Technikatörténeti szemle 25. (2001-02)
Forrásközlések - Vámos Éva Katalin: Justus von Liebig magyarországi levélkapcsolatai
reinigte Steinmehl FF, wovon wir Briefmuster schon hier beilegen, gar keine Ähnlichkeit mit Chapmans "Entire wheat Flour". Auch können wir einen leisen Zweifel, ob wirklich die Kleie "als feines Pulver in Chapmans Mehl eingemahlen sei" nicht unterdrücken. Unser Obermüller, freilich ein bloßer Empiriker, erklärt dieß einfach für unsächlich, da dann das Mehl unfehlbar dunkler sein müßte . Vieleicht ist Chapmans Mehl ein Produkt aus Weizen, won dem die Holzfaser abgeschält wurde, vielleicht auch noch die nächst daran liegende braune, aber Kleberreiche Haut? Dann mag er es zur Noth noch immer Entire wheat Flour heißen. Wenn wir wißen, wie viel Perzent Kleien wom Chapman'schen Mehle weggenommen wurden, so können wir wahrscheinlich ein ähnliches Produkt auch auf Walzen erzeugen. Wir erwähnten oben des abgeschälten Weizens. Die Schälmaschine nach Henckel & Seck, Nolden, Nau & Maderspach ist auch uns wohl bekannt. Die schönsten Schälprodukte die wir je gesehen, nämlich Weizenkörner, wovon lediglich nur die Holzfaser, diese aber vollständig entfernt ist, schickte uns erst kürzlich ein Herr Emanuel Weisz aus Basel ein. Für uns haben alle bisher bekannt gewordenen Schälmaschinen den Uebelstand, daß der Weizen um geschält werden zu können, angefeuchtet werden muß. Dieses Netzen aber beeinträchtigt, nach vielfacher Erfahrung, die Kraft & Dauerhaftigkeit des Mehles, so zwar, daß beispielsweise die französischen Mehle, ehe sie die Reise nach Brasilien aushalten können, erst gedörrt werden müßen, während dieß bei ungar. Mehlen nie geschieht. Es wäre uns sehr interessant wenn Sie die Güte haben wollten uns hierüber Ihre Ansicht mitzutheilen. Würden wir über die schädliche Wirkung des Netzens beruhigt, so wäre dieß ein großer Schritt zur Erzeugung einer aus geschältem Weizen gewonnenen alle Theile des Weizens enthaltenden mittelweißen Mehlsorte. Als Handelsmühle müßen wir nämlich die Dauerhaftigkeit des Mehles weit obenan stellen. Denn mehr & mehr beginnt Mehl den Weizen als Spekulationsartikel zu verdrängen. Um aber in Mehl spekulieren zu können muß der Käufer sicher sein daß es sich mindestens ein Jahr lang vollkommen gut erhalte. Wir haben Ihnen, hochgeehrter Herr Präsident! nun so ziemlich Alles mitgetheilt, was wir als einfach praktische Geschäftsleute über die Beschaffenheit unseres Produkts & die Eigenthümlichkeit seiner Erzeugung wißen. Entschuldigen Sie, wenn wir da oder dort zu breit, und an anderen Orten zu lükenhaft waren. Zu weiteren Mittheilungen sind wir selbstverständlich gern erbötig. Ebenso erklären wir uns bereit zu Mahlversuchen nach Ihren Vorschriften. Den Ergebnißen Ihrer Versuche mit unseren Mehlen & Ihrem so maßgebenden Urtheile darüber mit dem größten Interesse entgegensehend sind wir in ausgezeichneter Hochachtung Euer Hochwohlgeboren ergebenste Pest, 2. April 1868. Pester Walzmühl-Gesellschaft I. Donat