Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Preininger, Magdolna: Die Obstproduktion von Budapest im Spiegel der statistischen Angaben der Jahre 1895 und 1935
DIE OBSTPRODUKTION VON BUDAPEST IM SPIEGEL DER STATISTISCHEN ANGABEN DER JAHRE 1895 UND 1935 MAGDOLNA PREININGER (Budapest, Hungary) Zum Ausgang des 19. Jahrhunderts hat sich in Ungarn der Obstbau in so großem Unfang entwickelt, daß innerhalb der landwirtschaftlichen statistischen Vermessungen auch eine Registrierung der Obstbaumbestände nötig geworden ist. Die erste statistische Datenaufnahme wurde im Jahre 1895 durchgeführt und enthielt die Zahl der Obstbäume je Ortschaften nach Arten angegeben, Eine Vermessung ähnlichen Charakters wurde erst 40 Jahre später, im Jahre 1935 vorgenommen, der dann 1959 eine weitere Vermessung, jedoch von einem ganz anderen Charakter folgte. In Ungarn ist für den Obstbau der Jahrhundertwende charakteristisch, daß sich der Großteil des Bestandes aus Pflaumen, Äpfeln, Birnen und Sauerkirschen zusammengesetzt hat. Diese Arten wurden im damaligen Gebiet des Landes überall unter extensiven Umständen, mit wenig Fachkenntnis gezüchtet. Aus Landschaften, wo Früchte einer jeden Art in großer Menge spontan gebracht worden sind, erfolgte die Versorgung der obstarmen Gegenden. Zufolge der nach dem ersten Weltkrieg eingetretenen Gebietsveränderungen fielen die über eine mehrhundertjährige Obstkultur verfügenden Gebiete, die die wichtigsten Obstversorgungsbezirke des Landes bildeten — insgesamt annähernd 75 v. H. ihrer — außerhalb der neuen Staatsgrenzen Ungarns. Im zurückgebliebenen Gebiet trat damals ein sehr großer Obstmangel auf, der sich insbesondere in der Obstversorgung der Winterzeit spürbar machte. Gleichzeitig nahm aber der Anspruch der Bevölkerung auf Obst ständig zu. Der plötzlich auftretende Mangel konnte nur durch Importwaren mit hohem Kostenaufwand gedeckt werden. Deshalb mußte unter den veränderten Verhältnissen an die Ausbildung einer neuen Obstkultur herangegangen werden. Die Entwicklung des Obstbaues wurde von den landwirtschaftlichen Behörden weitgehendst unterstützt. Man sicherte verschiedene Begünstigungen für den Anbau zu und veranstaltete Aktionen, Wettbewerbe und Ausstellungen, Es begann die Organisierung der Sortenveredelung und des Pflanzenschutzes. Diese große Reorganisierung hatte dann zur Folge, daß in der Obstkultur bis zur neuen statistischen Vermessung, bis 1935 eine wesentliche Veränderung eingetreten ist. Der Baumbestand vermehrte sich im Vergleich zu dem des Jahres 1895 um 50 v. H. 1 Der Prozentsatz der extensiven Obstarten vermin•ELEK, L. A gyümölcstermelés alakulása Magyarországon 1895—1959 (Gestaltung der Obsterzeugung in Ungarn 1895—1959). Agrártörténeti Szemle 8: 1966. 272.