Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Zwickl András: Nagybánya és a aktfestészet

auch für jene der älteren Generation angehörenden Künstler, z.B. für die von Béla Iványi Grünwald kennzeichnend, bei denen die Vererbung der ähnlichen Formsprache der Sezession deutlich zu spüren ist (Zigeunermädchen am Lápos-Ufer, 1909). Beim an­deren Typ der Umgestaltung des menschlichen Körpers wird die Plastizität der Formen betont. Das Kolorit ist dunkel, in vielen Fällen sogar beinahe monochrom. Die Vertreter dieses Stils gelangen zum größten Teil in den zehner Jahren, bereits nach ihrer Nagybányaer Periode bei den kubistischen Kompositionen an. Die Laufbahn von Lajos Tihanyi (Tanzende Akte, um 1906) oder die von Vilmos Perlrott Csaba sind gute Beispiele für den Prozeß, in dessen Verlauf die jungen Maler, die in Nagybánya ihre Studienjahre verbrachten, ihre bahnbrechende Tätigkeit bereits in den in Budapest ent­standenen neuen Künstlergruppen, in der Nyolcak (Die Acht) bzw. in der Fiatalok (Die Jungen) fortsetzten. Für die Neo-Periode der Nagybányaer Aktmalerei sind die Rückkehr zum Studiumcharakter, die nach neuen Lösungen suchende, experimentierende Auffassung kennzeichnend. Manche Künstler gelangen sogar bei der kontextlosen, reine Formprobleme verkörpernden, automonem Aktdarstellung an. (Valéria Dénes: Zigeu­nermädchen, 1913). Während des Ersten Weltkrieges waren die Illustrationen der Zeitschriften von Lajos Kassák (A Tett [Die Tat], MA [Heute]) überwiegend Aktzeichnungen, die von Künstlern stammten, die in Nagybánya studierten. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte der Einfluß des figurativen Flügels der aktivistischen Bewegung als Stil weiter, die kubistisch-expressive Formenwelt paarte sich jedoch zu einer an frühere Epochen erinnernde Darstellungsweise: die Akte erscheinen erneut im Rahmen von in die Landschaft gesetzten symbolisch-allegorischen Kompositionen (István Szónyi: Stehende Frauenakte, 1918). Die Tendenzen, die sich in den zwanziger Jahren allmäh­lich zu einer Art Neoklasszizismus geklärt hatten, vereinigten in sich vielerlei Einflüsse. Neben den barockisierenden Aktkompositionen von Dávid Jándi und den idyllischen Arkadien-Bilder des 1925 nach Felsőbánya gekommenen Károly Patkó oder von Vilmos Aba-Novák (Károly Patkó: Rast bei der Wein­lese, 1925) sind auch die Werke der Vertreter des Neo­Stils anzutreffen. Neben den bewegten Akten von Gizella Dömötör von kubistischer Plastizität vertreten die flächigen Akte von Hugó Mund oder József Klein mit ihren abgerundeten Konturen als letzte die vom Akt in der Entwicklung der von Nagybánya ausgegan­genen modernen ungarischen Kunst erfüllte Rolle (József Klein: Szene, um 1928). Die Aktbilder der den verschiedenen Generationen angehörenden Künstler wurden in der 1925 stattgefundenen Aktausstellung der Műcsarnok zusammen gezeigt, in der die Geschichte dieser Kunstgattung in Ungarn gerade dann vorgeführt wurde, als der Akt seine Rolle in der Entwicklung der modernen Kunst für längere Zeit verlor. Nude Figure Painting in Nagybánya ANDRÁS ZWICKL In the first section of the study the role of nude fig­ure painting in artists' training is discussed in connec­tion with the formative years of the founding members of the Nagybánya artist colony. The first generation of the painters studied either at the Academy in Munich, or at the Academy Julian in Paris, where they received thorough training in painting human figures in the nude. This genre also had a special place at the free school of Simon Hollósy in Munich, which was also naturalistic in style but otherwise had a different approach from that of the academies. This remained the same during the summers Hollósy spent with his students in Nagybánya. Apart from learning the routines of rendering the human figure in the nude, there were the contemporary rules and varieties of the genre. In the numerous nude paintings of István Csók, eroticism prevailed in histori­cal or Biblical-mythological settings. In this respect, he was much closer to the so-called "salon" or Műcsarnok painters, as well as to the exponents of Art Nouveau and Symbolism, than to the other Nagybánya artists, who also depicted nude figures in Biblical-mythological or in symbolical scenes, but - in comparison with their contemporaries - in much smaller number, and with the erotic connotation completely missing from their compositions. This becomes apparent when we com­pare, for example, the first exhibition of the Nagybánya artists with the exhibitions at Műcsarnok. Naked figures could very rarely be found in the paintings of István Réti or János Thorma for a long time, while in the Biblical-mythological paintings of Károly Ferenczy and Béla Iványi Grünwald male fig­ures can almost exclusively be seen placed in the land­scape, and even these are only half figures. In most cases, the nude figures in the landscape carried sym­bolical allusions (Károly Ferenczy: The Three Magi. 1898). The presentation of a naked figure as an every­day event was very rare indeed (Károly Ferenczy: Bathing Boys. [Summer], 1902). This contemporary expectation was reconfirmed by the misinterpretation of the newspaper articles, such as the one discussing Réti's Morning Fog (1895). When Ferenczy discovered the gypsy models, he painted them in the environment of his studio, without any thematical restrictions ­already in the first years of the twentieth century. The first ten years in the history of the Nagybánya colony

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