A Nemzeti Szalon kiállításainak katalógusai 1932

I. Osztrák alpesi kiállítás

ÖSTERREICHISCHE ALPINE AUSSTELLUNG ZU BUDAPEST. Seit die Eispicke des ungarischen Bergsteigers zum Wanderstabe wurde, suchte er immer häufiger die Bergriesen des benachbarten Öster­reichs auf. Dies ist auch schon eines Teils darum verständlich, weil die in die Fesseln der Fremdherrschaft gefallenen ungarischen Berggegenden schmerzhafte Gefühle und traurige Erinnerungen in uns erwecken und besonders tief sind diese Gefühle bei dem Bewusstsein wie dieses usur­patorische Dasein die friedliche und erhabene Stimmung der Bergwelt stört. Andererseits bilden die österreichischen Alpen für die Bergsteiger und Touristen ein wirkliches Paradies. Die abwechslungsreiche Schön­heit der Gegenden, die mit Glettschern bedeckten Bergriesen, die frohe Laune des Volkes, seine Gastfreundschaft bleiben unvergessliche, liebe Erinnerungen. Rügen wir also nicht mit strengen, verurteilenden Worten den unga­rischen Bergsteiger, der den Genuss des Bergsteigens in den österreichi­schen Alpen sucht, da ihn eine so edle Leidenschaft dorthin führt, der er in seiner Heimat leider vorläufig nicht Genüge leisten kann. Wir Ungarn, die wir draussen im fremden Land sind wissen erst dann wirk­lich und fühlen es bis in die tiefste Tiefe unserer Seele, dass wir Ungarn sind. Wenn dieses Gefühl auch in allen Ungarn lebendig ist, ist dennoch am stärksten bei den ungarischen Bergsteigern, denn wandern wir nicht zwischen fremden Bergen und können wir nicht am tiefsten empfinden, was die Verstümmelung des ungarischen Landes für uns bedeutet? Seit Jahren besteige ich die österreichischen Berge und mit wem ich auch immer bisher meine Erinnerungen ausgetauscht habe, jeder gedachte gern seiner österreichischen Erlebnisse. Während meiner Wan­derungen lernte ich das österreichische Land und sein Volk lieben und schätzen. Vom einfachsten tiroler Holzfäller angefangen, in dessen von Rauch geschwärzter Hütte ich unvergessliche Tage verlebte, bis zu den — 6 —

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