Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Preininger, Magdolna: Die Obstproduktion von Budapest im Spiegel der statistischen Angaben der Jahre 1895 und 1935
derte sich, der der intensiven nahm hingegen zu. In dem neuen Obstbau fiel den betriebsartig angesiedelten Obstgärten bereits eine bedeutende Rolle zu. Die Warenproduktion von Früchten hat ernste Maße angenommen. Auch einige unserer Produktionsgegenden sind zu dieser Zeit entstanden, unter anderen auch das Produktionsgebiet des Pfirsiches in der Umgebung von Buda. In seiner Entstehung hat Budapest eine bedeutende Rolle gespielt. In Budapest greift die Obstkultur auf alte Zeiten zurück. Die Hänge der Budaer Berge waren für den Anbau von Wein und Obst ein ideales Terrain. An den Bergseiten befanden sich die Villen und Obstgärten von vornehmen Römern. Aus diesem Zeitalter kamen bei Budapester Ausgrabungen Aprikosen-, Kirsch-, Sauerkirsch- und Walnußkernfunde ans Tageslicht. 2 Unsere Kenntnisse über die Obstkultur dieses Gebietes im Laufe der die römische Kultur zerstörenden Jahrhunderte der Völkerwanderungszeit und über die Zeitspanne, die der ungarischen Landnahme folgte, sind sehr spärlich. Bis zur Türkenherrschaft berichten die gleichaltrigen Quellen über eine hohe Weinkultur. 3 Während der Türkenherrschaft haben die türkischen Gärtner die Obstkultur zum Aufblühen gebracht. Gemäß den literarischen Quellen wurden vor allem verschiedene Steinfrüchte gezüchtet. Der türkische Reisende Evlia Tschelebi hat über die damalige Obstkultur von Buda folgendes berichtet: „...sie sind an ausgezeichneten Früchten reich... es gibt in Fülle Aprikosen, Kirschen, Sauerkirschen .. ." 4 Nach dem Abzug der Türken aus Buda trat wiederum der Weinbau in den Vordergrund. In den Weingärten wurde wenig Obst angebaut. Äpfel und viele andere Obstsorten wurden aus Österreich importiert. Um das Jahr 1800 hat die Stadtverwaltung von Pest in der Gegend des heutigen Stadtwäldchens den Bürgern ein Gebiet von 300 000 Quadratklaftern unter der Bedingung, es mit Wein und Obstbäumen zu bepflanzen, zur Verfügung gestellt. 5 An der Pester Seite setzte sich mit dieser Aktion der Obstbau in Gang. Um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden in den Budaer Bergen viele Sommerhäuser gebaut, insbesondere auf dem Szabadsághegy. Die Gärten dieser wurden mit Obstbäumen bepflanzt und so hat sich neben dem Weinbau auch eine bedeutende Obstkultur in den Hausgärten ausgebildet. Zu dieser Zeit wurde außer dem Budaer Bergland auch noch an der Pester Seite, im Bereich des auf Sandboden liegenden Bezirkes Kőbánya eine großangelegte Weinbau- und Obstkultur betrieben. Später, am Ende des Jahrhunderts hat sich dieses Gebiet stark industrialisiert und der Weinbau ist zu Gunsten der sonstigen Obstanlagen der Hausgärten rapid zurückgegangen. Budapest machte am Ende des 19. Jahrhunderts eine große Umwandlung durch. Die Bewohnerzahl der Stadt nahm rapid zu. Ihre Industrie, ihr Verkehr und Handel entwickelten sich mit Riesenschritten. Die landwirtschaftliche 2P. HARTYÁNYI, B.—NOVÁKI, GY.— PATAY, Á. Növényi mag- és termésleletek Magyarországon az újkőkortól a XVIII. századig (Samen- und Fruchtfunde in Ungarn von der Neusteinzeit bis zum 18. Jh.). In: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1967—1968. Budapest 1968. 36. 3DVIHALLY, ANNA MÁRIA. A budai szőlőművelés története (Geschichte des Budaer-Ofner Weinbaus). Budapest 1932. ''•EVLIA CSELEBI török világutazó magyarországi utazásai (Reisen des türkischen Weltreisenden Tschelebi Evlia in Ungarn), hrsg. v. I. Karácsony. Budapest 1904. äBODOR, ANTAL. Budapest mezőgazdasága (Die Landwirtschaft von Budapest). Statisztikai Közlemények 65: 1932. Nr. 2. 44—49.