Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

László Mednyánszky im Spiegelbild kunstwissenschaftlichen Schrifttums: wissenschaftliche und kulturhistorische Beiträge - Tünde Császtvay: Garküche, Kothurnen und Horner. Versuche eines Mäzenatentums zur Rettung der Nation und Seele Ungarns um die Wende des 19. Jahrhunderts

sonstigen gesellschaftlichen Notabilitäten", daher „öffnen sie ihnen ihre Räume", um die geistige Verbindung herzustellen. Und deshalb „erkundigte sie sich ausgiebig in jede Richtung, um ihre Idee umzusetzen." Anfangs wollte sie die Mitgliederschaft „ausschließlich auf Frauen beschränken (wegen ihrer Geschmeidigkeit", jedoch „vorläufig nur zwecks Förderung, Entwicklung, Verbreitung und Verstärkung der bildenden und Musikkünste". Zu ihren Plänen holte sie auch die Meinung des Ministers für Religion und Unterrichtswesen Trefort ein. Diesen Posten bekleidete Trefort bis zum 22. August 1888, der die Verwirklichung sehr empfahl. Die Gräfin wurde auf den damals in Paris weilenden Justh aufmerksam gemacht, der ihr aktiver Mitarbeiter sein könnte, und Justh wurde bald darauf gebeten, die Frage im Vorfeld zu studieren, was er gern übernahm. 29 Gyula Pékár, einer der engsten Freunde Jusths, erinnerte sich - zwar lange nach dessen Tod - in der Einleitung von Dalmadys Buch: „Im Frühjahr 1892 wurde ich auf der Andrassy-Straße von Zsigmond Justh, der aus einer Kutsche stieg, angehalten: ,Ich bin Zsigmond Justh, ich begrüße dich als meinen Schriftsteller-Kollegen - ich kenne dich schon, du bist unser Mann, und du wirst mit uns arbeiten an unserem schönen Plan, der Entwicklung des Kreises der Kunstfreunde. Komm, setzt dich zu mir in die Kutsche, wir fahren gleich zur Katinka Gräfin Pejacsevich, oder eher vielleicht direkt zu Janka Wohl, an deren Empfangstag heute sowieso all unsere Freunde da sein werden, wie Jenő Hubay, Árpád Feszty, Jenő Radisics, und auch Péter Vay"\ Dalmady (wie Anm. 28) 3-4. Die wohlgefällige Geschichte hinkt jedoch an mehreren Stellen, vor allem die Historie ihres schlagartigen Kennenlernens, denn Pékár behauptete in seinem Justh-Nekrolog im Pesti Napló, dass sie sich aus dem Pester reformierten Gymnasium kannten, als Justh die 7., er wiederum die 4. Klasse besuchte. Pékár, Gyula: Justh Zsigmondról [Über Zsigmond Justh]. Pesti Napló, 13. Oktober 1894. Abendausgabe, 1-3. Im übrigen standen sie ab dem Sommer 1891 in kontinuierlichem Schriftverkehr. Pekárs Briefe an Justh: OSzK Kézirattár, Levelestár. 30 Gálos, Magda: Sigismund Justh et Paris. Budapest 1933. 74. 31 Justh (wie Anm. 23) 366. - 7. April 1889. 32 Sitzungsprotokolle. OSzK Kézirattár, Quart. Hung. 2702. 33 Halász, Gábor: Justh Zsigmond ismeretlen naplói és más kéziratai. A Széchényi Könyvtár új szerzeménye [Zsigmond Jusths unbekannte Tagebücher und sonstige Manuskripten. Neuanschaffung der Széchényi-Bibliothek]. Magyar Könyvszemle, 63, 1939. 159-164. 34 „Wissenschaftliche" Themen, vorgetragen von Justh in der Runde: Az ember tragédiája és a Faust összehasonlításáról, A logika hatása a tudományokra és viszonya a nyelvhez, hozzászólás Szápáry Tibor [Szápáry László testvére] előadásához az állati magnetizmusról [Zum Vergleich zwischen Die Tragödie des Menschen und dem Faust, Die Wirkung der Logik auf die Wissenschaften und ihr Verhältnis zur Sprache, Diskussionsbeitrag zum Vortrag Tibor Szápárys /Bruder von László Szápáry/ über den tierischen Magnetismus]. 