Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Kósa, László: Kartoffelanbaugebiete in Ungarn am Ende des

Theißdörfern, später an der Eisenbahnlinie Nyíregyháza—Záhony. Allmählich errichtet man an dörflichen Haltestellen die Eisenbahn-Verladestationen. Das Hauptliefergebiet bilden der nordöstliche und nördliche Industriebezirk des damaligen Ungarns, sowie Galizien. Die Kriegsheferungen des ersten Welt­kriegs haben die Anbaufläche beträchtlich ausgedehnt, nach dem Jahre 1920 wurde aber der Kartoffelanbau des seine traditionellen Märkte verlorenen Nyírség-Gebiets •— infolge der neuen Staatsgrenzen — von schwerer Krise getroffen. Die agrarproletarischen Massen der Region bauten in ihren hand­breiten Ackern vorwiegend Kartoffel an, bzw. übernahmen Kartoffel-Teilan­bau von den Gutsbesitzern, um die Familie zu verpflegen. Mehrmals versuchte man, die an die Tschechoslowakei abgetretenen Märkte zurückzugewinnen, diese Bestrebungen konnten aber nur vorübergehende Erfolge verbuchen. Um das Ende der 20er Jahre gelang es den Großbesitzern des Nyírség-Gebiets, Lieferungsbegünstigungen von der Handelsverwaltung zu erhalten. Damit wurde das Nyírség-Gebiet zum ersten Kartoffelbelieferer der Hauptstadt. Die Produktion steckte trotzdem weiterhin in einer Krise. Inzwischen ist die weiß­knollige, schmackhafte Rózsa-Kartoffel, diese früher einheitliche Landschafts­sorte heruntergekommen. Auch innerhalb einer Wirtschaft baute man mehrere Sorten an, der Bezirk zeigte nach Sorten ein außerordentlich buntes Bild, was große Schwierigkeiten bereitete, um die Märkte zu beliefern. Eine neue frucht­bare Sorte konnte man nach intensiven Forschungsarbeiten erst am Ende der 30er Jahre entwickeln. Die Umgebung von Budapest. Die um die Hauptstadt liegenden Dörfer belieferten die Märkte der Hauptstadt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts regelmäßig mit Gemüsesorten. Infolge der um die Mitte des vorigen Jahrhun­derts eingesetzten dynamischen Urbanisation spezialisierten sich die einzelnen Gemeinden für den Anbau sämtlicher Obst- und Gemüsesorten. In diesem Kreis befinden sich auch die Kartoffelanbaudörfer südöstlich der Hauptstadt, in einem etwa 20—30 km breiten Bereich und südlich, am Linksufer der Donau ungefähr 100 km lang. Die Bodenbeschaffenheit und die klimatischen Verhält­nisse dieser Gegend begünstigen die Kartoffel nicht besonders, die Saatkartof­fel muß z. B. seit Jahrzehnten aus dem Nyírség-Gebiet beschaffen werden. Der Anbau wirft trotz dieser Schwierigkeiten guten Ertrag ab, was der Nähe eines sicheren Weltstadt-Aufnahmemarktes zuzuschreiben ist. Die Region hat an Bedeutung besonders seit den 30er Jahren zugenommen, seitdem auf den größten Teil der Anbaufläche Frühkartoffel angebaut wird. Süd-Somogy. Diese Region umfaßt den um die Drau liegende Bezirk Bares, sowie die südlichen Gemeinden des nordwärts liegenden Bezirks Nagy­atád. Die Gegend gehört zu den regenreichsten Ungarns (700—800 mm), auf ihrem lockeren, braunen Sandboden gedeiht die Kartoffel gut. Trotz günstiger Naturgegebenheiten hat sich diese Gegend vor dem ersten Weltkrieg von dem allgemeinen Anbaustand Transdanubiens nicht unterschieden. Die Situation veränderte sich nach dem Jahre 1920. Infolge der neuen Staatsgrenzen hat Ungarn seine größte Kartoffelanbau-Region, die heutige Slowakei verloren. Um die aus dieser Gegend stammende Kartoffel zu ersetzen, stieg der Stand des Kartoffelanbaus im Landesdurchschnitt mehr oder weniger an, und in diesem ausgezeichneten Gebiet entwickelte sich ein neuer Bezirk. Süd-Somogy belieferte nach 1920 Budapest, bald boten sich aber viel günstigere Absatzmög­lichkeiten. 1926 hat Ungarn mit Italen einen Kartoffelvertag geschlossen, im

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