Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Simonffy, Emil: Einige Fragen der Bauernwirtschaft von Göcsej, einer in der Entwicklung zurückgebliebenen Landschaft im Zeitalter des Kapitalismus

Möglichkeit, einzelne Dörfer zu untersuchen. Solche Quellen gibt es aber für einen Teil der Dörfer, besonders für die vom Kleinadel bewohnten Dörfer nicht. 7 Wir können in dieser Etappe unserer Forschung wegen des großen Zeit­anspruches nicht unternehmen, die Daten der Katastralvermessung zu bearbei­ten. Die offizielle Statistik unstersuchte die Grundbesitzstruktur der Dörfer bis zum Jahre 1935 nicht. Dazu wird aber eine gute Gelegenheit durch die Grundbesitzstatistik vom Jahre 1935, durch ihre Dörfertabellen geboten. 8 Die Kategorien dieser statistischen Erhebung mußten aber einer gewissen Korrektion unterzogen werden. Wir haben nämlich drei Grundbesitzgruppen herausgestaltet : I. Grundbesitzgruppe: Handelsfreie Grundbesitze unter 100 Katastraljoch (57.5 Hektar), abgezogen die im Gebiete des Dorfes befindlichen Grundbesitze unter 100 Joch jener Grundbesitzer, die auf dem Territorium des Landes an­derswo über Grundbesitze über 100 Joch verfügten. II. Grundbesitzgruppe: Hierher gehören von den Grundbesitzen mit be­schränktem Handel die kommunalen (gemeindeeigenen), städtischen, munizipa­len, kompossessoralen und ehemaligen urbarialen gemeinschaftlichen Grund­besitze. III. Grundbesitzgruppe: Hierher gehören alle anderen Grundbesitze, die in die beiden ersten Kategorien nicht eingestuft wurden. Diese Korrektion war unseres Erachtens notwendig, um der Bestimmung der in den Händen der Bauernschaft befindlichen Bodenfläche näher zu kom­men. Soviel steht allerdings fest, daß in der III. Kategorie keine Bauernbesitze vertreten waren; die I. Kategorie bedeutet überwiegend die im persönlichen Eigentum der Bauernschaft befindliche Bodenfläche; die II. Kategorie schließt hingegen die eine organische Ergänzung der Bauernwirtsehaften bildenden, aber in Gemeinbesitz befindlichen Flächen, vor allem Weidenflächen und Wald­gebiete ein. Die Dörfer haben wir auch aufgrund der gutsherrlichen Besitzverhältnisse der Feudalzeit eingestuft. Dies hat im großen und ganzen auch eine territoriale Gruppierung bedeutet. Im zentralen, eher nördlichen Teil von Göcsej lagen die Dörfer der Kleinadeligen. In diesen Dörfern hatte es keinen, oder nur unbe­deutenden Urbarialbesitz gegeben; ihre Einwohner waren auch vor 1848 ihren eigenen Boden bestellende, eigentlich im Bauernstand lebende Kleinadelige und ,,agiles". u Am Nord- und Ostrand von Göcsej befanden sich Dörfer unter 7 E. SIMONFFY. "Úrbéri birtokrendezések Zala megyében a jobbágyfelszabadítás után (Urbariale Grundentlastungen im Komitate Zala nach der Bauernbefreiung). In: Agrártörténeti tanulmányok, hrsg. v. I. Szabó. Budapest 1960. 339—414. — E. SIMONFFY. Adatok a paraszti birtokviszonyok vizsgálatához Zala megyében a jobbágyfelszabadítás után. Kilenc falu történeti-statisztikai vizsgálata (Angaben zur Untersuchung der bäuerlichen Besitzverhältnisse im Komitat Zala nach der Bauern­befreiung. Geschichtlich-statistische Untersuchung von neun Dörfern). Agrártörténeti Szemle X: 1968. 131—179. ^Magyar Statisztikai Közlemények (Ungarische Statistische Mitteilungen), új sorozat (Neue Serie), Bd. 99. — Unser erster Versuch der Korrektion der Grund­besitzstatistik: E. SIMONFFY. A paraszti birtokviszonyok vizsgálata tizenkét nyugat­somogyi faluban (Untersuchungen der Bauernbesitzverhältnisse in 12 Dörfern des westlichen Teiles des Komitats Somogy). In : Somogy megye múltjából, hrsg. v. J. Ka­nyar. Kaposvár 1970. 113—132. 9Die Kleinadeligen gehörten nach ihrer juristischen Lage zum Adel, zur herr­schenden Klasse, sie waren aber nach ihrer wirklichen sozialen Lage eigentlich nur 21* 419

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