Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)
CSOMA ZSIGMOND: Deutsches Bauerleben, deutsches Bauernschicksal in Ungarn
Trianon und die IJngarndeutschen Von den rund zwei Millionen im historischen Ungarn lebenden Deutschen kamen nach Trianon ca. 1.5 Milüonen in das Gebiet der neuen Nachfolgestaaten. So verbheben in Ungarn ca. 500.000 Deutsche. Über die Gruppen der Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen, der Zipser Oberungarns sowie über die westungarischen Hienzen und Heidebauer trat die Grenze hinweg, obwohl von den Minderheiten und Nationalitäten Ungarns allein die Ungarndeutschen und die Juden nicht bestrebt waren, das Land zu zerstückeln. So ist das einstige, vielen Nationalitäten Heimat gebende Ungarn fast zu einem Nationalstaat geworden, wo man die Nationalitäten für den Gebietsverlust verantwortlich machen konnte. Die Entscheidung von Trianon ließ in Ungarn den Irredentismus erstarken, alle verantwortlichen politischen Kräfte dachten an Grenzrevision. Die irredentistische Schul- und Kulturpolitik brachte eine starke Madjarisierung mit sich, wogegen mehrere führende Ungarndeutsche ankämpften. Die Gömbös-Regierung suchte in der Hoffnung der Grenzrevision die Freundschaft und den politischen Einfluß Hitler-Deutschlands, währenddessen sie bestrebt war, die Ungarndeutschen weiterhin zu madjarisieren. Nach dem II. Wiener Schiedsspruch gelangte in Ungarn im Kreise der Deutschen auf dem Lande der Volksbund gegenüber den anderen deutschen Vereinen und politischen kulturellen Organisationen in eine Monopollage. Der II. Wiener Schiedsspruch sprach nach der teilweisen Rückgliederung Oberungarns (I. Wiener Schiedsspruch) auch einen Teil Siebenbürgens Ungarn zu. Die ungarische Regierung, obwohl zögernd, unterstützte Hitler im II. Weltkrieg. Wegen ihrer deutschen Herkunft wurden Ungarndeutsche in einem an der Seite der Deutschen Krieg führenden Land für die SS gemustert. Zahlreiche jedoch antworteten mit der Taktik des passiven Widerstandes auf die großdeutschen und rassistischen Bestrebungen. In den Wirtschaften der Ungarndeutschen ist bis zur Stunde der Vertreibung fleißig gearbeitet worden. Opfer der kollektiven Bestrafung und der Parteiinteressen Den zweiten Weltkrieg beendete Ungarn wieder an der Seite des Verlierers. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen sind aufgrund des am 2. Dezember 1944 erlassenen geheimen Beschlusses Nr. 0060 des sowjetischen MÜitärkommandos mit dem Einverständnis der in Debrecen gegründeten Provisorischen Ungarischen Regierung 60.000 65.000 junge zivile ungarische Staatsbürger (17-45 jährige Männer und 18-35 bzw. 40 jährige Frauen) mit deutschem Namen und deutscher Muttersprache zur „malenkij robot" in die Sowjetunion zum Wiederaufbau verschleppt worden. Aus Ungarn sind v.a. aus Süd-Transdanubien und aus der Batschka viele Deutsche in die Industrie- und Bergwerke des Donezbeckens deportiert worden. Unter dem Vorwand der Wiedergutmachung sind die meist gar nichts ahnenden, von ihren Familien losgerissenen Deutschen für 1-5 Jahre zu schwerer, demütigender Arbeit auf Industrieanlagen, in landwirtschaftliche Betriebe und in Förstereien der Sowjetunion verschleppt worden. Die meist zufällig zusammengetriebenen Menschen mussten unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslagern, in Barackensiedlungen, auf dem Gulag-