Technikatörténeti szemle 22. (1996)
Papers from the Second International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Eger, Hungary, 16–19 August, 1995) - Suhling, Lothar: Chemisch-metallurgische Technik im Neusohler Hüttenrevier zur Agricola-Zeit – Vom Spleißen, Seigern und Treiben in Neusohl und Moschnitz
7. Schematische Abfolge der metallurgischen Operationen beim Kupferfrischen und -seigern in der Seigerhütte zu Moschnitz (nach Suhling) herzustellen. Danach kommen auf 2 1/2 Ztr. Kupfer 11 Ztr. Blei verschiedener Qualität. Dies zu wissen, sei „das fuernembst in den Saigerhutten" 37 . Der weitere Verlauf des Unterrichts ergibt sich nunmehr aus dem vorliegenden Fließschema zum Kupferfrischen und -seigern in der Seigerhütte Moschnitz (Bild 7). Danach verwandte man zum ersten Frischen, dem „frisch einstrich", neben der erwähnten Menge „guet Kupfer" von 8 Lot Silber/Ztr. (=0,25%) 7 Ztr. Frischblei mit 1/4 Lot (= 1 qu) Silber im Zentner und 4 Ztr. Schlackenbiei mit 3/4 Lot (3 qu) Silber. Das ergab eine Silbermenge von 24 Lot 3 qu in der ersten Charge 38 . Die beim Seigern von 5 Frischstücken auf einem Seigerofen anfallenden 9 bis 10 Ztr. Seigerblei - hier „frisch einstrich pley" genannt - enthalten 2 Lot 1 qu Silber im Zentner. Das Seigerblei ist damit noch nicht treibwürdig. Daher folgt ein weiterer Einstrich, der „Reich einstrich" oder das „ander verpleien", bei dem 8 Ztr. des „frisch einstrich pley" mit 3 Ztr. „frisch bley" und den obligatorischen 2 1/2 Ztr. „guet" oder „Reich" Kupfer verschmolzen werden 39 . Auch das hierbei entstehende Seigerblei - das „Reich Einstrich" - ist noch nicht hinlänglich silberreich, um im Treibherd abgetrieben zu werden. So werden 9 Ztr. dieses Bleis mit 2 Ztr. „frisch einstrich" in einem dritten Verbleien von Reich Kupfer „auf den Herdt" gearbeitet, d. h. verschmolzen und geseigert. Das hierbei anfallende Seigerblei - in Moschnitz u. a. „treib oder Werch Pley" genannt - enthielt im Zentner 5 1/4 bis 5 1/2 Lot Silber 40 und war damit hinreichend treibwürdig. Im Anschluß an das Kupferseigern folgen die Arbeiten des Treibmeisters und seines Knecht am Treibherd: Nach dem Vorbereiten des Treibherds und dem mehrstündigen Anwärmen des Treibguts - bestehend aus 110 Ztr. Werkblei (Seigerblei) und 8 Ztr. „guet Khupfer" - werden die Blasebälge in Betrieb gesetzt, worauf das Werk „zu .•»....•.•.».•••yl.j^.mBgj ' 8. Treiböfen und -herde verschiedener Bauart nach Engelhardt von Löhneyß, Bericht vom Bergkwerck. Zellerfeld 1617