Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Zwickl András: Nagybánya és a aktfestészet

felesége műveinél, Mund lapjaitól sem idegen a jelképes címadás (Magvető, Szt. Sebestyén). Festményei: Aktok (o.k., 39 x 32 cm, j.j.l.: [bekarcolva] Mund. Mgt. Kolozsvár); Aktok tájban (o.k., Mgt.). 122 Pihenők, o.v., 80 x 157 cm, j.j.l.: Klein. Művészeti Múzeum, Kolozsvár, ltsz. MA 4138. (Vázlata: Aktok a szabadban, akv. gouache, p., 33 x 69 cm, j.j.l.: Klein J. Mgt. Repr. in: Miskolc 1992, 262), Pihenő aktok, 46 x 38 cm. Máramaros Megyei Múzeum, Nagybánya. Ismerünk tőle más jellegű munkákat is, mint pl. a darabosabban megrajzolt, macskával játszó női aktot (Simogatás, pasztell 43 x 35 cm. Mgt. Repr.: Murádin Jenő: Klein József, Bukarest 1977, 6. kép), vagy a sötét tónusú, tömbszerű for­mákká sűrűsödő testekből felépülő Pihenő című 1934-es festmény (o.v., 49 x 60 cm. Mgt. Repr.: Murádin i. m. 1977, 8.kép). 123 Perlrott Csaba Vilmos: Cigányleány, 1929 (pasztell, p., 98 x 69 cm, j.j.f.: Perlrott Csaba V N.B. 1929. JPM ltsz. 59.120.1); Szobotka Imre: Cigánylány, 1929 (o.v., 100 x 80 cm, j.j.l.: Szobotka. Mgt.). 224 Ziffer Sándor: Akt, 1937 (o.v., 100 x 70 cm, j.b.l.: Ziffer Sándor 1937. Mgt.: Repr.: Borghida István: Ziffer Sándor, Bukarest 1977, 47.kép); Jándi Dávid: Nagybánya látképe aktokkal, 1935 k. (p. p., 31 x 48,5 cm, j.b.l.: Jándi D. Mgt. Repr.: Szücs-Zwickl i. m. 1994. XXIV kép); Boldizsár István: Akt tükörrel, 1938 (o.v, 90 x 70 cm, j.b.l: Boldizsár N.B. MNG ltsz. 87.33 T). Nagybánya und die Aktmalerei ANDRÁS ZWICKL In der Studie wird im Zusammenhang mit den Lehr­jahren der Gründungsmitglieder der Künstlerkolonie von Nagybánya die Rolle behandelt, die der Akt Ende des vergangenen Jahrhunderts in der Ausbildung der Künstler spielte. Die Künstler, die der ersten Genera­tion angehörten, studierten an der Münchener Aka­demie und an der Pariser Académie Julian, wo sie gründliche Aktstudien betrieben hatten. Eine ebenfalls naturalistische Anschauung war für die Aktstudien in der Münchener Freischule von Simon Hollósy kenn­zeichnend, in der aber, in anderen Beziehungen, eine unterschiedliche Anschauung herrschte, was sich auch während der Sommeraufenthalte der Schule in Nagy­bánya nicht änderte. Nach Abschluß der Studien wur­de die Aktdarstellung durch die Normen der zeitgenös­sischen Kunst bestimmt. Auf den zahlreichen Aktbil­dern von István Csók kam in den historischen und den biblisch-allegorischen Szenen vor allem die Erotik zur Geltung. In dieser Hinsicht stand er den Vertretern so­wohl der sog. Salonmalerei der Műcsarnok, als auch der sezessionistisch-symbolischen Kunst wesentlich nä­her, als die übrigen Nagybányaer Künstler. Obwohl ihre Aktfiguren ebenfalls in biblisch-mythologischen bzw. symbolischen Rahmen in Erscheinung traten, fin­det man auf ihren Bildern im Vergleich zu jenen der Zeitgenossen auffallend wenig unbekleidete Körper, wobei die erotische Konnotation vollkommen fehlt. Dies kommt bei einem Vergleich der ersten Ausstellun­gen der Nagybányaer Künstler mit den Austellungen in der Műcsarnok deutlich zum Ausdruck. In der Kunst von István Réti und János Thorma kommen lange Zeit kaum Akte vor, und in den bib­lisch-mythologischen Szenen auf den Bildern von Károly Ferenczy und Béla Iványi Grünwald erscheinen fast ausschließlich Männerakte, vor allem Halbakte. Die in der Landschaft dargestellten Akte haben in den meisten Fällen eine symbolische Bedeutung (Károly Ferenczy: Die Heiligen Drei Könige, 1898), und die alltägliche Darstellung des entblößten menschlichen Körpers ist äußerst selten (Károly Ferenczy: Badende Jungen [Sommer], 1902). Diese zeitgenössische Erwartung wird auch durch die Artikel der damaligen Presse, unter anderen durch die Mißinterpretation des Bildes Morgengrauen von Réti (1895) gekräftigt. Nach­dem Ferenczy die exotischen Zigeunermodelle ent­deckt hatte, stellte er sie - bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderst - ohne jede thematische Gebun­denheit, in der durch das Atelier gebotenen Umgebung dar. In den ersten zehn Jahren der Geschichte von Nagybánya kann man ein Streben nach Unabhängig­keit von der durch Literatur und Begriffe bestimmte Malerei beobachten. Dabei waren die in die Land­schaft gestellten unbekleideten Menschengestalten Mittel einer neuartigen Naturdarstellung, des Pleinair. 1906 begann in der Künstlerkolonie mit dem Auf­tritt des sog. Neo-Stils auch in der Aktdarstellung ein neues Kapitel. Die Akte der in erster Linie der Auf­fassung der Fauves folgenden Neos machten sich von den früheren, traditionellen Bildthemen in inhaltlicher Hinsicht völlig unabhängig, wobei die erotische Kon­notation völlig verschwand. (Béla Czóbel: Sitzende Jungen, um 1906-07). Die Zahl der alltäglichen Szenen nahm zu, und die in der Landschaft unterge­brachten Aktkompositionen waren nicht mehr mit konkreten biblisch-mythologischen Rahmenthemen verknüpft, für sie war vielmehr ein eigentümlicher, universaler, allegorischer, arkadischer Charakter kenn­zeichnend. Die bedeutendste Änderung war, daß im Zusammenhang mit den Akten die formelle Seite des menschlichen Körpers und somit der Kunst in den Vordergrund rückte, und die unbekleidete menschliche Gestalt zu einem der wichtigsten Träger der modernen künstlerischen Bestrebungen wurde. Für die eine von den beiden grundlegenden Umgestaltungen des mensch­lichen Körpers war die zweidimensionale, dekorative Auffassung kennzeichnend: die vereinfachten Flächen wurden mit einer betonten Umrißlinie umgeben, und auf den Bildern dominierten starke Farben. Dieser Stil war nicht nur für die Werke der jungen Künstler, z.B. für die von Tibor Boromisza (Badende, 1909), sondern

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