Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1981-1983 (Budapest, 1983)
Das landwirtschaftliche Wissen der Menschen in der Forschungs- und Ausstellungsarbeit des Ungarischen Landwirtschaftsmuseums
gischer, ethnographischer und sogar philologischer Grundbildung. In der Arbeit des Ungarischen Arbeitsgerätehistorischen Archivs - bestehend heute aus cca 100 000 Karteien - nehmen die Fachleute mit verschiedener Bildung und Interesse nicht nur teil, sondern sie bearbeiten das reiche Material ihren speziellen Interessen entsprechend. Noch heute fällt aber das grösste Gewicht auf die jüngste Vergangenheit und Gegenwart der Landwirtschaft. Daraus geht hervor, dass die Mehrzahl unserer Mitarbeiter in verschiedenen Zweigen der Landwirtschaft (allgemeine Landwirtschaft, Gartenbau, I^bensmittelindustrie usw.) ausgebildet wurde, zugleich haben sie aber auch entsprechende historische Interesse. Sie werden von Archivaren, Bibliothekaren, Wirtschaftsfachleuten ergänzt und es schliessen sich ihnen noch Naturwissenschaftler an. Diese Forschergarde hat sich in den letzten 2-3 Jahrzehnten entwickelt und sehr viele Vorteile Gezeitigt. Erstens können wir in der Forschung das Bestreben nach gewisser Komplexizität leicht verwirklichen, da die Vertreter der einzelnen Wissenschaftszweigen ja die Problemen von je anderer Seite beleuchten können. Die verschiedenen Problemen werden gemeinsam besprochen und die Forschungsergebnisse ausgetauscht. So bereiten wir z.B. jetzt die Ausstellung einer berühmten ungarischen Weingegend (Plattensee-Oberland) vor und heben auch die historischen Züge hervor. Daran arbeiten Agrarhistoriker, Agrarethnographen und Ampelologen zusammen. Die Ergebnisse der Arbeit der verschiedenen Fachleute zeigen sich auch in den Magazinen, wo das archäologische, naturwissenschaftliche Material und die Arbeitsgeräte aufbewahrt sind. Sie bieten nicht nur der wissenschaftlichen Bearbeitung, sondern auch unseren Ausstellungen eine feste Basis. Ich denke, als Grundprinzip dürfen wir feststellen, dass die wichtigste Aufgabe der Museen in erster Reihe ihre eigenen Sammlungen wissenschaftlich aufzuarbeiten sei, denn das wird niemand statt sie verrichten und diese Sammlungen bilden das Grundmaterial unserer Ausstellungen. Dies schliesst aber nicht aus, dass unsere Mitarbeiter sich mit anderen, der Landwirtschaft angepassten Themen befassen, aber nicht diese Themen stehen im Mittelpunkt unserer wissenschaftlichen Arbeit. Es kommt vor, dass jemand ein Thema zu bearbeiten beginnt und auch die musealische Sammlung dieser Frage aufstellt. So war es vor kurzem mit dem ungarischen Paprikaanbau, oft kommt es auch mit dem Material je einer Weingegend vor, oder mit dem charakteristischen Ackerbau irgendeiner Landschaft. Alldas bedeutet, dass die wissenschaftliche Bearbeiutng sehr wichtig sei, denn ohne dieser gibt es keine moderne und gutbegründete Ausstellung, d.h. keine Volksbildung. Und bei uns hat die Volksbildung eine posse Bedeutung. Das Ungarische Landwirtschaftsmuseum, in der Hauptstadt des Landes, ist von diesen Schichten der Bevölkerung, die sich mit irgendeinem Landwirtschaftszweig befassen, sehr entfernt. Die Besucher aber determinieren stark den Inhalt und die Ausführung der Ausstellung. In unserem Fall sind beinahe die Hälfte der Besucher Schüler der Elementar- und Mittelschulen. Die Schüler bilden für uns eine, von zwei Seiten aus sehr wichtige Schicht. Erstens weil wir solche Austellungen haben, die sie im Land nirgendswo finden können: z.B. Schweine-, Pferde-, Rinderzucht, Weinbau und Ampelologie, Wild- und Forstwirtschaft. Deshalb haben wir in Betracht gezogen, wie alldies dem Unterrichtsstoff angepasst werden kann. Als Ergänzung des Gesehenen können die Besucher entsprechende Filme besichtigen. Zweitens werden viele der Schüler durch die Besichtigung unserer Ausstellungen angeregt, die Landwirtschaft als Lebensberuf zu wählen. Zur Förderung ihrer Entscheidung schreiben wir jährlich Schülerwettbewerbe aus. Vom ganzen Land bekommen wir Handschriften, Zeichnungen und Fotos in grosser Zahl zugeschickt, die wir entsprechend prämiieren. Mit den Fragen der Museumspedagogik - wie wir es nennen - befasst sich nicht nur eigens ein Mitarbeiter, sondern von Zeit zu Zeit besprechen wir die Problemen mit Experten der Pedagogik, die uns eine bedeutende Hilfe gewähren. Eine nicht unbedeutende Schicht bildet diese Gruppe der Besucher, die sich nach den Fragen der Landwirtschaft eben nur interessiert, darin aber nicht bewandert ist. Und da wirft sich die Frage auf, dass die Ausstellungen so organisiert werden müssen, dass die Besucher mit verschiedener Interesse und Bildung hier etwas finden, was nicht nur ihre Kenntnisse erweitert, sondern in ihrer Erinnerung weiterlebt. Deswegen sollen in einer jeden Aussteliungseinheit 4-5 solche achtenswerte Objekte oder Objektenpuppen sein, die diesem Zweck dienen. Zur Erklärung dessen möchte ich sagen, dass in