35 29. März, 18. April und 27. April 1884 36 Szabó, Miklós: A kontinentális Európa konzervatív ideológiája néhány új vonásának kialakulása a századfordulón [Das Entstehen einiger neuer Züge der konservativen Ideologie des kontinentalen Europa um die Jahrhundertwende]. Történelmi Szemle, 17, 1974. 326-327. 37 Ähnlich zur Le Play-Wirkung können im Leben und im Lebenswerk von Justh sein Wissen über zahlreiche zeitgenössische Philosophen und Denker und deren gedankenerregende Wirkung nachgewiesen und bestätigt werden. All dies sprengt aber den Rahmen dieser Arbeit. Hierbei denke ich vor allem an die Lehren von Taine (mit dem er im übrigen freundschaftliche Beziehungen pflegte) und Schopenhauer (z. B. an den daraus entstandenen Vulgärbuddhismus), an die Ideen der Vertreter des Mystizismus und die sozialdarwinistischen Ideen des Neokonservativismus bzw. an ihre ungarischen Relationen: die Lehren der Agrarianer. Zum Thema liefern zahlreiche Studien von G. Béla Németh sowie seine Monographie: A magyar irodalomkritikai gondolkodás a pozitivizmus korában [Das ungarische literaturkriti­sche Denken in der Epoche des Positivismus]. Budapest 1981. Als nützliche Lektüre erweist sich weiterhin die Arbeit von R. Várkonyi, Ágnes: A pozitivista történetszemlélet a magyar történetírásban [Die positivistische Geschichtsanschauung in der ungarischen Geschichtsschreibung]. Bd. 1-2. Budapest 1973. 38 Hauptwerk von István Czóbel: Die Entwicklung der Schönheitsbegriffe. Die Genesis unserer Kultur. Bd. 1-5. Leipzig, 1901-1907. 39 OSzK Kézirattár, Fond 62, fol. 54. 40 Szabó (wie Anm. 6) 8-9, 19, 20-21, 23. 41 Czóbel, István: Nincs megállás [Kein Rasten]. Magyar Gazdák Szemléje, Februar 1898. 35. 42 Wir haben hier keine Gelegenheit, auf die Verbindung von Czóbels Theorie mit der kulturnationalistischen Ideologie einzugehen, wonach das Wesen einer Nation durch die nationalen Eigenheiten und den Volkscharakter bestimmt wird und als deren Folge Czóbel die Idee der Aufbesserung der ermüdeten, entkräfteten aristokratichen Familien durch frisches Bauernblut verkündete. Im übrigen schreibt Ferenc Gosztonyi darüber ausführlicher auch in seiner ausgezeichneten Studie in diesem Band: Ein richtiger Roman. Die 1905 herausgegebene Mednyánszky-Monographie von Dezső Malonyai. 43 Justh (wie Anm. 23) 50. 44 Pékár, Gyula: Fesztyéknél a Bajza-utcában [Bei den Fesztys in der Bajzastraße]. (Radiosendung) OSzK Kézirattár, Fol. Hung. 2044. 45 Árpád Feszty an Zsigmond Justh [wahrscheinlich 1888]. OSzK Kézirattár, Levelestár, Brief 17. 46 Árpád Feszty an Zsigmond Justh [wahrscheinlich 1888]. OSzK Kézirattár, Levelestár, Brief 5. 