Wellmann Imre: A parasztnép sorsa Pest megyében kétszáz évvel ezelőtt tulajdon vallomásaiak tökrében (Mezőgazdaságtörténeti tanulmányok 3. Magyar Mezőgazdasági Múzeum, Budapest, 1967)

Résumé

um ähnliche Organisationsformen zu gruppieren, waren sie grösstenteils, und zwar zer­streut, im Privatbesitz von halbfeudalen Herren versteckt. Dennoch ist in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die ungarische Agrar­geschichte entstanden. Zweifellos trug sie noch in der ersten Zeit auch in Bezug auf die Quellenbenutzung das Gepräge einer mühseligen Entfaltung an sich; man konnte be­merken, dass sie unter Bevormundung anderer Zweige der Geschichte zustande kam. Die auf Grund von Quellen der politischen und Rechtsgeschichte an sie herankamen, blickten oft von oben, vom Gesichtspunkt des Staates aus auf das Agrarleben herab; das Bauerntum erschien ihnen als eine unselbständige, zur eigenen Leistung unfähige Masse. Die mosaik­artigen Daten aber, die in den Quellen der Kulturgeschichte bald hier, bald dort auf­tauchten, spiegelten eher Vorschriften und Ansprüche, als das wahre Leben wieder. Zwar wurde man allmählich auch auf historische Quellen spezifisch agrarischen Charakters auf­merksam, doch wirkte z. B. das alte Schriftenmaterial von Domänen — wenn es über­haupt erhalten blieb — schon mit seiner ungeordneten Masse abschreckend; übrigens fehlte zu dessen Bearbeitung an landwirtschaftlicher Fachkenntnis und entsprechender Methode, die zahlenmässigen, quantitativen Angaben zu Worte kommen zu lassen. Und in der mit feudalen Zügen belasteten kapitalistischen Gesellschaft konnte sich noch kein solcher Leserkreis unter den Bauern entwickeln, der einen Anspruch auf die Verewigung der Vergangenheit der eigenen Klasse erhoben hätte. Auch fanden sich in ihrem Kreis keine Historiker, die sich dazu berufen gefühlt hätten, den Kämpfen und der Kulturland­schaft schaffenden Arbeit ihrer Vorfahren ein würdiges schriftliches Denkmal zu setzen. Die gesellschaftlichen Schranken sind erst seit den letzten Jahrzehnten eingestürzt­Gleichzeitig nahm auch die Agrargeschichte ihren gebührenden Platz im Familienkreis der Wissenschaften ein, und trachtet mit zusammengefasster Kraftanwendung von Ge­schichte, Agrarwissenschaft, Volkskunde, Geographie, Soziologie und Volkswirtschafts­lehre ihre erhöhte Ergebnisse verheissende, komplexe Methode auszugestalten. Auch ist schon an der Zeit, die Quellen der ungarischen Agrargeschichte zu überblicken und einer kritischen Erwägung zu unterziehen. Dabei kann nicht ausser Acht gelassen werden, dass der tiefe Strom der wirtschaftlich-sozialen Entwicklung — im Gegensatz zu den an der Oberfläche verlaufenden politischen Ereignissen — kaum einige auffallende Spuren hinter­liess, dass er eine längere Zeit hindurch in Formen von grosser Stabilität, fast unbemerkt dahinrollte. Das gilt in gesteigertem Masse für die Entwicklung der Landwirtschaft, die immer auf der scheinbar eintönigen Alltagsarbeit des Bauern beruhte. Seine in Traditionen verankerte, kaum abwechslungsreiche, ereignislos ablaufende Werktage boten nicht nur kein anstrebenswertes, kein zur Verewigung lohnendes Thema dar: es fehlte oft auch an dem zu ihrer Rekonstruktion nötigen Quellenmaterial. Das Bauerntum konnte viele Jahrhunderte hindurch die Schrift nicht als Waffe anwenden, und seine Unterdrücktheit, seine damit zusammenhängende Verschlossenheit, seine ungenügende Organisierung trugen in gleicher Weise dazu bei, dass es über seine Kräfteanspannung nur wenig Denk­mäler hinterliess. Somit ist es erforderlich, innerhalb je weiter gezogenen Grenzen jede Quelle, die dazu geeignet zu sein scheint, in den Rahmen der agrargeschichlichen For­schung einzu beziehen. Eine erste Gruppe der Quellen bilden die Überreste des ehemaligen Agrarlebens, inso­fern sie mehr oder weniger unverändert zurückblieben: die Dorfgemarkung mit ihrer traditionellen Einteilung und ihren Flurnamen, der Boden, die Siedlungsform, Bauten, Einrichtung, Arbeitsgeräte, die tierischen und pflanzlichen Überreste. In der uralte Schichten bewahrenden Sprache und in den erhaltenen Sitten und Bräuchen leben gleich­falls Überbleibsel der ehemaligen materiellen Kultur des Landvolkes weiter. Zur zweiten Gruppe können Rückerinnerungen, die sich auf die Wirtschaftsführung erstrecken, sowie bildliche Darstellungen gezählt werden. Die historische Wirklichkeit

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