Matolcsi János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1965-1966 (Budapest, 1966)
Wellmann Imre: Pestmegye viszálya Pest városával piacra vitt paraszti termelvények körül az 1730-as években
stand, waren die Viehpreise niedriger. Im Frühjahr dagegen, nach dem Zeitabschnitt der kostspieligen Winterfütterung, pflegte das Komitat vor Ostern die Fleischpreise höher anzusetzen. Doch wiederholten sich von Jahr zu Jahr die Klagen der Fleischhacker, dass sie bei den vom Komitat bestimmten Fleischpreisen ihr Auskommen nicht finden können, wofür auch angeführte Schlachtproben zum Beweis dienen sollten. (Daraus erhellt, dass ein Mastochse der bevorzugten ungarischen grauen Kasse an Lebendgewicht zwischen 385 und 490, an Fleisch samt Knochen 200 — 233 kg wog.) Der Stadtmagistrat stand ohne Ausnahme auf der Seite der Metzgerzunft, während das Komitat diesmal die Interessen der Verbraucher, besser gesagt der adligen Stadtbewohner und des Militärs vertrat, Es kamen von Seiten der Fleischer auch Übertretungsfälle vor, sodass sich auch der Statthaltereirat mit dem Streit um die Fleischpreise beschäftigen musste. Es ist bezeichnend, dass gerade in den gleichen Jahren der Zwist zwischen Komitat und Stadt auch in einer anderer Richtung entbrannte, und zwar um das noch wichtigere Brot und um andere Lebensmittel, die von den Bauern auf die Pester Wochenmärkte, aber auch zu den Jahrmärkten gebracht wurden. Diesmal handelte es sich nicht um die Preise, sondern um Pflasterrnaut und andere Taxen, die von Seiten der Stadt von den Verkäufern der Provinz verlangt wurden. Das Komitat, das die Interessen der Grundherren vertrat, protestierte eigentlich dagegen, dass auch Adlige mit diesen Taxen belegt wurden; dann führte es aber auch dagegen Beschwerde, dass die Untertanen der Grundherrn mehr als rechtmässig, und auch nach leeren Wagen zahlen mussten, als sie mit ihren Erzeugnissen oder sonst die Pester Wochen- und Jahrmärkte besuchten. Die Proteste blieben jedoch ohne Erfolg; der Stadtrat verbot sogar im Interesse der Bäcker, ausser den Wochenmarktstagen Brot und Mehl zum Verkauf in die Stadt bringen zu dürfen. Daraufhin untersagte das Komitat den Bauern, Lebensmittel jeder Art in die Stadt zu führen. Als dann das Militär wegen Teuerung und Mangel Beschwerde erhob., wurde vom Komitat vor dem Stadttor ein Platz bezeichnet, wo die Bauern ihre Produkt*frei verkaufen können. Da kamen aber die Leute des Magistrats, trieben die Bauernwagen mit Gewalt in die Stadt hinein, erhoben die Taxen, Hessen jedoch nichts verkaufen. Nach solchem Hader gelang es schliesslich der Stadt, durchzudringen. Im Laufe der Stadtentwicklung ist sie bereits an dem Punkt angelangt, wo sie einen eigenen Marktbezirk auszugestalten und aus dem sich regelmässig entfaltenden Warenverkehr einen gesteigerten Nutzen zu ziehen vermag. Aber auch die Produktion der neubesieclelten Umgebung ist schon soweit gediehen, die Rolle eines aktiven Teilnehmers an dieser Marktverbindung spielen zu können. Um zu dokumentieren, dass die Stadt rechtswidrige und übermässige Taxen erhob, forderte das Komitat die Dörfer der Stadtumgebung auf, die Liste der anlässlich der Marktbesuche entrichteten Taxen einzureichen. Es ist so eine historische Quelle bäuerlichen Ursprungs entstanden, die, obzwar nicht einheitlich verfasst, mit ihren Hinweisen auf die bäuerliche Produktion zu dieser Zeit einzig dasteht. In den Verzeichnissen werden 574 Bauern den Namen nach erwähnt, die den Pester Markt 1023-mal mit genannten P>zeugnissen besuchten; in 324 Fällen wird auch die Menge der feilgebotenen Waren angegeben. Diese Daten ermöglichen, ein konkretes Bild von der zeitgenössischen bäuerlichen Warenproduktion zu entwerfen, dessen nähere Darlegung einer anderen Studie vorbehalten bleibt. Immerhin werden auf Grund der Quellenanalyse zwei Folgerungen bereits hier gezogen. Es erhellt zunächst, dass unter dem Einfluss der städtischen Nachfrage in der Umgebung schon damals eine Intensivierung der bäuerlichen Landwirtschaft begann; der geräumige und differenzierte Gartenbau in manchen Ortschaften ist ein klares Zeichen dafür. Zum andern sind schon Ansätze zur Herausbildung einiger spezieller Produkt ionsregionen zu beobachten, deren weitere Entfaltung bis heute verfolgt werden kann.