Nagy Ildikó szerk.: ARANYÉRMEK, EZÜSTKOSZORÚK, Művészkultusz és műpártolás magyarországon a 19. században (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1995/1)
KATALÓGUS / KATALOG - II. Egyesületi műpártolás
Die Vollversammlung vom 10. Juni 1859 entschied sich wieder für ein Preisausschreiben. Unter den eingereichten Preisarbeiten wurde mit Stimmenmehrheit die Leinwand von Sorna Orlai Petrich, Felizian Zách, preisgekrönt (Kat.Nr. II. 2. 3). In den darauffolgenden Jahren wurden die Bedingungen dahingehend abgeändert, daß nicht nur Gemälde, sondern auch Radierungen oder Lithographien nach Gemälden eingereicht werden konnten. Nach Erweiterung und Verbreitung des Pester Kunstvereins auch außerhalb der Hauptstadt, wurde er im Juli 1861 zum Kunstverein Ungarns umgestaltet. Diese Vereinigung blieb bis zuletzt eine Gesellschaft von Liebhabern, und obwohl an der Beurteilung der Preisarbeiten und an der Organisation von Ausstellungen auch Künstler teilnahmen, behielten die Liebhaberkünstler die Leitung in ihren Händen. Eine andere Vereinigung, die Gesellschaft für Bildende Kunst, wurde am 1 8. März 1 861 - wie auch der Vereinsname darauf hinweist - von Künstlern ins Leben gerufen. Diese Gesellschaft hatte bei ihrer Gründung noch keine Möglichkeit, Ausstellungen zu veranstalten, aber sie überraschte ihre Mitglieder sofort mit zwei Albumblättern. (Lithographien von Rudolf Grimm nach Gemälden von Károly Brocky bzw. Antal Ligeti). Entsprechend dem Zeitgeist wurden aber bereits 1863 und 1864 auch in der Gesellschaft für Bildende Kunst die Kunstwerke für die jährlichen Albumblätter nach einem Preisausschreiben ausgewählt. Diese Albumblätter unterschieden sich sowohl in ihrer Gattung als auch in ihrer Funktion von den „Prämienblättern" des Kunstvereins, die zum Einrahmen und zum Aufhängen an der Wand bestimmt und deshalb im Format oft überraschend groß waren. Mit der Herausgabe von Albumblättern wollte die Gesellschaft für Bildende Kunst anderen Ansprüchen genüge tun. Diese Blätter waren von Texten begleitet, die von Béla Festetics, Antal Simonyi oder Samu Orlai verfaßt wurden. Zwischen den beiden Gesellschaften kam es auch zu Spannungen, die wahrscheinlich in erster Linie von finanzieller Natur waren, jedoch oft in ideologischem Mantel in Erscheinung traten. Der Kunstverein berief sich nämlich darauf, daß die ungarischen Druckereien die Kunstblätter nicht auf dem gewünschten Niveau herstellen konnten, weshalb er diese im Ausland drucken ließ, während die Gesellschaft für Bildende Kunst die Albumblätter von kleinerem Format auch in Ungarn drucken lassen konnte. Die Gesellschaft für Bildende Kunst sorgte - im Gegensatz zum Kunstverein - nicht für den Erwerb des reproduzierten Kunstwerkes und dessen Eingliederung in die Bestände des Ungarischen Nationalmuseums. Das Werk verblieb meistens im Besitz des Künstlers, die Gesellschaft erwarb nur die Reproduktionsrechte. Dieses Moment zeugt von einer Rechtsentwicklung, denn seit den fünfziger Jahren gibt es Angaben über Streitigkeiten in Sachen Autorenrechte, obwohl das erste einschlägige Gesetz erst 1879 verabschiedet wurde. Zu Beginn der siebziger Jahre schloß die Gesellschaft für Bildende Kunst einen Vertrag mit dem Wiener Verein für vielfältigende Kunst ab, der von da an die Herstellung der Albumblätter übernahm. Diese waren zum überwiegenden Teil Reproduktionen von Werken der Galerie Esterházy - einer Kunstsammlung, die 1871 vom ungarischen Staat erworben wurde -, einige ungarische Werke wurden aufgrund der Entscheidung des Vorstandes der Gesellschaft für Bildende Kunst reproduziert. Man wählte ungarische Gemälde aus, die mit internationalem Erfolg und mit Verbreitung im Ausland rechnen durften, so die Bilder Maria Theresia stillt das Kind der Bettlerin von Sándor Liezen-Mayer, weiters Bilder von Mihály Munkácsy und von Lipót Horovitz. Nach 1880 ließ die Gesellschaft für Bildende Kunst ihre Kunstblätter - angesichts der Nachfrage nach großformatigen Kunstblättern - beim Kaiserlich-Königlichen Militär-Geographischen Institut drucken. Diese wurden in einem neuen technischen Verfahren als Lichtdrucke hergestellt. Die Gesellschaft für Bildende Kunst schrieb erst ab 1891 wieder einige Jahre hindurch Wettbewerbe aus. K. S. II. 2. 1. THAN MÓR (1828-1899) Imre király elfogja öccsét Andrást a dalmáciai határokig vert zendülök táborában 1204 évben (Imre király elfogja öccsét Endrét) Vázlat, 1856 König Emmerich nimmt im Jahr 1204 im Lager der Aufständischen, die bis an die Grenze Dalmatiens zurückgeschlagen wurden, seinen Bruder, Prinz Andreas, gefangen Skizze, 1856 olaj, vászon; 43,5 x 63 cm j. n. Budai Ferenc Polgári Lexikonának (1804) érzékletes leírásai sok történeti festményhez szolgáltak alapul. III. Béla fiai Budai leírása szerint azért keveredtek háborúba, mert András kevesellte a várakat és majorságokat, melyeket Béla király neki hagyott. Ám András hadi sikereinek bátyja, Imre király „királyi módon gondolkodva, s példa nélküli nagylelkűséggel" vetett véget, mikor a két had összecsapása előtt saját maga fogta el öccsét. Minden fegyveréből kivetkőzve „csak egy szál vesszőt vészen kezébe - megparancsolva, senki utána ne menjen - csendes, de nagy méltóságot jelentő lépésekkel megyén András tábora felé, ... s ott felszóval mondja: meglátom én ki meri kezét a maga királyára felemelni... Mindenek ábrázatján bámulást és tiszteletet lehetett olvasni, senki moccanni sem merészelt, csak mikor Imrének utat kellett nyitni. Elérve Imre az András sátorához, őt megragadja, a táboron kívül vezeti, őrizet alá adja..." (Budai 1 866 2 [1804], I. 195.) Than Mór képe azt a jelenetet ábrázolja, mikor Imre király megragadja öccsét, Andrást annak sátra előtt. A király a leírásnak megfelelően fegyvertelen, kezében csak az említett pálca van, öccse oldalán ellenben ott a kard. A királyi majesztást az uralkodó lábai elé lerogyó, könyörgő harcosok és a két oldalt ábrázolt visszahőkölő lovas és gyalogos hadinép is kiemeli.