Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Berthold, Rudolf: Die Problematik der Relationen zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Bevölkerungsentwicklung in Deutschland von 1800 bis 1939
Material ist lückenhaft bzw. die Fleischproduktion mußte aus dem Viehumtrieb errechnet werden. Der Zeitraum von 1899 bis 1939 stellt für die deutsche Agrargesehichte einen geschlossenen Zeitraum dar. Die Entwicklung verläuft unter den Bedingungen des Imperialismus. Die Erhebungsmethoden ermöglichen eine unmittelbare Vergleichbarkeit aller Angaben. Jedoch schwankte die Größe des Reichsgebietes. Einerseits verlor das Deutsche Reich durch den Friedensvertrag von Versailles Teile des Staatsgebietes, während andererseits durch Aggressionsakte der Hitlerregierung das Territorium vergrößert wurde. Um auch hier eine einheitliche Bezugsbasis zu haben, wurde alles auf den Gebietsstand von 1933 umgerechnet. Obwohl es in der Agrarstatistik üblich ist, 5-Jahres-Durchschnittswerte zu errechnen, um die witterungsbedingten Ernteschwankungen auszugleichen, wurden aus Gründen der Anschaulichkeit 3-Jahres-Durchschnitte verwandt. Die Auswirkungen des ersten Weltkrieges und der Agrarkrise während der Weltwirtschaftkrise wären durch die 5-Jahres-Durchschnittswerte nicht deutlich genug geworden. Es konnten jedoch nicht alle Bereiche der Agrarproduktion in einer Grafik vereinigt werden. Deshalb wurden sachlich in enger Beziehung zueinanderstehende Kennziffern miteinander verglichen und zwei Grafiken angefertigt. In der Grafik 3 werden die pflanzlichen Grundahrungsmittel, die die Basis der menschlichen Ernährung in unseren Breitengraden bilden, und die Bevölkerungsentwicklung dargestellt. 6 Im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts verläuft die Bruttoproduktionskurve der drei pflanzlichen Grundnahrungsmittel ähnlich dem Bevölkerungswachstum. Bei Getreide (Roggen ab 1907, Weizen ab 1910) ist die Steigerung größer als bei Kartoffeln. 1912 und 1913 ist für alle drei pflanzlichen Grundnahrungsmittel der Höhepunkt erreicht. Mit Beginn des ersten Weltkrieges setzt der erhebliche Abschwung ein. In der Getreideproduktion wird 1922 durch schlechte Witterung auf den durch den Krieg vernachlässigten Böden ein absolutes Tief von nur 39 Prozent der Roggenproduktion von 1899 und 55 Prozent der Weizenproduktion erreicht. In der Grafik 3 wird für Weizen dieser Tiefpunkt durch die Durchschnittsberechnung verwischt. Auf das Rekordjahr 1921 mit einer Bruttoproduktion von 5 234 000 Tonnen Weizen folgt der absolute Tiefpunkt 1922 mit 2 071 000 Tonnen. Ab 1923 setzt für Getreide und ab 1919 für Kartoffeln der erneute Aufschwung ein. Dieser Aufschwung wird während der Weltwirtschaftskrise nur für Roggen unterbrochen. Die Weizen- und Kartoffelproduktion wächst trotz °Die Grafik 3 wurde angefertigt nach Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 21: 1900. 21; 46: 1927. 5; 54: 1935. 5; 55: 1936. 90/91; 56: 1937. 92/93; 58: 1939/40. 100/101. Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reiches, 10:1 1901. 68—73; 11:1 1902. 378—383; 12:1 1903. 62, 70—75; 13:1 1904. 272, 280—285; 14:1 1905. 82, 90—95; 15:1 1906. 69, 76—81, 15: 4. 298—300; 16:1 1907. 21—33; 17:1 1908. 79—89; 18: 1909. 80—89; 19:1 1910. 83—93; 20:1 1911. 55—65; 21:1 1912. 11—21; 22:1 1913. 55—65; 23:1 1914. 129—137; 24:2 1915. 215—225; 25:2 1916. 61—69; 27:1 1918. 43—50; 28:1 1919. 29—35, 47—52; 29:1 1920. 123—128; 30:1 1921. 17; 32:1 1923. 5; 34:1 1925. 35; 36:1 1927. 71; 38:1 1929. 128—129; 40:1 1931. 33; 42:1 1933. 32; 44:1 1935. 50. Statistik des Deutschen Reiches, Bd. 515. Berlin 1938. 43; Bd. 536. 1939. 92/93, 100/101. Wirtschaft und Statistik 20: 1940. 382.