Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)
A. 43/a Erdődys übereinstimmen, die im Auftrag des Grafen 1743 offenbar gleichfalls von Fidler ausgeführt wurde. Es handelt sich um die Allegorie der Frömmigkeit der Familie Erdődy, in der auch Graf György in Erscheinung tritt. (Galgöc [Hlohovec], Vlastivedné múzeum, vgl. Endrődi 1998, Abb. 11; Endrődi 2001, Abb. 8) Die Formmerkmale und die Ubereinstimmung der Details bieten nicht nur Anhaltspunkte zur Bestimmung des Malers, sondern legen auch nahe, daß das Bildnis der Ungarischen Nationalgalerie und das Porträt von Erdődy im Gemälde in Galgöc auf eine gemeinsame Vorlage zurückzuführen sind. Diese dürfte, nach dem Alter des Grafen zu schließen, in den 1720er Jahren entstanden sein. Man hat den Eindruck, daß das 1737 als Kopie ausgeführte Bildnis mit seinen anspruchsvollen Lösungen nicht Fidlers ansonsten bescheidene malerische Qualitäten widerspiegelt, sondern die der Vorlage, die Mányokis in seinem oben zitierten Brief von 1728 erwähntes Werk gewesen sein könnte. Die Komposition sowie einige Motive und Formlösungen rücken diese Kopie in die Nähe von Mányokis in Ungarn geschaffenen männlichen Bildnissen: Der Brief in der Hand des Dargestellten, der zur Seite gezogene Vorhang im Hintergrund, die über dem rechten Arm nach hinten geworfene und über dem linken Unterarm in tiefen Parallelfalten hochgeraffte Mente wiederholen sich mehrheitlich in den in Ungarn ausgeführten Bildnissen wie von Pál Ráday, János Podmaniczky und Pál Jeszenák. (A. 63,122,131) Dabei lassen sich an der Kopie auch die für Mányoki so bezeichnende Behandlung des Lichts, der Kontrast zwischen den Konturen des Körpers, die sich im dunklen Hintergrund auflösen, und dem aus dem Dunklen hervorleuchtenden Gesicht genau beobachten. Laut Zeugnissen zu seiner Tätigkeit schuf Fidler zwar Kopien nach Bildnissen, doch war er kein Porträtmaler. (Fidler 1995, 206-207) Erdődys Bildnis übersteigt mit seiner Komposition und der anspruchsvollen Gestaltungsweise das Niveau von Fidlers selbständigen Arbeiten, widergibt dafür aber mit formaler und malerischer Treue die einstige Vorlage. LITERATUR: Mojzer 1982, 25, 358 (als Bildnis des Grafen Sándor Erdődy, Johann Michael Militz, 1776); Katalog Szombathely 1997, 305-306, Nr. 76 (aufgrund eines Bildnisses der Bildergalerie Szombathely mit Beschriftung auf der Rückseite als Bildnis des Grafen György Erdődy, Johann Michael Militz, 1770er Jahre, M. Zsámbéky) A. 44 ESTERHÁZY, Graf Imre, Erzbischof von Esztergom (1663-1745) Gebürtig aus der gräflichen Linie der Esterházy von Forchtenstein. Er besuchte die Schulen der Jesuiten, zunächst in Tyrnau, dann in Sopron. 1680 Eintritt in den Paulinerorden. Höhere Studien ab 1681 in Wiener Neustadt, später in Rom am Collegium Germanico-Hungaricum. Priesterweihe 1688 in Rom. 1702 General des Paulinerordens. Nach Austritt aus dem Orden 1706 Bischof von Vác, 1708 von Agram, 1723 von Veszprém. Ab 1725 Erzbischof von Esztergom, Fürstprimas von Ungarn. Als einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit engagierte er Georg Raphael Donner als Hofbildhauer. Dieser schuf in seinem Auftrag in der dem Heiligen Martin geweihten Krönungskirche von Preßburg die Skulpturen des Hochaltars und der Kapelle des heiligen Johannes Elemosynarius, die der Erzbischof als seine eigene Grablege bestimmte. LITERATUR: Eszterhäzy 1901, 239-243; Meszlényi 1970, 50-75. 1727 Ein Bildnis des Imre Esterházy ist durch eine Auszahlung vom 17. April 1727 an Mányoki bezeugt. „Die 17. Pictori Adamo Manyoky pro principis imagine depicta....40 fl" Gyula Prokopp, der diese Angabe entdeckte, bemerkt, daß das Dokument zu diesem Eintrag fehlte. Sonst gibt es über das Bild keine Nachricht, weder früher, zur Entstehungszeit, noch im weiteren. So findet sich dazu keine Spur unter anderen in den Briefkonzepten von Gerhard Cornelius Driesch, dem Laiensekretär Esterházys, die 825 Hefte ausmachen und reichliche Angaben enthalten (vgl. Szeleslei N. 2001, 292), wenigstens in den Monaten nach Mányokis Rückkehr aus Dresden, zwischen dem September 1726 und dem Juni 1727. (Für freundliche Hilfe bei der Nachforschung danke ich László Szelestei Nagy.) QUELLE: Esztergom, Primatialarchiv. Rechnungen des Hofstaates für die Jahre 1726-1727. Fase. 2 (Erogationes extraordinariae), April 1727. Budapest, Archivsammlung des Instituts für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, aus der Sammlung