Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)
LITERATUR: Kneschke 1, 1859, 419; Polski St. Biogr. II, 1936, 53-54; Hopp 1973a, 77-79. 1713 Ol, Leinwand, 76 x 63 cm Ehemals Dresden, Residenzschloß, im Besitz des sächsischen Königshauses Gal.-Nr. 1704 Beschriftet (rückseitig): „Bielinski Grand Marchall de la Pologne. Ádám de Mányoki Pinx." (Laut Mitteilung Lázárs) Verzeichnis ... Verein Haus Wettin, Cap. I. C. p. 155. Nr. 12 Königl. Garde-Meubles-Verwaltung, Cap. I. B. 21 Kriegsverlust Dresdener Gemäldeinventar 1722/28. Lit: B. Inv. Nr.: 1332. „... - der Krön Marschall Bielinsky - IE 10Z -1E4Z..." Zur Zeit der Aufstellung des Inventars in Pillnitz. („Befinden sich dato: Pillnitz") Zuvor („Geliefert"): „Grün Gewölbe". Dresdener Gemäldeinventar „vor 1741" Fol. 36v „Pohl. Portraits - Pohl. Dames und Cavalliers" Lit: B. Inv. Nr.: 1332. „... - der Krön Marschall Bilinska [sie!] - B[rustbild] -IE 10Z-1E4Z..." Zur Zeit der Aufstellung des Inventars („Befinden sich dato") im „Stall Magazin und Stall Boden". Zuvor („Geliefert"): „Grün Gewölbe". Matthäi 1837: „Nr. 395 [neu hinzugekommene Gemälde] Adam Manyocky, Der Grossmarschall von Polen Graf Bielinsky. Palatin von Culm. ... 2 F[uß] 8 Z[oll] hoch, 2 F[uß] 2 Z[oll] breit" Laut Beschreibung Lázárs zeigte das Bildnis Bielinski in violettem Samtkleid und Küraß, den Marschallstab in der Hand. Bezüglich der Identität des Dargestellten wurden in der früheren Literatur zwei Ansichten vertreten. Die im Katalog von Matthäi mitgeteilten Informationen stehen auch bei Rastawiecki, ergänzt durch den Vornamen Franciszek, ebenso bei Wurzbach und in der Monographie von Lázár. Später warf Lajos Hopp auf, daß das Porträt den Vater des Franciszek Bielinski, den im März 1713 verstorbenen Krongroßmarschall Kazimierz Ludwik Bielinski darstellen könnte. Dafür spricht der Marschallstab, der dem Kronmarschall zusteht und somit die Identität des Porträtierten eindeutig entscheidet, obwohl das Bildnis einen jüngeren Mann zeigte. (Kazimierz Ludwik muß zur Entstehungszeit des Gemäldes mindestens fünfundfünfzig Jahre alt gewesen sein.) Sein Sohn, Franciszek Bielinski (1683-1766) führte erst ab 1732 den Titel des polnischen Hof marschalls der Krone. (Vgl. Polski SL Biogr. II, 1936, 47-48; 53-54; Kneschke 1, 1859, 419.) Er wurde am 28. Dezember 1725 auch zum Palatin von Chelm ernannt. (Der Vater bekleidete dieses Amt nicht.) Daraus ergab es sich wohl, daß in der älteren Literatur (Matthäi 1837) infolge Verwechslung auch dieser Titel angegeben wurde. Berücksichtigt man das Todesdatum Bielinskis, muß dieses Bildnis eine der ersten Arbeiten Mányokis am Warschauer Hof gewesen sein. LITERATUR: Matthäi 1837, 79, Nr. 395; Katalog Dresden 1848,185, Nr. 1704 („Manyocki", als Kronmarschall Bielinsky, Palatin von Chelm); Rastawiecki 1850-1857, II, 6 (als Franciszek Bielinski); Wurzbach XVI, 1867, 404 (als Franz Bielinski); Müller 1895,138; Stübel 1914, 7/Anm. 2, 8; Petrovics 1925, 4, Nr. 9; Lázár 1926,1, 98, 99, Nr. 8; Thieme-Becker XXIV, 1930, 46; Lázár 1933,18,118, Tafel VI (als Franz Bielinski); Bottyán 1952, 16 (als Kronmarschall Bielinski); Hopp 1973, 737 (als Kazimierz Ludwik Bielinski); Hopp 1973a, 126-127 (als Kazimierz Ludwik Bieli/ski); Buzási 1992-1996, 77, 84, 133-134, Nr. 59 (als Kronmarschall Bielinski, um 1714); Buzási 1998, 68, 71, 80, 81, 93, Nr. 5 (als Kronmarschall Bielinski [Franz Bielinski?] um 1714). A. 19 BLESENDORF, Constantin Friedrich (um 1674-1744) Berliner Kupferstecher, Zeichner und Miniaturmaler. Sohn des Miniaturmalers und Hofkupferstechers Samuel Biesendorf (1633-1699). In diesem Amt ab 1700 Nachfolger seines Vaters. Professor der Geometrie und der Perspektive an der Berliner Akademie. War in erster Linie als Stecher tätig, führte seine Stiche nach Berliner Gebäuden mit großer Präzision aus. LITERATUR: Thieme-Becker IV, 1910,115; AKL XI, 1995, 494. Zwischen 1703 und 1707 Sein Bildnis ist in einem Brief Friedrich Nicolais an Christian Ludwig von Hagedorn (Berlin, 18. Oktober 1757) erwähnt. Darin heißt es: „Von seinem Bildnisse, welches Mányoki bei seinem Hierseyn gemahlet, ist hier noch eine Copie vorhanden." Demnach muß von Mányokis Bildnis des Kupferstechers Biesendorf 1757 in Berlin noch eine Kopie vorhanden gewesen sein. Nicolai schreibt „Copie", und dieser Ausdruck meinte eher gemalte Kopien. Nachstehende Rötelzeichnung möchte ich aus diesem Grunde sowie aufgrund der Eigenarten des Zeichenstils, die eher in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts verweist, nicht mit der im Brief erwähnten Kopie gleichsetzen. Der Brief bietet hinsichtlich der Entstehungszeit der Vorlage keinen Anhaltspunkt. Darüber gibt uns die Zeichnung selbst Aufschluß. LITERATUR: Baden 1797, 226; Stübel 1914, 8/Anm. 2; Lázár 1926, 1,100, Nr. 53; Lázár 1933, 45 (datiert das Bild um 1717/18); Hopp 1973a, 134; Buzási 1999,18.