Nagy Ildikó szerk.: ARANYÉRMEK, EZÜSTKOSZORÚK, Művészkultusz és műpártolás magyarországon a 19. században (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1995/1)

TANULMÁNYOK / BEITRÄGE - SINKÓ Katalin: A művészi siker anatómiája 1840-1900

Fragen im Pester Kunstverein gewesen, und auf dem Gebiete des musealen Sammeins, auch in der Vereinigung der Bildenden Künste. Im Zusammenhang damit stehende Argumente wurden weiterhin bei der Gründung der künstlerischen Unterrichtsin­stitutionen, der Musterzeichnungsschule und der Meisterschulen formuliert. András Fáy, der im Jahre 1842 erwählte Vorsitzende des Pester Kunstvereins schlug vor, daß man jährlich je ein Gemälde dem Ungarischen Nationalmuseum schenken möge. Auf der Spur der Forderung der nationalen Bildthemen dienten seit 1 853 auf Grund der Bilder von heimischen Kunstmalern lithographierte oder im Kupferstich veröffentlichte Reproduktionen als Prämienblätter, das originale Werk aber, welches der Kunstverein erkaufte, wurde nach der Reproduzierung dem Ungarischen Nationalmuseum geschenkt. Der von Trefort gegründete Verein baute auf die Wirtschaftsphilosophie der Zentralisten, und hat sich der sich in den vierziger Jahren entfaltenden, einen nationalen Markt fordernden Schutzvereinbewegung nicht angeschlossen. Man könnte zahlreiche Beispiele der Forderung eines sich zwischen die nationalen Rahmen einschließenden künstlerischen Lebens aus den Kritiken, aus den Zeitungsartikeln der vierziger Jahre anführen. Die Schöpfungen der ausländischen Künstler gerieten mit der Hilfe der in anderen Städten sich betätigenden Kunstvereine zu den Pester Ausstellungen, ebenso wie auch die ungarischen Künstler durch diese Organisationen ihre Bilder dem Ausland zukommen lassen konnten. Im Jahre 1853 stand der Pester Kunstverein mit den Kunstvereinen der folgenden Städte in einem derartigen Tauschverhältnis: Altenburg, Augsburg, Bamberg, Berlin, Braunschweig, Breslau, Danzig, Darmstadt, Dresden, Erfurt, Frankfurt, Freiburg, Gotha, Greifswald, Hallerstadt, Halle, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln, Königsberg, Koppenha­gen, Linz, Leipzig, Lüttich, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Passau, Potsdam, Regensburg, Salzburg, Stettin, Stockholm, Stuttgart, Würzburg, Zwickau. Darüber hinaus auch mit solchen Landesvereini­gungen, wie die Kunstvereine Österreichs und Böhmens, und weiterhin auch mit Triest. Es ist auffallend, daß mit den Kunstvereinen in Frankreich und in England keine derartige organisierte Beziehung vorhanden war. Dies konnte wahrschein­lich politische Gründe haben. Der Pester Kunstverein trug die Transportspesen im Falle der aus Ungarn hinausgesandten ungarischen Werke, sowie der aus München, Prag, Triest und Wien ankommenden Bilder. Der Tauschverkehr mit den ausländischen Vereinigungen war nicht nur ein Einbahnverkehr gewesen: das im Jahre 1842 gegebene Prämienblatt zum Beispiel (Mayer nach Ender: Vertraulichkeit unter Mädchen) erschien im nächsten Jahre an der Ausstellung der Wiener Akademie, während die für das Jahr 1 852 gebührende, Kolumbus darstellende Lithographie (nach dem Werk von Ruben: Hanfstaengl) in 1849 das Kunstblatt des Prager, in 1849/50 des Mannheimer, in 1850 des Münchener und Karlsruhe-er, des Rheinländischen, weiterhin des Württemberger Kunstvereins bildete. Zwischen den Jahren 1846-1852 ließ der Pester Kunstverein seine Kunstblätter in Dresden, mit der Firma Hanfstaengl verfertigen. Nach 1854 überging