Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)

KNÉZY JUDIT: Lage der angesiedelten deutschen Volksgruppen und ihre Konflikte mit den zuständigen Gutsherren (Komitat Somogy, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts)

d.h. zu Leibeigenen, die frei umziehen konnten, zu Kleinhäuslern oder zu Pächtern. Für die wurden die Gemeindestraßen, oder oft die Gebäude vorher geplant und sie bekamen Bauma­terialien, Hilfe zu den Bauarbeiten, und andere Möglichkeiten zB.: zur Waldrodung. Die Herrschaftsgüter versuchten auch, die Begünstigungen einzuschränken und die Leistungs­pflichten zu vermehren. Manchmal bereitete es einigen Gemeinden Schwierigkeiten, die in der Nachbarschaft liegende Pußta zu besiedeln, weil sie dadurch auf Gebiete verzichten mußten, die sie bisher als Wald, Wiese, Weide, oder sogar als Acker verwendeten. Hinter den Grenzen­und Mühlenstreitigkeiten standen trotzdem eher die Streitigkeiten zwischen den Herrschafts­gütern; die Einwohner der verschiedenen Gemeinden wurden oft von den herrschaftlichen Offizieren gegeneinander gehetzt. In die Schomodei wurden im 18. Jahrhundert von der Fami­lie Széchényi vier deutsche Gemeinden angesiedelt, 8 Szulók im Jahre 1750., 9 Bares am Ende der 1770-er Jahre, 10 aber hierher kamen neben den kroatischen und ungarischen Einwohnern Österreicher. 1786-87 kamen die Einwohner von Pusztaszemes 11 und dann die Einwohner von Bize an. 12 Die verschiedene rechtliche Situation machte für die Leibeigenen, für die aufgrund eines Urbariums Dienst leistenden Leibeigenendörfer und die kontraktuellen Einwohner unter­schiedliche Entwicklungen in der Wirtschaft und Lebensweise möglich. Am konsequentesten strebte die Einwohnerschaft von Szulók danach, ihre im ersten Kontrakt festgelegten günstigen Möglichkeiten zu bewahren, Landwirtschaft zu treiben und ihre privilegierte Situation zu behalten. Dadurch ist die Gemeinde wirtschaftlich bedeutend gewor­den. Die Szulóker spielten vor allem in der Schaffung der sog. Szulóker Tabaksorte und über­haupt in der konsequenten Durchführung des Tabakanbaus eine wichtige Rolle. 13 Sie betrieben großangelegten Maisanbau, und sind durch ihre Fohlenzucht berühmt geworden. Auch heute verbinden sich die ersten bekannten Daten über Kartoffelanbau in Südtransdanubien aus den Jahren 1772-73. mit Szulók. 14 Ladislaus Széchényi gab den Deutschen in dem Ansiedlungskontrakt von 1750. - nach der Praxis der Herrschaftsgüter in Südtransdanubien - nur eine dreijährige Freiheit 15 von den Leistungpflichten: Neuntel, Zehntel, Pachtgeld und Fronarbeit. Da der Boden als viertklassig eingestuft wurde, bekamen die Deutschen zur ganzen Session 40 Morgen Acker und ein 50 Klafter breites und 150 Klafter langes Intravillanum. Nachdem die drei Jahren vergingen waren mußten sie dafür 10 "rhénes" Forint, 2 Messer Fett, (später wurde gekochte Butter ge­schrieben) vier Kapaune, vier Körbe Bienen abgeben, 8 Tage Frondienst leisten, und von allem Neuntel und Zehntel geben mit Ausnahme der Gemüsegartenpflanzen und des Tabaks. Es ist zu bemerken, daß es schon aus dieser Zeit Beschwerden von Leibeigenen gibt, daß die Ein­wohner aus Bürüs, Magyarújfalu und Várad Ignác Czindery Neuntel und Zehntel auch von Gemüsegartenprodukten z.B.: Kürbis und Zwiebel bezahlten. 16 Aus der Erwähnung des Tabaks in dem Szulóker Kontrakt geht hervor, daß sie sich mit dem Tabakanbau von Anfang an beschäftigten. Da Weiden und Wiesen nicht in entsprechender Menge zur Verfügung standen, mußte der Mangel durch Rodung der Wälder ausgeglichen werden. Für Waldrottungen gab es auch die drei Jahre Freiheit von Leistungspflichten, aber danach mußte man Neuntel und Zehntel geben und für jedes Messer Holz 2 Kreuzer bezahlen. Sie haben mehr Begünstigun-

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