Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Kósa, László: Kartoffelanbaugebiete in Ungarn am Ende des

Sinne dessen sich Italien verpflichtete, statt der kranken estnischen, polnischen und deutschen Kartoffel ausschließlich die gesunde ungarische anzukaufen. Geographisch am nächsten lag Süd-Somogy zu Italien, so daß die Ausfuhr zunächst die hier angebaute Kartoffel aufgenommen hat. Besonders große Nachfrage registrierte man zur Zeit der italienisch-abessinischen Krieges. Zu den günstigen Ausfuhrmöglichkeiten hat aber auch die einheitliche, qualitativ erstklassige Landschaftssorte, die gelbknollige Ella-Kartoffel beigetragen, die — da man in Ungarn die gelbknollige Kartoffel nicht gern verbraucht — anderswo schwieriger hätte abgesetzt werden können. Den Großteil der Kar­toffelernte in Süd-Somogy gaben die Mittelbauernwirtschaften (15—25 Ka­tastraljoch). Die italienische Ausfuhr brachte wirtschaftlichen Aufschwung in der Region mit sich, ihm ist zu verdanken, daß die Weltwirtschaftskrise 1929— 1933, die die ungarische Landwirtschaft hart traf, hier verhältnismäßig leicht überstanden wurde. Der Kartoffelpreis betrug das Doppelte des Weizenpreises. 4 Die Umgebung des Maros Flusses. Frühkartoffelanbau-Gebiet. Hierzu ge­hören die Dörfer, die die ungarsche Strecke der Maros umgeben. Vor dem Jahre 1918 haben einige Gemeinden in der Süd-Batschka (Újvidék, Futak, heute Jugoslawien) und im Nord-Banat (heute Rumänien und Jugoslawien) den Frühkartoffelbedarf Ungarns gesichert. Die erwähnten Ortschaften nahmen den Kartoffelanbau um 1900 auf, und erwarben sich bald Märkte in Buda­pest, Wien, Berlin und Brünn, wo sie die maltesische und italienische Frühkar­toffel erfolgreich verdrängt haben. Nach 1920 wurde der Frühkartoffelbedarf der Hauptstadt zunächst wieder mit italienischer Einfuhr gedeckt. 1924 mel­deten sich die Maros-Dörfer erstmalig mit ihren Waren. Die hier lebenden Ag­rarproletarier arbeiteten vor dem Krieg häufig in den südlichen Nachbardörfern, wo sie die Technik des Frühanbaus abgelauscht haben. Diese Anbaulandschaft befindet sich heutzutage im Rückgang. Unsere größeren Kartoffelanbau­Gebiete haben ihre Rolle übernommen. Zircer Becken. Saatkartoffelbringende Gegend. Das am höchsten liegende Gebirgsbecken Ungarns. Die in den 30er Jahren begonnene planmäßige wis­senschaftliche Forschungstätigkeit hat es als wertvolle, gesunde Kartoffel bringende Landschaft erschlossen. Damals begann man den Kartoffelanbau in Bauernwirtschaften staatlich zu intensivieren, wobei ihnen Saatkartoffel verteilt wurde. 5 Verstreut im Lande sind noch Kartoffel in größerem Maße anbauende Gemeinden vorzufinden, welche sich aber nicht in Landschaften eingliedern lassen, so daß ich auf ihre Behandlung verzichte. '•KOSA, LÁSZLÓ. A dél-somogyi burgonyatermelés. Adatok a parasztgazdaságok belter jesedésének vizsgálatához (Der Kartoffelanbau in Süd-Somogy. Angaben zur Untersuchung der Intensivierung von Bauernwirtschaften). Ethnographia 1968. 368— 395. SStatisztikai Közlemények 92/1. Piackutatási munkálatok III. 31.

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