er zu französischen Druckereien. Der Pester Kunstverein gab seinen Mitgliedern von 1853 bis 1866 ausschließlich nur nach den Werken von ungarischen Kunstmalern verfertigte Kunstblätter, und die originalen Gemälde schenkte er nach dem fertig Werden des Kunstblattes jährlich der ungarischen Bildergalerie des Nationalmuseums. Der Direktor des Ungarischen Nationalmuseums, Ágoston Kubinyi, organisierte seit 1845 angefangen den Verein zur Gründung der Nationalen Bildergalerie, der tatsächlich im Jahre 1846 gegründet wurde. Das Ziel des Vereins bestand darin, daß er innerhalb des Museums eine spezielle ungarische Kunstsammlung ins Leben rufen möge. Jene Bestrebung von Kubinyi, daß er sowohl im Verein zur Gründung der Nationalen Bildergalerie, als auch im Pester Kunstverein seinen Einfluß für die Zwecke der Entwicklung der nationalen Galerie benutzen möge, ist gut fühlbar. Das Ungarische Nationalmuseum betätigte sich nämlich dem Amt des Palatins untergeordnet, seine Anschaffungen, die Vermehrung seiner Sammlungen waren zum Erlaubnis des Palatins gebunden. Die als selbständige juridische Entitäten erscheinenden Vereine haben jedoch die ihrerseits verschafften Schöpfungen als Geschenke übergeben, die Annahme dieser Geschenke stand aber im Rechtsbereich des Museumdirektors, das heißt Kubinyis. Der Mitgliedsstand der anfangs nur die Schöpfungen von ungarischen Künstlern aufnehmenden Ungarischen Gesellschaft für Bildende Kunst hat sich zwischen den Jahren 1861-1871 verdoppelt, doch dem Mitgliedsstand folgte nicht die Zunahme der Ankäufe. Mit der Abweisung der Aufnahme von ausländischen Werken ist die ausländische Vertretung der Künstlermit­glieder der Vereinigung erschwert worden. Die Diskussion über die Ausstellungsmöglichkeiten der ausländischen Künstler kulminierte im Jahre 1867, als der Einfall der Fusion der Ungarischen Gesellschaft für Bildende Kunst und des Pester Kunstvereins auftauchte, und dieser Einfall hat sich auch verwirklicht. Die Ungarische Gesellschaft für Bildende Kunst hat auf Grund des Beschlusses der Generalversammlung seit dem Jahre 1868 auch ausländische Werke zu ihren Ausstellungen angenommen. Zur Wendung hatte vermutlicherweise nicht das zu einem Ruhepunkt Gelangen jener Diskussion geführt, die um die Grundthesen des sich verschließenden oder vor dem Ausland offenen künstlerischen Lebens umher tobte, sondern der Rollenwechsel der Ungarischen Gesellschaft für Bildende Kunst, im Laufe dessen die Vereinigung stets mehrere staatliche Funktionen zu versehen bestrebt war. Die Ungarische Gesellschaft für Bildende Kunst ist in der staatlichen Repräsentation der ungarischen Kultur im Ausland beteiligt geworden, und damit hat das ungarische künstlerische Leben anstatt der nationalen Verschließung den Weg der Integration in das europäische kulturelle Leben gewählt. Die Nachrichten über die im Ausland erreichten künstlerischen Erfolge haben auf die Gestaltung des heimischen Prestiges der ungarischen Künstler stets mit einer suggestiven Kraft eingewirkt. Eines der sicheren Zeichen der heimischen Anerken­nung bestand in der im Museum geschehenden Unterbringung der Schöpfungen des Künstlers. Jedenfalls ist es charakteri­stisch, daß von den im Ungarischen Nationalmuseum zwischen den Jahren 1860-1900 eröffneten Gemäldegalerie-Sälen drei von ungarischen Künstlern benannt wurden. Alle drei: Károly Marko d. A., Mihály Zichy und Mihály Munkácsy sind im Ausland berühmt geworden.

Next

/
Thumbnails
Contents