Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Csorba Géza: A Nagybánya-kép száz éve

Der Wandel des Nagybánya-Bildes in hundert Jahren GÉZA CSORBA / n der Geschichte der modernen ungarischen Kunst, die Ende des ver­gangenen Jahrhunderts begann, hat der Begriffskreis Nagybánya eine äußerst komplexe Bedeutung. Er be­deutet zunächst die künstlerischen Institutionen und Organisationen, die in Nagybánya entstanden waren. Zur Vorgeschichte gehören die von Simon Hollósy in München im Jahr 1886 eröffnete Malerschule, die zum ersten Mal im Sommer 1896 nach Nagybánya verlegt wurde und dort bis zu dem 1901 erfolgten Aus­scheiden von Hollósy existierte, die im nächsten Jahr gegründete Freie Malerschule von Nagybánya 1 , in der der Unterricht von den der Stadt treu gebliebenen vier Meistern der Gründergeneration, namentlich von Ist­ván Réti, János Thorma, Károly Ferenczy und Béla Ivá­nyi Grünwald fortgeführt wurde; die 1911 gebildete Gesellschaft der Maler von Nagybánya, die bis zu ihrer 1937 erfolgten Auflösung die Existenz und die Tätig­keit der dort arbeitenden Künstler unter immer schwierigeren äußeren und inneren Umständen in einer organisierten Form zusammenzufassen versuch­te; sowie all jene Gebilde von Vereins- oder Gruppie­rungscharakter, die in Nagybánya zwischen den beiden Weltkriegen in einer institutionellen Form oder sonst­wie tätig waren. Dieser Begriffskreis bedeutet ferner in einem weiteren Sinn, über die Schulen, d.h. den Kreis der Meister und der Schüler hinaus, die Künstler­kolonie von Nagybánya in ihrem eigenen historischen Prozeß, als den Rahmen einer durch geschichtliche Ereignisse, organisatorische Krisen und Anschauungs­konflikte zerklüfteten, in ihrer Gesamtheit dennoch koherenten Folge ortsgebundener kunsthistorischer Er­eignisse, in dem sich ein Kapitel der modernen unga­rischen Malerei abspielte, der eine besondere Funktion erfüllte. 2 Schließlich bedeutet er - und darin verdichtet sich die eigenartige Komplexität des Begriffes Nagy­bánya - die Bewegungen der aufeinanderfolgenden Künstlergenerationen von Nagybánya, die sich immer wieder erneuerten, die Anschauung und den Stil bes­timmten, von dem im Münchner Kreis von Hollósy verwurzelten und sich in der Tätigkeit der Meister der ersten Generation von Nagybánya entfaltenden unga­rischen Naturalismus und Impressionismus 3 , über die Bewegung des Neos, die sich Mitte der 1900er Jahre unter dem Einfluß der neuen französischen Richtun­gen gegen sie wandten, bis zu den Bestrebungen der dritten Generation, die zwischen den beiden Welt­kriegen tätig war. 4 Mit dieser Interpretation des Nagy­bánya-Begriffes sind die bis heute noch nicht hinre­ichend ergründeten Fragen der Verzweigungen sowie der in- und ausländischen Ausstrahlung der Malerei von Nagybánya zu verknüpfen, mit denen sich die For­schung erst in der jüngsten Zeit eingehender zu befas­A Széchenyi-liget az 1900-as években. Képeslap Der Széchenyi-Park in den 1900-er Jahren. Ansichtskarte The Széchenyi Park in the 1900s. Postcard (Budai Magánmúzeum Alapítvány)

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