Matolcsi János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1967-1968 (Budapest, 1968)
Rechtsquellen, Institutionen und Organe der Fachleitung der Landwirtschaft in Ungarn (1889—1919)
érvényesülhetett. A termeivények minőségének javítására is csak közvetve (tanítással, felvilágosítással, tanácsadással, példaadással, vetőmagvizsgáló állomások működtetésével, jutalmazással) lehetett befolyást gyakorolni. Mindez azonban az előbb előadottaknak ellenére is általában mindenütt hasonló volt a gazdasági liberalizmusnak az egész civilizált világon hódoló korban, amelyben a költség és jövedelem alakulásának magángazdasági szempontja minden egyéb megfontolást kizáróan határozta meg a gazdálkodás terjedelmét és belterjességének fokát. RECHTS QUELLEN, INSTITUTIONEN UND ORGANE DER FACHLEITUNG DER LANDWIRTSCHAFT IN UNGARN (1889—1919) von IMRE TAKÁCS Die staatliche Verwaltung der ungarischen Landwirtschaft kam auch nach dem mit Österreich im Jahre 1867 abgeschlossenen staatsrechtlichen Ausgleich, ebenso wie in 1848, in das Bereich desselben Ministeriums, wohin auch die industriellen und handelspolitischen Angelegenheiten gehörten. Die Pflege der Hauptzweige des Wirtschaftlebens durch eine gemeinsame Oberbehörde gereichte jedoch keineswegs zur proportionierten Entwicklung aller Zweige. Aus diesem Grunde wurde in 1889 ein besonderes Landwirtschaf tsministerium errichtet. Hiernach, von den 90-er Jahren angefangen, kam die Reihe in Ungarn an ziel be wuss tere agrarpolitisehe Verfügungen. Die neue Richtung wurde in den Bestimmungen des Gesetzes über Landwirtschaft und Feldpolizei vom Jahre 1894 augenfällig. Durch dieses Gesetz wurden zahlreiche Angelegenheiten der ungarischen Landwirtschaft und Feldordnung (wirtschaftliche Nutzung des Grundbesitzes, Weidegang, Viehzucht, Bezeichnung der Grundstückgrenzen, gemeinsame Feldwege, Baumschulen, Aufforstungen, Bekämpfung der tierischen und pflanzlichen Schädlinge und Schutz der nützlichen Tiere, Berggemeinden und Feldpolizei) im Geiste der neueren Zeiten geregelt. Dem grundlegenden Gesetz vom Jahre 1894 — ein diesem ähnliches Agrargesetz umfassenden Charakters wurde nachher ungefähr ein halbes jahrhundertlang in Ungarn nicht gebracht — folgten dann in den ersten drei Jahrzehnten der Tätigkeit des neuen Landwirtschaftsministeriums (1889—1919) zahlreiche andere Gesetze, Regierungs- und Ministerialverordnungen. Durch diese wurden die Rechtsquellen, Institutionen und Organe der Fachleitung bestimmt in Hinsicht auf die Bodenmelioration und Wasserregelung, Commassation, verschiedene Zweige des Pflanzenbaues, Pflanzenschutz, Viehzuchtszweige, Imkerei, Seidenzucht, Jagd, Fischerei, land wirtschaftliche Industrien, landwirtschaftlicher Fachunterricht, landwirtschaftliches Versuchswesen, Qualitätsschutz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Produkte und Artikel, landwirtschaftliches Arbeitswesen, Bodenpolitik und Zollpolitik. Die Verwirklichung der agrarpolitischen Ziele war in der Praxis einerseits dadurch gehemmt, dass die Institutionen und Organe der landwirtschaftlichen Verwaltung im Lande nur mangelhaft ausgebaut waren, hauptsächlich jedoch, weil die Organe der Fachleitung kein unmittelbares Verfügungsrecht besassen und nur eine beratende Rolle neben den allgemeinen Verwaltungsbehörden I. und II. Instanz erfüllten. Aus diesem Grund konnte das Landwirtschaftsministerium nicht immer dahin wirken, dass die Vollstreckung der landwirtschaftlichen Gesetze und Verordnungen, als eine behördliche Funktion, denjenigen verhältnismässig höheren Grad erreiche, welcher auf anderem Gebiete des ungarischen Verwaltungswesens, trotz aller gerechtfertigten Kritik, wahrgenommen werden konnte. Dieses gegenseitige Verhältnis der einen behördlichen Wirkungskreis ausübenden allgemeinen Verwaltungsorgane und der kein Entscheidungsrecht besitzenden Landwirtschaftsverwaltungsorgane diente der Entwicklung der ungarischen Landwirtschaft nicht mit dem erforderlichen Wirkungsgrad. Offensichtlich hat diese Erkenntnis dazugefülirt, dass von 1897 angefangen an den Periferien des Landes einige ministerielle Exposi-