Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Csorba Géza: A Nagybánya-kép száz éve

Kunst (hauptsächlich der von Bastien-Lepage) auf den ungarischen Naturalismus, die Untersuchung der Analogien in den Plein-Air-Bestrebungen in den um­liegenden Ländern, die Zusammenhänge zwischen den kunstpädagogischen Prinzipien und dem ästhetischen Denken, die Frage von Nagybánya und der Sezession, das Fortleben der Naturbetrachtung von Nagybánya in der ungarischen Malerei zwischen den beiden Welt­kriegen, die ethischen und ästhetischen Beziehungen der Postnagybányaer Bestrebungen zu Nagybánya usw. 63 Die Verfasser des 1981 erschienenen Bandes 64 konnten, im Vergleich zu den Autoren der früheren Werke, aufgrund der früheren und späteren Forschun­gen eine vielseitigere Analyse und eine bestimmte sy­stematisierende Zusammenfassung des Themas unter­nehmen, wodurch der Fragenkreis des Nagybánya­Begriffes jedoch noch weit nicht abgeschlossen wurde. In dem 1983 erschienenen Buch von Ottó Mezei, 65 in dem der Verfasser die Geschichte der Hollósy-Schu­le und der Freien Malerschule von Nagybánya haupt­sächlich aufgrund zeitgenössischer Dokumente bear­beitete, wurden zahlreiche Zusammenhänge und eine große Menge von Quellenmaterial erschlossen. Wäh­rend Mezei die Fragen der Lehrtätigkeit von Hollósy in München und Nagybánya sowie die Debatte von Réti mit den jungen Künstlern und hauptsächlich mit Tibor Boromisza am Anfang der zehner Jahre sehr aus­führlich und ausreichend differenziert behandelt, for­muliert er zugleich eine umfassende Kritik über die Anschauung von Réti. Hierbei beurteilt er das Nagy­bánya-Bild von Réti letzten Endes eindeutig als ana­chronistisch, er versäumt aber nicht, die darin enthal­tenen Nuancen nachzuweisen, wobei er z.B. darauf hinweist, daß Rétis Stellungnahme zu den Künstlern der Neo-Bewegung nicht ganz einheitlich war. 66 Das wichtigste Motiv der Arbeit von Ottó Mezei, aus dem sich weitere Gesichtspunkte zur Vervollkommnung des Nagybánya-Bildes entfalteten, war die völlige Rehabi­litation der Persönlichkeit, der Kunstanschauung und der Pädagogik von Simon Hollósy. Mezei ist der Mei­nung, daß die von Hollósy in München und Nagy­bánya angewandten pädagogischen Prinzipien von kunsthistorischer Bedeutung sind. Indem er auch die auf Nagybánya folgende Periode der Tätigkeit des Künstlers in seine Forschungen einbezieht, stellt er fol­gendes fest: „Hollósy stellte an sich und seine Schüler die gleichen Anforderungen, seine kunstpädagogische Methode... beruhte auf derselben Anschauung, die für die Arbeiten der damaligen progressiven, jungen Künstler kennzeichnend war. In jenen Jahren verfolgte er die frischen, lebendigen künstlerischen Ereignisse mit regem Interesse. Zsigmond Cselényi Walleshausen, der 1911-12 sich unter der Mentorschaft von Hollósy bildete, berichtet über seinen Meister, daß »er bei Nagybánya nicht stehenblieb, und als der ungarische Naturalismus seine ersten einheimischen Erfolge ern­tete, machte er seine Schüler be reits auf Cézanne und Van Gogh aufmerksam und erörterte mit ihnen sogar die prinzipiellen Probleme des Kubismus.«" 67 Von die­ser Bewertung ausgehend begründet Mezei die Ent­Réti István az 1940-es években István Réti in den 1940-er Jahren / István Réti during the 1940s (MNG Adattár I Archiv I Archives) fremdung zwischen Hollósy und Réti und letzten En­des auch Hollósys Bruch mit Nagybánya. 68 In den letzten Jahren setzte auf Initiative zweier jun­ger Kunsthändler und Kunsthistoriker, László Jurecskó und Zsolt Kishonthy, eine neue Welle der Nagybánya­Forschung ein. Das Profil ihrer Galerie in Miskolc wird durch die Kunst von Nagybánya bestimmt, und sie ver­anstalteten 1992 eine Ausstellung von Werken aus je­ner Periode der Malerei von Nagybánya, die mit den Neos begonnen hatte. 69 In den im Katalog erschiene­nen Studien und den in der anläßlich der Ausstellung veranstalteten Konferenz verlauteten Vorträgen, die man in einem Sonderband veröffentlichte 70 , wurden zahlreiche Themen - u.a. auch die Tätigkeit mancher vergessenen Künstler von Nagybánya - aufgeworfen und bearbeitet, die in der früheren Fachliteratur nur flüchtig oder überhaupt nicht behandelt wurden. Diese kollektive Arbeit war ein wichtiger Beitrag zur Ausbrei­tung des Nagybánya-Bildes auf die Epoche zwischen den beiden Weltkriegen. Gerade von diesem Gesichts­punkt aus gesehen ist hier die Studie Die Revolutionen von Nagybánya von Jenő Murádin auch gesondert zu erwähnen, in dem der Verfasser die in der Künstler­kolonie seit Ende der zwanziger Jahre und hauptsäch­lich in den dreißiger Jahren unter dem Einfluß des Ku­bismus, des Expressionismus, des Konstruktivismus und der Pariser Schule vor sich gegangenen Prozesse als die nach der ersten Revolution der Gründerge­neration und der zweiten Revolution der Neos erfolgte

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