Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
Das Leben und die Kunst von László Mednyánszky, mit besonderer Rücksicht auf die Periode vor - Alexandra Homolová: Sammlung und Restaurierung der Kunstwerke von László Mednyánszky in der Slowakischen Nationalgalerie
hervorgeht, dass der Maler, Jozef Sula die Restaurierung folgender Bilder durchgeführt hatte: Mann in rotem Hemd mit Federhut (Kat. 55), Ende des Lebens (Kat. 78), Herbstfeuer (Kat. 21), Sitzende Alte (Kat. 24). 16 Da diese Angaben mit jenen, die im Katalog von Glatz aufscheinen, übereinstimmen, kann angenommen werden, dass eine zusätzliche Dokumentation bestanden hat, aus der Glatz weitere Informationen genommen haben mag, doch existieren diese Unterlagen nicht mehr. Für die Authentizität der Angaben spricht auch, dass der Verfasser im Kreis von Experten für seine Präzision bekannt war. Auf Grund des zuvor Erwähnten können wir annehmen, dass die Werke von Mednyánszky irgendwann, wenn also die Notwendigkeit bestanden hat, nach diesen Vorgaben hätten restauriert werden können. 17 Nach den Neuerwerbungen im Jahr 2000 schenkten die Restauratoren den Werken Mednyánszkys äußerste Aufmerksamkeit, was verstärkte Restaurierungsmaßnahmen zur Folge hatte. 18 So wurden auch jene Werke restauriert, die für die erweiterte Ausstellung in Strázky, bzw. für die von der Slowakischen Nationalgalerie und der Ungarischen Nationalgalerie vorbereitete Ausstellung ausgewählt wurden. Aus diesem Anlass ist es möglich, auch Werke zu zeigen, die bislang noch nie oder lediglich unsachgemäß restauriert zu sehen waren. Zur Gruppe der bereits restaurierten Werke gehören hauptsächlich Porträts, figurale Darstellungen, 19 einige Landschaftsbilder 20 und ein paar bemerkenswerte, großformatige Gemälde - so z. B. Unglück (Kat. 36), oder Über dem Grab (Kat. 11), deren grafische Entwürfe in mehreren Fällen auch aufgefunden werden konnten. 21 Der Zweck der Restaurierung war es, die Werke zu retten, ihre Lebensdauer zu verlängern und einen Zustand wieder herzustellen, in dem ihre originalen, künstlerischen Werte gezeigt werden können und der ihre Präsentation an einer Ausstellung ermöglicht. Die Restauratoren machten nach der Bestandsaufnahme entsprechende Vorschläge für die anzuwendende Technik und Restaurierungsverfahren: für die Restaurierung des Bildträgers (Leinwand, Holz, Papier) oder der Malschichten, für die Auswahl der Kittungsweise, für die Retuschierung und für das Verfahren in Bezug auf die ästhetische Erscheinung des Werkes (Rekonstruktion). Jene Werke, die weitgehend unberührt von äußeren Einflüssen und Eingriffen sind, benötigten nur kleinere Restaurierungsmaßnahmen, die vorwiegend wegen technischer Fehler notwendig wurden: zu dünner Keilrahmen (im Fall von Leinwandbildern), Anwendung von unangemessenen Zugrändern, Beschädigungen der Farbschichten (eventuell infolge von Feuchtigkeit oder Schimmel) und Verschmutzung der Oberfläche. In den meisten Fällen wurden die Bilder aus dem Keilrahmen herausgenommen, die Leinenstreifen wurden entfernt, die Bilder von den Staub- und Verschmutzungsschichten befreit, der Bildträger wurde auf die neue Leinwand aufgepresst, auf den neuen Keilrahmen gespannt, die beschädigten Details wurden ausgekittet, die Fehlstellen durch Retuschen ergänzt, und zum Abschluss wurde die Oberfläche mit Firnis konserviert. Die Experten nahmen an den Bildern nur die rücksichtsvollsten Eingriffe vor, ohne die Originalität zu gefährden. Das Hauptziel der Restaurierung war es, den originalen Zustand und die ästhetisch-ergreifende Einzigartigkeit der Werke zu bewahren. 