Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Kothe, Heinz: Form- und Funktionswandel an Vierkantpflügen
ihre alte Bezeichnung (Arl, radio) bei. Nur östlich der Elbe wurde sie von deutschen Siedlern sekundär zum „Haken" umbenannt 55 . Aufgrund der hier entwickelten Theorie ist sicher auch die von ARTHUR HABERLANDT 56 schon 1917 geäußerte Meinung widerlegt, daß der ArtlumTyp mit seiner Streichgabel speziell „dem klassischen Kulturbereich" entstamme und erst „mit dessen Ausdehnung sich die gesamten Mittelmeerländer erobert" habe. Es scheint vielmehr, daß er schon in wesentlich ältere Zeiten zurückreicht, vielleicht sogar bis in die späte Bronzezeit hinein, und daß er dann — wohl in erster Linie mit den Einflüssen der donauländischen Urnenfelderkultur 57 — sowohl nach dem Norden als auch nach Westen und Süden gelangt ist. Wir kennen ihn nämlich nicht nur aus dem genannten vorslawischen Bereich Mitteleuropas, sondern ebenso aus Schweden 58 , von wo er mit schwedischen Siedlern nach Finnland gelangt ist 59 , aus Slowenien 60 und Sardinien 61 , aus mazedonisch-bulgarischen Grenzgebieten 62 und dann sogar als Krümmel55 So vermutete schon RHAMM, wie Anm. 44, S. 963. Dagegen muß das Wort Haken in Niedersachsen nicht unbedingt sekundär sein, wie B. KRATZ meint (Zur Bezeichnung von Pflugmesser und Messervflug in Germania und Romania. Giessen 1966. 53): „Die Bezeichnung Haken wird ein jüngeres Ersatzwort für eine Ableitung der Wurzel *ar- sein, ... Sie ist als hácon in altsächsischen Prudentiusglossen und als hake in einer Urkunde von 1235 belegt," •^HABERLANDT, A. Kulturwissenschaftliche Beiträge zur Volkskunde von Montenegro, Albanien und Serbien (Zeitschrift für österreichische Volkskunde, Ergänzungs-Bd. XII). Wien 1917. 46. Der von ihm abgebildete Pflug aus Danilovgrad (Taf. IV, Fig. 9) ist übrigens ganz ähnlich dem in unserer Anm. 53 genannten Gerät aus Mittelbosnien. 57 Ungeklärt ist bisher die Frage nach der Herkunft dieses Pflugtyps. Vgl. KOTHE, H. Die Herkunft der kimmerischen Reiter. Klio 41: 1963. 32 (pontische Spätbronzezeit?). Dagegen Klio 52: 1970, 219: östliche Hügelgräberkultur der mittleren Bronzezeit? 58 JIRLOW, R. Svedjekrattan, àrdret och plogen. Drag ur Jönköpings läns jordbrukshistoria. Meddelanden frán Jönköpings läns hembygdsförbund 25: 1952. Fig. 6 (nach BARCHAEUS 1774); ähnlich auch Fig. 4 und 5: jeweils mit Gabeldeichsel (!) und schräg aufwärts gerichteten Streichleisten. 59MANNINEN, I. Die finnisch-ugrischen Völker. Leipzig 1932. Abb. 21b (mit Gabeldeichsel) = WERTH, E. Grabstock, Hacke und Pflug. Ludwigsburg 1954. Abb. 102. Ähnlich auch JIRLOW, R. — VILKUNA, K. Västliga plogdon i Finland. Finskt Museum 64: 1957. Fig. 2 (und 19: „Tassarder"), ferner Fig. 21 und 22: Jochpflüge mit „växelrist" und „klyköron". 66 "OREL, B. Ralo na Slovenskem. Slovenski Etnograf 8: 1955. Fig. 1. U. 3, auch Taf. III. Ebenso Bd. 14., 1961, Abb. 1 und Taf. 1, 1 und 3—6. —Den spicmoh aus Jezersko zeigte schon BRATANlC 1951 (Zbornik radova Filozofskog fakulteta Sveucilista u Zagrebu I, Fig. 3) — HAUDRICOURT/DELAMARRE, wie Anm. 13, Fig. 37. G1 DE LA MARMORA, A. Voyage en Sardaigne. Première partie. Paris — Turin 1839. Atlas, Pl. 2. Fig. 2 = RAU, wie Anm. 1, Abb. 51 (verkleinert) = BRAUNGART, wie Anm. 49, Fig. 80 = WAGNER, M. L. Das ländliche Leben Sardiniens im Spiegel der Sprache (Wörter und Sachen, Beiheft 4). Heidelberg 1921. Abb. 5. ti'-LESER, wie Anm. 43, Abb. 120 und 121 (Makedonien). — MARI NOV, V. Die Pflugformen in den Gebirgsgegenden Bulgariens. Létopis Instituta za serbski ludospyt C/3: 1958. Abb 4—8 und 19 ff. Ebenso in der Vakarelski —Festschrift (Izvestiya na Etnografskiya Institut i Muzey 6: 1963), Abb. 11 und 12 = Muzei i pametnitsi na kulturata VI/2: 1966. Abb. 3b und a. — BRATANlC, wie Anm. 79, Abb. 5 (Südostserbien), mit einer Verbreitungsskizze der „Streichleisten aus einem Stück".