőtanárok lengyel tanítványai Münchenben

gezeigt, und danach eröffnete er ein eigenes Atelier. Alfred Wierusz-Kowalski (1849-1915) arbeitete ein Jahr lang in der Wágner-Klasse, danach im Atelier von Brandt. Mit seinen in mondbeleuchteten verschneiten Landschaften umherstreifenden Wölfen war es ihm gelungen, eine Thematik zu finden, die ihm internationale Beachtung einbrachte. Sein Realismus wurde besonders auf den nebligen oder abendlichen Szenen aufgelöster, großzügiger. Die in Warschauer Künstlerkreisen bevorzugte realistische Genre- und Landschaftsmalerei, die sich für die zeitgenössische Thematik interessierte, übte auch auf die in München tätigen Landsleute eine starke Wirkung aus. Es ist kein Zufall, dass hier nur wenige wirklich zur Historienmalerei gehörende Werke entstanden sind, zumal die in der Ferne lebenden Maler ihre Bilder regelmäßig auch in Warschau ausstellen wollten, wo die Bildthemen nach wie vor zensiert wurden. In der alten Hauptstadt Krakau waren hingegen die noch lebendigen Erinnerungen an die glorreiche Vergangenheit präsent, und dort war auch der als größter polnischer Historienmaler geltende Jan Matejko (1838-1895) tätig. Der Symbolismus war ebenfalls eher mit Krakau als mit dem in seiner Kunst der Wirklichkeit mehr verpflichteten Warschau verbunden. 1897 konnte auch Sztuka (die Kunstgesellschaft Polnischer Künstler), die „Sezession" der Polen, in der liberaler gesinnten und unter österreichischer Oberherrschaft stehenden Stadt Krakau entstehen. Der aus Litauen stammende Kazimierz Alchimowicz (1840-1916) arbeitete in den Jahren 1873-1875 bei Wagner. Danach lebte er in Paris und ging schließlich nach Warschau. Von seinen realistischen Genrebilder und Landschaften wechselte er in der ersten Hälfte der 1890-er Jahre unter dem Einfluss der bei Ausstellungen in Paris und Warschau gesammelten Erfahrungen zu breit angelegten, mit Licht und hellen Farben erfüllten Kompositionen, die vielfach an das Plainair rührten. Wilhelm Leopolski (1828-1892) und Tadeusz Ajdukiewicz (1852-1916) wurden in Wien bzw. in Bukarest begehrte Porträtmaler in den höchsten Kreisen - dank ihrer bei Wagner erworbenen Kenntnisse. Der in einer aus Lemberg stammenden armenischen Familie in Kronstadt geborene Teodor Axentowicz (1859-1938) war nach München längere Zeit in Paris tätig bzw. erfüllte seine Porträt-Aufträge während seiner Reisen nach London. 1895 ließ er sich in Krakau nieder, wo er Lehrer an der Hochschule der Bildenden Künste wurde. Er interessierte sich intensiv für die Bräuche und Sitten der Huzulen, einer slawischen Volksgruppe in den Ostkarpaten, die er auf bunten, bewegten Genrebildern verewigte. Er war auch Mitglied der Wiener Secession und Mitarbeiter von Ver Sacrum. Leon Wyczófkowski (1852-1936), der ebenfalls der Wiener Secession beigetreten ist, war von 1875 bis 1877 Schüler von Wagner, danach lernte er in Krakau bei Jan Matejko. Seine Laufbahn hatte er mit realistischen Porträts, Salongenrebildern, und natürlich mit historischen Kompositionen begonnen, bis er nach 1883 in der Ukraine den lichterfüllten Farbenschatz des Gesehenen für sich entdeckte, wodurch auch seine Palette immer farbenreicher wurde. Zu gleicher Zeit begann sich auch jene Gruppe seiner Werke zu entfalten, die dem Symbolismus zuzuordnen sind. Schließlich sind auch seine japanisierenden, mit der Sezession kokettierenden Porträts und Stillleben zu erwähnen. In den 1880-er Jahren setzte sich der Zulauf polnischer Studenten bei Wagner fort. Stanislaw Grocholski (1858-1932) absolvierte die übliche akademische Route Krakau-Wien-Paris-München, wonach er selbst mit der Lehrtätigkeit begann, als er zusammen mit dem Maler und Bildhauer Waclaw Szymanowski (1859-1930), Schüler von Gyula Benczúr, in München eine Privatschule eröffnet hatte. Gyula Benczúr hatte insgesamt nur fünf polnische Schüler, von denen Axentowicz, Ejsmond (1859-1931), Hirszel und Lentz auch Wagner unterrichtete. Ausser der Studienjahre verbrachte Stanislaw Lentz (1861-1920) sein ganzes Leben in Warschau. In den Jahren 1880-1884 war er Schüler der ungarischen Professoren in München, danach studierte er in Paris an der Akademie Julian. Als konseguenter Anhänger des Realismus betrachtete er Frans Hals als sein Beispiel. Daneben wirkte in Paris der härtere,

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