Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1978-1980 (Budapest, 1981)

Balassa Iván: A mezőgazdasági munkaeszközök fejlődése és múzeumi kiállításuk

DIE ENTWICKLUNG DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN ARBEITSGERÄTE UND IHRE MUSEALE AUSSTELLUNG (Vortrag auf dem V. Kongress der AIMA 10-16. September 1978, Neubrandenburg) von IVÁN BALASSA Wir gehen mit Karl Marx von der Feststellung aus, dass die einzelnen wirtschaftlichen Epochen voneinander nicht das unterscheidet was, sondern womit sie produzieren. Das heisst, jede historische Periode kann durch die in ihr verwendeten Arbeitsgeräte, Maschinen etc. charakterisiert werden. Diese Tatsache fordert von den landwirtschaftlichen Museen mehrfache Aufgaben. Zuerst müssen wir beim Sammeln des Materials, angefangen von archäologischen Ausgrabungen bis zu den Maschinen der heutigen landwirtschaftlichen Grossbetriebe, womöglich nach Vollständigkeit streben. Wir müssen die Produktions- und Konsumtionsweise der Geräte ebenso erforschen und dar­stellen wie ihre Beziehungen zu den einzelnen Menschen, zu den Schichten und zur jeweüigen Gesell­schaftsperiode überhaupt. Das Gerät muss also zum Sprechen gebracht werden und hierzu müssen wir die schriftlichen Quellen ebenso in Anspruch nehmen wie die Beobachtungen aus Feldforschungen, die ikonographischen Angaben, ja es können sogar mit den vorhandenen oder rekonstruierten Geräten Ex­perimente vollzogen werden. Wir müssen die wichtigste Triebfeder der Entwicklung — das Streben nach Mehrerzeugung, die bei der Entstehung der besseren und moderneren Geräte im allgemeinen aufzu­finden ist - auch untersuchen. Zusammenfassend kann man feststellen, dass erst nach der historisch­gesellschaftlichen Untersuchung der landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte mit ihrer Ausstellung begon­nen werden kann. Ohne diese wissenschaftliche Vorarbeit gibt es keine moderne Museumsausstellung. Ausgehend wiederum von der Marxschen These, dass die Arbeitsgeräte das Knochen- und Muskelgerüst der Produktion bilden, müssen wir diese als Achse einer Ausstellung betrachten; selbstverständlich in einer solchen Form, dass der Besucher ihre Bedeutung, den Arbeitsvorgang und im allgemeinen den damit arbeitenden und in der Gesellschaft lebenden Menschen wahrnehmen, den ganzen Prozess der Produktion aber auch ersehen kann. Im Interesse dessen müssen wir auch davon sprechen, was man produzierte und wie diese Produkte zueinander standen. Wenn auch mehr von sekundärer Bedeutung, dürfen wir aber auch die Probleme der Speicherung, der weiteren Verarbeitung etc. bei einer landwirt­schaftlichen Ausstellung mit historischem Aspekt nicht vernachlässigen.

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