Török Gyöngyi: Gothische Tafelbilder und Holzskulpturen in UngaGothische Tafelbilder und Holzskulpturen in Ungarn, Führer durch die Dauerausstellung der Ungarischen Nationalgalerie (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2005/4)
I. Obergeschoß - Der Thronsaal
28. Der einstige Hochaltar der Martinskirche von Cserény. 1483 In der Achse des Saals steht der \erkündigungsaltar von Zehen ( 1515-20), dessen Skulpturen dem Stil des in der Zips wirkungsreichsten Holzschnitzers Meister Paul von l.eutschau und dessen Werkstatt verpflichtet sind. Zum selben Kreis gehört auch der Annenaltar von Zehen links vom Eingang. Rechts stehen zwei Altäre aus Leibitz mit ähnlich gestaltetem Gesprenge: der Annenaltar (1510-20) und der sogenannte Altar zweier weiblicher Heiliger ( 1521); in den Schrein des letzteren wurden später zwei heilige Bischöfe eingefügt. Links in der Mitte sind die überlebensgroßen Schreinfiguren aus dem Hochaltar der Johanneskirche von Zeben zu sehen: die Madonna zwischen lohannes dem Täufer Lind dem Apostel Petrus, umgeben von weiteren Skulpturen vom selben Altar. Links und rechts vom Eingang stehen zwei Altäre aus dem 15. Jahrhundert, die an Exponate im Erdgeschoß anknüpfen: der Martinsaltar von Cserény und der Maria Magdalenen-Altar aus Berki. Ersterer trägt die Jahreszahl 1483. An den Flügeln erzählt der Maler aus dem Kreis des Hochaltars St. Nikolaus von Honneshay die Legende der Heiligen Martin und Briccius. Das Relief des Magdalenenaltars (1480-90) mit der Legendenszene der Erhebung der Maria Magdalena in die Lüfte weist enge Verbindung zu den bedeutenden Skulpturen des Elisabeth-Hochaltars von Kaschau auf.