Technikatörténeti szemle 25. (2001-02)
Forrásközlések - Vámos Éva Katalin: Justus von Liebig magyarországi levélkapcsolatai
enthält. Mit welchen Sorten von Mehl, ob mit feinen oder Mittelgattungen die Analyse vorgenommen wurde, ist nicht angegeben. Als das Resultat unserer mehr praktischen Erfahrungen, als theoretischen Forschungen, wißen wir, daß Walzenmehl vor Allem & in allen Abstufungen weißer ist als Steinmehl. Immer ist es erwiesener Maßen dauerhafter, sozwar, daß wir auf der letzten Pariser Ausstellung zum Staunen der Jury sehr wohl erhaltene Mehle von der pariser Ausstellung des Jahres 1855 produzieren konnten, was uns, nebenher gesagt, auch die goldene Medaille einbrachte. Endlich wird von Konsumenten allgemein anerkannt, daß unsere Mehle kräftiger & ausgiebiger seien als Steinmühlmehle; & zwar wollen viele Bäker behaupten, daß je höher & feiner unsere Sorten rangiren, desto stärker & ergiebiger seien sie; eine Wahrnehmung die allerdings mit einem andern Satze, wonach die niedereren Sorten kleberreicher seien, nicht recht stimmen will. In Bezug auf den Wassergehalt halten wir es für möglich, daß derselbe zur Zeit etwas höher ist, als die mailänder Analyse ihn angiebt, & zwar deshalb, weil wir heute zur Erzielung höchstmöglicher Weiße des Mehles viel feinkörniger mahlen als vor Zeiten. Je kleiner aber die einzelnen Mehlkörperchen sind desto gieriger nimmt die Mehlmaße hygroskopisches Wasser auf. Gemahlen wird jedoch von uns, wie von allen hiesigen Steinkunstmühlen, nur ganz trocken. Worin jedoch die Walzenmüllerei sich von der Steinmüllerei wesentlich unterscheidet und was die Vorzüge der Walzenmehle vo den Steinmehlen begründen muß, das ist die Temperatur des Mahlgutes während des Mahlprozeßes. Unsere Walzen haben einen Durchmesser von 5 Zoll & rotleren per Minute 130mal. Die zerquetschende Wirkung auf das Mahlgut ist daher momentan & nicht vorübergehend: weder die Walze noch das Mahlgut erwärmen sich erheblich. Ganz anders bei Steinen, wo das Mahlgut sekundenlang der Reibung zwischen erhitzten Mahlflächen ausgesetzt ist. Wir sind leider nicht in der Lage den obwaltenden Temperaturunterschied von Walzen & Steinmahlgut in Ziffern angeben zu können. Die Wirkung ist jedoch eine solche, daß selbst bei rauher Winterzeit die Räume einer Steinmühle einer geheizten Stube gleichen, während die Arbeiter bei uns frieren müßen. Die Steinmüller haben auch die Erhitzung ihres Mahlgutes längst als einen großen Uebelstand erkannt und bisher ziemlich erfolglos, allerhand Mittel zur Abhilfe in Anwendung gebracht. Ohne Zweifel nun übt die mindere Temperatur des Walzenmahlgutes eine konservierende Wirkung auf die im Weizenkorn vorhandenen Substanzen aus & verursacht so die größere Weiße, Kraft & Haltbarkeit des Mehles. Es erübriget uns nun noch einiges zu den Säckchen F, FF & FFF zu bemerken. Um nämlich auch einen Versuch nach der Richtung des Chapman'schen Mehles zu machen, mahlten wir 700 Ib Weizen flach, d. h. wir mahlten den Weizen in einem Zuge fertig, wobei wir das Produkt F als Flachmehl erhielten; aus diesem Produkt sonderten wir dann 91 Ib = 13.6% Kleie FFF, erhielten so das kleienfreie Flachmehl FF. Wir bemerken, daß wir auf Steinen mahlten, da wir auf Walzen in einem Zuge nicht ausmahlen können. Wie Sie sehen, hat auch das von Kleien ge-