Technikatörténeti szemle 19. (1992)

KÖNYVISMERTETÉS - Papers of the First „MINERALKONTOR” International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Veszprém, 12-16 August, 1991)

ISTVÁN GY. KOVÁCS*—ISTVÁN PRÓDER* VERSUCHE ZUR SYNTHESEBENZINHERSTELLUNG IN UNGARN IN DEN 1930-ER JAHREN Ungarn gehörte in den 1920—30-er Jahren nicht zu den erdölfördernden Sta­aten. Die Motortreibstoff — und Ölbedürfnisse des Landes wurden völlig durch Import gedeckt. Deswegen wurde es wichtig diese Stoffe einheimisch herzustel­len. Man experimentierte damals an vielen Orten der Welt mit Versuchen zur Herstellung von Synthesebenzin aufgrund der Rohstoffe, die dort zur Verfügung standen. Eine hervorragende Persönlichkeit der ungarischen Synthesebenzinversuche war József Varga (1891—1956) international bekannter Forscher und Universi­tätsprofessor. Eien Teü seiner Tltigkeit büdeten die Verasche, aus dem Teeröl der ungarischen Braunkohlen ein leichtes benzinartiges Produkt herzustellen. Im Jahre 1928 berichtete sowohl die einheimische, als auch die deutsche Fachliteratur über seine Versuche, in denen es gelungen war, aus dem Braunkoh­lenpulver von Tata (Bergbaustadt in Nord-Transdanubien) ein flüßiges, hydriertes Produkt zu 57,9 Prozent herzusteüen. Die Versuche wurden in Hochdrackautoklaven (Hochdruckbomben, Drehbom­ben), die in Ungarn erstmalig angewandt wurden, und bei höherer Temperatur, (470oC) durchgeführt (Abb. 2., 3., 4. zeigen die Hochdrackautoklaven). József Varga berichtete über die Versuche, die in den obigen Apparaten durch­geführt wurden, folgenderweise. „Die Bombe wurde nach der Füüung mit Kohle, oder mit der Mischung von Kohle und Eisenoydpulver mit Wasserstoffgas gefüllt. Der Wassertoffdrack war mit 10—12 Atm höher als der ausgewählte Anfangsdrack des Versuches. Das überschüssige Gas wurde nach einigen Stunden abgelassen. Da der nutzbare Ra­uminhalt der Bombe bekannt war, konnte die Menge des eingepressten Wassers­toffes mit annähender Genaugkeit bestimmt werden. Mit großer Sorgfalt wurde die gleichmäßige Erhitzung der Bombe durchge­führt. Bei jedem Versuch wurde die Temperatur von 400oC in 50—52 Minuten und 450oC in weiteren 22—25 Minuten mit Gashezizung erreicht. Oberhalb die­ser Grenze konnte die Temperatur in 4 Minuten mit 10—lOoC bis zur maxima­len 480oC Reaktionstemperatur gesteigert werden. Bei einer bestimmten Versuchstemperatur (zwischen 450 und 480oC) wurde dann die Bombe ein, zehn, sechzig, oder hundertachtzig Minuten lang erhitzt. Die Bombe wurde mit einer •Ungarisches Chemisches Museum, H-8100 Várpalota, Hősök tere 1.

Next

/
Thumbnails
Contents