Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Csorba Géza: A Nagybánya-kép száz éve

dritte, Avantgarde-Revolution von Nagybánya bezeich­net. „So halte ich diese Epoche von Nagybánya für eine Restitution, für eine gebührende Einfügung in die Geschichte unserer Kunst - schreibt er - die durch die­se (d.h. die 1992 in Miskolc stattgefundene) Aus­stellung anläßlich der herannahemden Hundert­jahrfeier der Künstlerkolonie angeregt wird." 71 Der Schwung der Arbeit ließ auch nach der Ausstellung nicht nach: die Miskolcer Galerie veranstaltete im nachfolgenden Jahr eine Retrospektive von Oszkár Nagy und veröffentlichte einen Band, in dem das Le­benswerk des Malers bearbeitet wurde. 72 Im Jahr 1994 erschien im Verlag der Galerie die Dávid-Jándi-Mo­nographie von György Szücs und András Zwickl, und es werden weitere mit Nagybánya verbundene Arbei­ten geplant. In diesem knapp bemessenen Überblick konnten wir uns nur mit den kurzen Bewertungen befassen, die den bis heute entstandenen Begriffskreis von Nagybánya fundierten und durch wichtige Elemente motivierten. Es war kaum möglich, Themen zu berühren, die zwar eng zu diesem Kreis gehören, deren Ausarbeitung je­doch weiterer Forschungen bedarf, wie beispielsweise die interdisziplinäre Untersuchung der Erscheinungen in der bildenden Kunst oder zum Teil die Frage der Zusammenhänge zwischen der Tradition von Nagy­bánya und der postnagybányaer Malerei. 73 Wir konn­ten auch die zeitgenössischen und die späteren Mei­nungen über die wichtigsten Künstler der Kolonie nicht einzeln verfolgen. In zwei Fällen mußten wir jedoch eine Ausnahme machen: bei Hollósy, da die Beurteilung seiner Tätigkeit als eine vielfach disku­tierte und auch zahlreiche andere Momente umfas­sende, anschauungsbedingte Frage auftaucht und bei Károly Ferenczy, weil er derjenige Maler von Nagy­bánya ist, dem die verschiedensten, gegeneinander po­lemisierenden, einander in vielen Fällen widerspre­chenden Nagybánya-Bewertungen, obwohl von Fall zu Fall in unterschiedliche Konzeptionen eingegliedert, einen besonderen Platz einräumen und dessen Gestalt deswegen von Anfang an von einer allgemeinen Aner­kennung begleitet, aus dem jeweiligen Nagybánya-Bild hervorragt. Die Kunsthistoriker der Ungarischen Nationalgale­rie versuchten im Laufe der Vorbereitung der anläßlich der Hundertjahrfeier zu veranstaltenden Ausstellung, die aus der Forschung bis jetzt gezogenen Lehren zu­sammenzufassen. Die Werke selbst, die Produkte der Hollósy Simon 1910 körül Simon Hollósy um 1910 / Simon Hollósy around 1910 (MNG Adattár I Archiv I Archives) Tätigkeit von drei Generationen, sind heutzutage be­reits in außerordentlichem Maße zerstreut. Sie befin­den sich neben den einheimischen Museen und Privat­sammlungen in verschiedenen ausländischen Kollek­tionen, und auch die Zahl der Gemälde, die dank dem wiederbelebten Kunsthandel der letzten Jahre zum Vorschein gekommen sind, ist bedeutend. Die Veran­stalter der Ausstellung waren bestrebt, sich nicht nur auf die reiche Sammlung der Nationalgalerie zu kon­zentrieren, sondern aus einem möglichst breiten Kreis von Fundstätten zu schöpfen, um dem Publikum in dem bei den Ausstellungen stets eng bemessenen Rah­men, durch die durch nichts anderes ersetzbare Über­zeugungskraft der Werke ein zeitgemäßes und ent­sprechend nuanciertes Nagybánya-Bild aufzuzeigen. Wir wollen hoffen, daß zur Weiterentwicklung dieses Bildes auch diese Ausstellung beitragen wird.

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