Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
Vorwort
21. Samuel Theodor Gericke (1665-1730): Begegnung der Herrscher August II. von Polen, Friedrich I. von Preußen und Friedrich IV. von Dänemark im Jahr 1709, 1709 Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin, Schloß Charlottenburg 22. Ádám Mánvoki: Fähnrich Hans Caspar von Bilzingsleben, 1706/07 Schloß Königs Wusterhausen (B. 238) Darstellung mit einem Datum nach 1707, die stilistisch oder in der Malweise mit den bisher erwähnten eine Ähnlichkeit zeigt. Aufgrund der weiteren 15 Bildnisse, die sich zusammen mit den bisher behandelten erhalten haben, darf man mit Gewißheit behaupten, daß bis zum Juli-August 1707, also der Abreise Mányokis, die Bildnisse der damals im Regiment dienenden Offiziere nicht alle vollendet waren, und daher mit der Fortsetzung ein anderer beauftragt wurde. Diese, nicht mehr von Mányokis Hand stammenden Bildnissen sind in der Reihenfolge der Rangerhöhung die folgenden: Leutnant Klingesporn (seit 1700), Leutnant Gorne (seit 1705), Fähnrich Marwitz (seit 1706), Kapitän Röbel (seit 1706), Fähnrich Götsch (seit 1708), Fähnrich Hünicken (seit 1708), Fähnrich Martenfeldt (seit 1709), Leutnant Bock (seit 1709), Kapitän Derschau (seit 1710), Leutnant Blankensee (seit 1711), Fähnrich Blankensee (seit 1711), Leutnant Foigt (seit 1711), Fähnrich Jeetz (seit 1711), ferner ohne Datumangabe: die Fähnriche Bülow und Gotthilf. 32 Unter diesen Stücken stammen die Bildnisse Klingesporn, Gorne, Marwitz und Bülow von einer und derselben fremden Hand. Das als letztes zu betrachtende Bildnis von der Hand Mányokis, das von Kapitän Finck von Finckenstein, weist aber nachträglich gestärkte Konturen am Gesicht sowie ungeschickt angebrachte Glanzlichter am Haar auf, die von einer fremden Hand zu stammen scheinen. Es ist daher anzunehmen, daß Mányoki dieses Bild nicht mehr vollendete, wie auch das übereilte Bildnis des Fähnrichs Below nicht voll ausgearbeitet wurde, hier bricht sogar die Inschrift ab. Die Originalinschrift der als Mányoki betrachteten Stücke der Folge zeigt übrigens zuweilen mit einigem Größenunterschied - bis zuletzt das gleiche Schriftbild, das mit der Handschrift Mányokis übereinstimmt, was ebenfalls dafür spricht, daß diese Stücke von der gleichen Hand stammen, während auf den fünfzehn späteren Bildnissen - sofern sie auf der Bildfläche beschriftet sind - ein ganz anderer Schrifttyp in Erscheinung tritt. Für die erheblichen Unterschiede in der Färb- und Formgebung bieten die Entstehungsumstände einige Erklärung. Einerseits wurden die Bildnisse laufend, in einem Zug ausgeführt und kamen, gemäß den Gewohnheiten der Zeit, in einer Anordnung von mehreren Reihen gleich auf ihren endgültigen Platz, dementsprechend wurde die Entfernung des Augenpunktes berücksichtigt. Andererseits bestand die Möglichkeit der Porträtierung nur zu Zeiten, in denen die Offiziere an ihrem Quartier stationiert waren. Aufgrund der angeführten Gründe bin ich der Meinung, daß der überwiegende Teil der überlieferten Stücke der Offiziersgalerie von Mányoki stammt und daß sich die Rolle Samuel Theodor Gerickes auf seinen starken Einfluß auf Mányoki beschränkt hat, etwa bei einem Drittel der bekannten Stücke. Bedeutend, obwohl zahlenmäßig beschränkter ist die Wirkung Weidemanns, der manche bezeichnende Züge der englischen Bildnismalerei in Berlin einführte, und zwar nicht nur mit seinen eigenen Bildern: Er trug über seine Kopien nach Kneller