Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
Das Leben und die Kunst von László Mednyánszky, mit besonderer Rücksicht auf die Periode vor - Alexandra Homolová: Sammlung und Restaurierung der Kunstwerke von László Mednyánszky in der Slowakischen Nationalgalerie
ALEXANDRA HOMOEOVÁ Sammlung und Restaurierung der Kunstwerke von László Mednyánszky in der Slowakischen Nationalgalerie Die nach slowakischem Maßstab größte und vom qualitativen Gesichtspunkt aus wichtigste Sammlung der Werke von László Mednyánszky befindet sich im Besitz der Slowakischen Nationalgalerie. Das Institut hat die Werke von Mednyánszky von seiner Gründung an erworben, 1 wodurch die Sammlung heute aus 285 Gemälden und 1530 Grafiken besteht. 2 Den bedeutendsten Teil bildet der sog. Nachlass aus Strázky (Nagyőr, Nehre), also die Sammlung der Familie, die überwiegend jene Werke beinhaltet, die der Maler zu Hause, in Strázky und in Beckov (Beckó) 3 aufbewahrt, seinen nahen Angehörigen geschenkt, oder im Atelier zu Strázky geschaffen hatte. 4 Die ersten drei Bilder von Mednyánszky - Porträt eines Bauernjungen, Porträt eines Arbeiters, Abendlandschaft mit Fluss und Bäumen gelangten im März 1950, als Übernahme vom Nationalmuseum (Slovenské narodné múzeum) in die Galerie. 5 In den nachfolgenden Jahren wurde die Sammlung durch weitere Anschaffungen vermehrt. Die Werke von Mednyánszky standen fast jedes Jahr in den Anträgen, die bei der Anschaffungskommission eingebracht wurden. So kam die Galerie in den 1950er und 1960er Jahren in den Besitz von Dutzenden von Gemälden und einer großen Anzahl von Zeichnungen, was vor allem als Verdienst von Karol Vaculik, dem damaligen Direktor des Institutes zu sehen ist. Vaculik entdeckte Mednyánszky für die slowakische Öffentlichkeit, präsentierte seine Werke mehrmals 6 und veranstaltete 1962 die erste umfassende Mednyánszky-Ausstellung in der Slowakischen Nationalgalerie. 7 Sowohl diese, als auch die zweite, 1979 veranstaltete Kollektivausstellung 8 ist in Bezug auf die Sammeltätigkeit von großer Bedeutung, weil denselben eine grundlegende Forschungsarbeit, das Aufspüren von Werken in Privatbesitz, sowie das Einholen der Informationen von Zeitgenossen, Sammlern und Experten vorangingen. 9 Karol Vaculik lernte Margit Baronesse Czóbel (1891-1972), die Cousine des Malers kennen - sie lebte damals in einem Flügel des verfallenden Schlosses zu Strázky - und besuchte sie mehrmals. Nach dem Tod der Baronesse ging ein Teil des Mednyánszky-Nachlasses in den Besitz der Slowakischen Nationalgalerie über, wodurch ein Großteil der in der Slowakei bekannten und zugänglichen Werke von Mednyánszky in das Gemeineigentum kam, und der Bestand der Galerie erheblich erweitert wurde. Danach, bis in die 1990er Jahre, konnten nur hin und wieder Mednyánszky-Werke erworben werden. 10 Im Jahr 2000 ist es der Galerie jedoch gelungen, durch einen außerordentlichen Ankauf eine weitere große Anzahl von wahrscheinlich aus Strázky stammenden Gemälden und Grafiken zu erhalten, 11 wodurch eine ausführlichere Rekonstruktion und Präsentation des Mednyánszky-Nachlasses aus Strázky möglich wurde. Das sukzessive Zusammenführen der nachgelassenen Arbeiten des Künstlers in den öffentlichen Sammlungen war sehr verdienstvoll, außerdem gingen die Werke dadurch nicht verloren und sind für das Publikum und die Experten endlich sowohl qualitativ als auch quantitativ in beträchtlichem Maße zugänglich geworden. 12 Obzwar die Arbeiten Mednyánszkys in ihrer Vollständigkeit heute nicht mehr zu erfassen sind, 13 ist die Sammlung in der Slowakischen Nationalgalerie in jeder Hinsicht einzigartig groß und bedeutend. Als wichtige Tatsache soll der Umstand hervorgehoben werden, dass den von der Galerie erworbenen Mednyánszky-Werken vom Anfang an äußerste Aufmerksamkeit geschenkt wurde, die Galerie bemühte sich immer, die Werke an einem geeigneten Ort aufzubewahren und fachgemäß zu behandeln, bzw. zu restaurieren. Die Restaurierungsgeschichte der Mednyánszky-Werke, also die in der Slowakischen Nationalgalerie durchgeführten Maßnahmen, können heute nur mehr teilweise rekonstruiert werden. Es ist anzunehmen, dass die Werke - hauptsächlich die Gemälde - des Künstlers, von der Gründung des Institutes an, also seit dem Beginn des Sammlungsaufbaues fachgemäß behandelt oder völlig restauriert wurden, doch enthalten die archivalischen Akten aus der ersten Periode des Bestehens der Galerie darüber nur wenige Informationen. Die Notwendigkeit einiger Maßnahmen (die Leinwand zu doublieren, die Bilder zu reinigen usw.) wurde zwar in den im Nachlass von Karol Vaculik erhalten gebliebenen, unbeendeten Restaurierungsplänen festgehalten, über die tatsächliche Durchführung dieser Arbeiten existieren aber keine Berichte. Im Archiv des Instituts wurde nur die Übergabe zur Restaurierung registriert, die Restaurierung selbst oder die verschiedenen Maßnahmen während der Restaurierung wurden in diesen Akten nicht dokumentiert. 14 Zwar sind am Dokumentationsblatt (sog. Dokumentation zweiter Stufe) in einigen Fällen der Name des Restaurators und das Jahr der Restaurierung vermerkt, doch scheinen diese Aufzeichnungen nur zufällig, oder unregelmäßig auf, auch ist ihre Bestätigung heute nicht mehr möglich. Einen Anhaltspunkt für die Angaben liefert der anlässlich der Eröffnung der ständigen Ausstellung in Strázky erschienene Katalog. 15 Im Verlauf der Beschreibung der präsentierten Werke hat Anton C. Glatz mehrmals über deren Restaurierung geschrieben. Im Archiv des Museums befinden sich vier Dokumente aus der Periode zwischen der Erwerbung der ersten Werke (1950) und dem Erscheinen des Katalogs von Glatz (1990), aus denen