Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Simonffy, Emil: Einige Fragen der Bauernwirtschaft von Göcsej, einer in der Entwicklung zurückgebliebenen Landschaft im Zeitalter des Kapitalismus

der Gutsherrschaft von besitzenden Mitteladeligen. Im größeren Südteil hin­gegen erstreckte sich die Domäne von Lenti der Fürsten Eszterházy. Wir finden noch außerdem einige Dörfer verstreut, die unter die Gutsherrschaft von an­deren Hochadeligen gehörten (z. B. zur Pölöskeer Szechenyi-Domäne) oder unter einen kirchlichen Gutsherrn, wie die beiden ehemaligen Marktflecken Zalaegerszeg und Nova unter die Gutsherrschaft des Bischofs von Szombathely (Steinamanger). Die beiden letzten Gruppen waren aber unbedeutend. Diesmal haben wir von der besonderen Berücksichtigung von Dörfern mit gemischtem Charakter Abstand genommen, wir haben sie in jene Kategorie eingestuft, zu welcher sie in größerem Maße gehörten. Die Dörfer von Göcsej sind klein, oft gehören zu einer Gemeinde mehrere Siedlungen. 10 Auch die Dorffluren sind klein. Das Ackerfeld nahm einen etwas größeren Teil des Areals von Göcsej ein (44,0 v. H.), als dies im ganzen Komitat der Fall var (40,8 v. H.). Der Anteil des Gartens war größer, der der Wiesen ein bißchen kleiner, der der Weingärten aber wesentlich kleiner, als im ganzen Komitat. Diese vier intensiven Anbauzweige machten 59 v. H. der Gesamtfläche aus, die Weiden und Wälder 37. v. H. In den Dörfern der Klein­und Mitteladeligen hingegen erreicht die Gesamtfläche der intensiven An­bauzweige beinahe 70 v. H., und auch der Anteil des Ackerfeldes 52—55 v. H. Demgegenüber machten in den unter die Gutsherrschaft der Fürsten Eszterházy gehörenden Dörfern die Wälder 49, und das Ackerfeld bloß 29 v. H. aus. Betrachten wir jetzt die I. Grundbesitzgruppe, d. h. annähernd die per­sönlichen Eigentümer der Bauern. In der I. Besitzgruppe beträgt der Anteil des Ackerfeldes in Göcsej 61 v. H., was dem Komitatsdurchschnitt entspricht, der Gesamtteil der intensiv bestellten Flächen macht hingegen 84 v. H. aus. In den Dörfern der Lentier Domäne war aber der Anteil des Ackerfeldes 63, der der intensiv bestellten Flächen hingegen 92 v. H. In den Dörfern der Klein- und Mitteladeligen machte der Anteil der intensiv bestellten Flächen nur 77, der der Weideflächen und der Wälder in persönlichem Kleineigentum aber zur selben Zeit 16 bzw. 21 v. H. aus. Nehmen wir noch hinzu, daß die Gesamtfläche der II. Grundbesitzgruppe in den Dörfern der Klein- und Mitteladeligen 5—6 v. H. ausmachte, in der Lentier Domäne hingegen 9,5 v. H. war, so laß es sich leicht feststellen, daß in den Dörfern der Klein- und Mitteladeligen auch ein Großteil der ein Viertel der Gesamtfläche ausmachenden Weiden und Wälder sich in persönlichem Kleineigentum befand, und zwar teils bereits seit der Feudal­zeit, teils infolge der Flurbereinigungen und Besitzregelungen. Ziehen wir die Bodenverteilung innerhalb der I. Grundbesitzgruppe näher in Betracht, so ist eine weitgehende Zerstückelung der Bauerngüter auffallend. In Göcsej besaßen die Bauern mit einem Grundbesitz von 5 bis 50 Katastraljoch (2,9—28,8 Hektar) nur 32 v. H. der Gesamtfläche, die Bauern mit einem Grund­besitz von 1 bis 5 Katastraljoch (0,6—2,9 Hektar) 15, und die mit noch kleineren Besitzen 3 v. H. der Gesamtfläche. Die Grundbesitzer mit 50—100 Katastraljoch (28,8—57,5 Hektar) verfügten nur über einen unbedeutenden Teil der Gesamt­fläche. Angesichts dessen, daß im Komitat die Gebiete der einzelnen kleinen freie Bauern. — Der unadelige Mann, der einen adeligen Grundbesitz durch seine adelige Frau oder von mütterlicher Seite hatte, wurde „agilis" genannt. 10 Auch in den Ortsnamenkatalogen wurden nicht alle Siedlungen unter den Gemeinden und Vororten dargestellt.

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