Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Szücs György: Nagybánya - változó időben

fähig ist, auf hohem Niveau zu arbeiten und in Paris zusammen mit den Größten auszustellen, sondern nach seiner Heimkehr von allen als Bewahrer der ech­ten, von fremden Einflüssen freien ungarischen Kunst betrachtet wird. Situation und Zeit der Handlung weisen auf die Gründungszeit des Kreises Ungarischer Impressionisten und Naturalisten (MIENK) hin, die Hauptfigur setzt sich zum Ziel, in den Spuren von Szinyei und der Meister von Nagybánya, zusammen mit seinen aus München und Paris zurückgekehrten und von der Pleinairmalerei begeisterten jungen Freun­den eine Synthese der ungarischen Kunst Lechnerscher Prägung zu schaffen. 2 Die Situation ist romantisch, die Hauptfigur hätte, wie der Bergingenieur und Erfinder Iván Berend in Jókais Roman Schwarze Diamanten, tatsächlich exi­stieren können, existierte aber nicht. Hingegen existier­ten jene Figuren, die das Talent und die Möglichkeit hatten, eine autonome und zugleich international wett­bewerbsfähige Kunst zu entfalten. Lázár versuchte, unter einheimischen Umständen einen Schlüsselroman wie Zolas 1886 erschienener L'Oeuvre zu schreiben, in dessen zwischen Genialität und Wahnsinn ringender, erfolglos mit den Problemen kämpfender Hauptfigur Claude Lantier alle Cézanne zu erkennen glaubten. Lantier war es, der im Salon des Refusés als erster ein Gemälde mit dem Titel Plein air ausstellte. „Nach einer seiner Theorien sollten sich die jungen Maler des Pleinair jene Ateliers zur Miete aussuchen, die von den akademischen Malern nicht genommen, von der Sonne mit ihren Strahlen besucht werden." 3 (Das Buch wurde übringens von Ferenczy, Réti, Glatz, Csók, vielleicht auch von Hollósy gelesen, und die unver­hüllte naturalistische Darstellung des Künstlerlebens dürfte Spuren in ihnen hinterlassen haben.) Die von Lázár entworfene Zukunftsperspektive ist wesentlich zuversichtlicher, die anfängliche Begeisterung und das auch inmitten der Millenniumsfeierlichkeiten feste Berufungsbewußtsein schienen sich in seinem Roman zu bestätigen. „Im Chaos dieses landesweiten Taumels - schrieb Réti ebenfalls 1909, - inmitten der auf Ver­gangenes zurückblickenden Selbsterhöhung fühlten wir, daß unsere Gesichter sich nach vorne wenden, unsere Begeisterung der Zukunft gilt, die wir selbst für uns und für unsere Ideale erkämpfen werden." 4 Die mit Nagybánya verbundenen Probleme, die in­dividuellen Lesarten beim Anlaß der Hundertjahrfeier zu einem einzigen Ganzen, zur „Definition" verarbei­ten zu wollen, wäre hier als Ziel zu weit gefaßt, fest­steht jedoch, daß die Nebeneinanderstellung der Vielzahl von Bildern, die Hervorhebung bisher un­berücksichtigter Aspekte sowie die bewußte Vernach­lässigung von politischen, emotionalen oder pietätsbe­zogenen Aspekten bereits zur Veränderung der statischen Nagybánya-Bilder beitragen können. Vor­läufig aber darf man auch auf die Beschreibung von Details nicht verzichten. Die Arbeit des Kunsthi­storikers wird dadurch erschwert, daß er gleichzeitig systematische Quellenforschung betreiben bzw. Theo­reme über Nagybánya aufstellen und kritische Kunst­Glatz Oszkár: Bányászok reggeli imája, 1896 Oszkár Glatz: Morgengebet der Bergleute, 1896 The Morning Prayers of the Miners. 1896 (Kat. sz. I Kat. Nr. I Cat. No. 168.)

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