Technikatörténeti szemle 22. (1996)
Papers from the Second International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Eger, Hungary, 16–19 August, 1995) - Engel, Michael: Ungarische Chemiestudenten und Chemiker in Berlin 1870 bis 1940
Hochschullaufbahnen (Privatdozenten, ao. und o. Professoren) 31 Buzágh, Aladár von (Ungarn) Erdey-Gruz, Tibor (Ungarn) Farkas, Ladislaus (Israel) Gemant, Andreas (Deutschland) Gero, Alexander (USA) Karezag, László (Ungarn) Lövenbein, Adalbert (Deutschland) Naray-Szabó, István von (Ungarn) Nord, Friedrich (USA) Polanyi, Michael (Deutschland, Großbritannien) Róna, Elisabeth (USA) Róna, Peter (Deutschland) Schay, Geza (Ungarn) Strunz, Franz (Osterreich) Szabó, Zoltán Gábor (Ungarn) Wolf, Ludwig (Deutschland, Indien) Zechmeister, László (Ungarn, USA) Zemplén, Géza (Ungarn) Mag die politische Situation Ungarns vor und nach dem ersten Weltkrieg durchaus Anlaß gegeben haben, die Heimat für einige Zeit oder auch für immer zu verlassen, sich einfach westlich zu orientieren, die Entscheidung, nach Berlin zu gehen, dürfte, wie ich glaube, meist individuelle Motive gehabt haben. Es wäre interessant Vergleichzahlen von anderen Hochschulen zu haben, der Anteil von ungarischen Chemiedoktoranden in Berlin and der Gesamtzahl der Chemiedoktoranden liegt bei weniger als zwei Prozent. Anders gesagt, wenn im Zeitraum von sieben Jahrzehnten nur rund siebzig Angehörige einer einzelnen Nation nachzuweisen sind, erübrigen sich alle verallgemeinernden Aussagen. Dennoch dürften einige Berliner Spezifika auch auf die hier betrachtete Gruppe zu beziehen sein. Zahlreiche Berliner Chemieprofessoren, unter ihnen auch die maßgeblichen Vertreter der physikalischen Chemie und der Biochemie an den Kaiser Wilhelm-Instituten in Berlin, waren Juden. Der Anteil von in- und ausländischen jüdischen Mitarbeitern war bei ihnen immer auffällig hoch. Unter den ungarischen Chemikern in Berlin überwogen die jüdischen Glaubens. Da das gleiche auch bei anderen Gruppen 32 , z.B. den überwiegend jüdischen Studenten aus Rußland, zu beobachten ist, darf wohl zu Recht von einer Berliner Besonderheit gesprochen werden. Aber auch die Aktualität der Forschung war ein nicht