22 In den meisten Fällen aber waren die Bilder nicht nur durch das Wetter, sondern auch durch nicht fachgemäß vorgenommene Eingriffe beschädigt. Traurige Beispiele dafür sind unter jenen Werken zu finden, die im Jahr 2000 angekauft wurden. 23 Auch die in den 1970er Jahren erworbenen Bilder, das Unglück und Über dem Grab, die Mednyánszky in den 1880er Jahren gemalt hatte, können hier erwähnt werden 24 . Sie wurden kurz nachdem sie ins Museum gekommen waren, oder spätestens zur Zeit der Vorbereitung für die Ausstellung von 1979, in den Restaurierwerkstätten der Slowakischen Nationalgalerie restauriert. Im Vordergrund des eine Trauerszene darstellenden Bildes Unglück (Kat. 36) ist die liegende Gestalt eines toten Jungen mit der sich über ihn neigenden, um ihn weinenden Mutter zu sehen. Um sie herum gibt es acht schwarzgekleidete Gestalten. Im Hintergrund schimmert das Licht durch das Fenster und wirft gelbe Flecken, die einen starken Kontrast zum dunklen Interieur ergeben. Vor der jetzigen Restaurierung 25 war das Bild in einem schlechten Zustand: Trotz der vorherigen Restaurierung war es an mehreren Stellen fehlerhaft, einige Details waren nicht richtig ausgekittet und retuschiert. Die durchgeführte Doublierung führte dazu, dass sich der originale Bildträger an mehreren Stellen gewellt hat (ausgenommen waren jene Stellen, die von der neuen Leinwand hinterklebt waren). Der verwendete Klebstoff war für eine Doublierung ungeeignet, außerdem wurde das Bild nach der Pressung schräg (also nicht rechtwinklig) auf den neuen Keilrahmen aufgespannt, was zur Folge hatte, dass sich die Komposition nach links verschob. An der Rückseite sickerte unter der neuen Leinwand der Klebstoff durch, und an mehreren Stellen klebte Zeitungspapier. Das Werk wurde nicht fachgemäß retuschiert, die Ergänzungen wurden direkt auf die Leinwand gemalt, und das Gesicht einer im Hintergrund stehenden Gestalt blieb ohne Grundierung, die bei der späteren Rekonstruktion hätte helfen können. In diesem Fall sollte der Restaurator nicht nur die mühsame Sanierungsarbeit der Grundierung, die chemische oder mechanische Entfernung der alten Schmutz- und Firnisschichten, Retuschen, Auskittungen, bzw. die Kittung der fehlenden Stellen durchführen, sondern es stellte sich ihm zusätzlich das Problem einer relativ großflächigen Ergänzungsarbeit. Hier wurde mit einer angepassten Retusche in Strattegio-Technik gearbeitet, durch die es gelungen ist, die angemessene Form und Modellierung der wiederherzustellenden Details zu sichern. Das Gesicht der im Hintergrund stehenden Figur konnte jedoch nicht mehr korrigiert werden, da trotz eingehenden Studiums keine geeigneten Anhaltspunkte vorlagen (Abb. 1/a-e) 26 . Eine ähnliche Restaurierungsmaßnahme wurde auch im Falle des Werkes Über dem Grab (Kat. 11), des anderen großformatigen Bildes von László Mednyánszky durchgeführt. 27 Das Bild war in schlechtem Zustand, zumal die vorige Restaurierung nicht fachmäßig durchgeführt wurde: der Bildträger (Leinwand) wurde mit einem Klebstoff aus Mehl und Leim auf eine grobe Leinwand gepresst. Nach diesem Eingriff begann sich die Oberfläche des Bildes mit der Leinwand zu wellen, da sie sich vergrößerte. Auf der grob und ungleichmäßig aufgetragenen Kittung entstanden Risse, an einigen Stellen fehlte auch die Kittung. Die Retusche wurde sehr unsensibel aufgebracht, wodurch sich die neuen Farben von den alten unterschieden. Außerdem wurde das Gemälde ungleichmäßig und dick mit