47 Jókai zählt in seinem Artikel gründlich die Ziele des Vereins auf: „Die ungarische Dichtung und Kunst in den ungarischen vornehmen Salons heimisch zu machen; der künstlerischen Darbietung literarischer Werke zu einem gewohnten Genuss zu verhelfen; die Veröffentlichung von Prachtausgaben herausragender literarischer Werke durch Beteiligung zu fördern; Arbeiten, bedeutende Skizzen von Malern und Bildhauern zu präsentieren, bekannt zu machen, ihren Schöpfern bei der Verzierung größerer Paläste und Kirchen ihrem Talent würdige Aufträge zu vergeben; ungarischen und ausländischen Musikkünstlern eine Zusammenfassung über bedeutende Ereignisse in der ungarischen Gesellschaft zu vermitteln und die Empfänglichkeit für die höhere Musikdichtung zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird der zu gründende Verein veranstalten: konversationelle Zusammenkünfte, Lesungen, gelegentliche Ausstellungen und Musikabende; darüber hinaus wird er die von Mitgliedern des Vereins besonders für den Verein erstellten dichterischen, malerischen und musikalischen Werke in einem Sammelalbum herausgeben." Den Beitrag publizierte - ohne Angabe des Fundortes: Dalmady (wie Anm. 28) 11-14. 48 Das Verhältnis Mednyánszky-Justh schilderte Ferenc Gosztonyi eingehend in seiner bereits zitierten Studie. 49 Erwähnt von Kiss-Szemán, Zsófia: Mednyánszky László 1877—81-es naplója és a Varjak az itatón című festmény története [Tagebücher von László Mednyánszky aus den Jahren 1877-81 und die Geschichte des Bildes Krähen auf der Tränke]. Enigma, No 24/25, 2000. 308. 50 Szemelvények Mednyánszky László korai naplójából [Auszüge aus dem frühen Tagebuch von László Mednyánszky] (1877-1881). Hrsg. u. mit Anm. vers. v. Zsófia Kiss-Szemán. Enigma, No 24/25, 2000. 326. 51 László Mednyánszky an Gyula Pékár. Budapest, 31. Dezember 1909. OSzK Kézirattár, Levelestár 52 Huysmans 1884 erschienener und einen großen Sturm auslösender Roman mit dem Titel A rebours (bedeutet: .umgekehrt' oder ,Kehrseite') [Gegen den Strich] wurde von Dezső Kosztolányi mit dem Titel Különc [Sonderling] 1921 übersetzt. Das Werk wurde Anfang 2003 vom Verlag Lazi neu aufgelegt. 53 Dalmady (wie Anm. 28) 5. - Die Tätigkeit des Kreises der Kunstfreunde in den ersten zehn Jahren brachte im übrigen folgende Ergebnisse: 8. März 1891 Kunsthalle auf der Andrassystraße, Fächerausstcllung; Plan einer König-Matthias-Feier auf die Empfehlung von Feszty (nicht realisiert); Plan eines Ritter- bzw. Turnspiels auf die Empfehlung von Feszty (letztlich erst vom 16-18. Mai 1902 in Wien, mit Riesenerfolg, realisiert); Ausschreibung für Sport- oder Salongenrebilder (nicht realisiert), Ausschreibung für Singspieltexte und Singspielmusik, Herausgabe einer Serie Műbarátok Könyve [Buch der Kunstfreunde]. 54 Die Idee, später die Arbeit der Gesellschaft wurde - bereits vor der Gründung - von vielen bemängelt, kritisiert, von mehreren wurde darüber auch gewitzelt. Ihre Tätigkeit erschöpfte sich nämlich in der Tat immer mehr im Veranstalten pompöser Abende. 55 Endrődi, Sándor: Az irodalom és a közönség [Literatur und Publikum]. Fővárosi Lapok, 16-17. Oktober 1881. 1396-1397, 1402-1403. 56 Hauptwerk von Justh, Zsigmond: der Roman mit dem Titel Fuimus. Das Wort fuimus bedeutet: „wir sind gewesen", „es gab uns". 57 Kocczintási Hírlap. [Nachrichtenblatt zum Anstoßen]. Hauptmitarbeiter Árpád Feszty (d. h. nicht von der Zeitung, sondern vom Anstoßen). Nr. ein Stamperl. Bajzastraße 19/b. Früh morgens. Casa Feszty. Das Blatt ist mit einem Exemplar erschienen, in einer wun­derschönen künstlerischen Ausführung im Jugendstil. OSzK Mikrofilmtár.

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