Technikatörténeti szemle 18. (1990-1991)
TANULMÁNYOK - Suhling, Lothar: Synthetisches Benzin – Kohlehydrierung in Deutschland 1925–1945
ler planmäßig vorbereitete Krieg hatte gerade erst begonnen — umriß ein amerikanischer Erdölfachmann die Situation mit prophetischem Blick wie folgt (32): „Nicht die Kanonen Frankreichs, Großbritanniens oder Polens, sondern das Klopfen seiner Flugmotoren wird Deutschlands Untergang einläuten." Die systematische Zerstörung der deutschen Hydrierwerke seit Mitte 1944 besiegelte endgültig diesen Untergang. Er bedeutete zugleich den jahrzehntelangen Stillstand in der Kohlehydrierung im Westen Deutschlands, nicht aber in den USA, wo man an das in Deutschland bis 1944 entwickelte Know-how anknüpfte. Die Anlagen in den westdeutschen Hydrierwerken konnten nach Beseitigung der Schäden problemlos zur hydrierenden Verarbeitung von Erdöl genutzt werden. Anmerkungs- und literaturverzeichnis 1. Zu Bergius vgl. u. a. Harald Beck, Friedrich Bergius, ein Erfinderschicksal (^Deutsches Museum, Abhandlungen und Berichte, SO. Jg., 1982. H. 1), München 1982. 2. Zitiert nach Deutsches Bergbau-Museum Bochum (Hrsg.), Friedrich Bergius und die Kohleverflüssigung — Stationen einer Entwicklung. Bochum 1985, S. 25. 3. Vgl. Alfred von Nagel, Methanol, Treibstoffe, Hochdrucksynthesen der BASF (Schriftenreihe des BASF-Unternehmensarchivs Nr. 5). Ludwigshafen 1970. 4. Vgl. hierzu u. a. Lothar Suhling, Fritz Haber und die Entwicklung der Ammoniaksynthese aus den Elementen. In: Fridericiana. Zeitschrift der Universität Karlsruhe, H. 35. 1984. S. 31—55. 5. Abgedruckt in: Manfred Rasch, Vorgeschichte und Gründung des Kaiser-Wülielm-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim a. d. Ruhr. Hagen 1987, S. 171—183, hier S. 177, 6. Vgl. Friedrich Bergius, Die Verflüssigung der Kohle. In: VDI-Zeitschrift. Jg. 69, 1925. S. 1313—1320, 1359—1362, ders., Chemische Reaktionen unter hohem Druck, Nobelvortrag, gehalten am 21. Mai 1932 in Stockholm. In: Les Prix Nobel en 1931. Stockholm 1933, S. 1—37. 7. Vgl. Manfred Rasch, Technische und chemische Probleme aus dem ersten Dezennium des Berginverfahrens zur Hydrierung von Kohlen, Teeren und Mineralölen. In: Technikgeschichte, Bd. 53, 1986. S. 81—122. 8. Vgl. Anm. 3, S. 32, 34 f., 38, 42. f. 9. Vgl. Anm. 8, S. 84. 10. Vgl. u. a. Fritz ter Meer, Die I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft. Ihre Entstehung, Entwicklung und Bedeutung. Düsseldorf 1953. 11. Vgl. ebd., S 65. 12. Anm. 4, S 49. 13. Eine kurzgefaßte biographische Skizze stammt von Werner Lang, Matthias Pier. Ehrenbürger von Nackenheim (-Nackenheimer Heimatkundliche Schriftenreihe, H. 16). Nackenheim a. Rhein 1982. 14. Vgl. hierzu und zum folgen: Die katalytische Druckhydrierung von Kohlen, Teeren und ölen. Aus den Arbeiten der Hochdruckversuche, 2924 BASF, 1925—1945 I. G. Farbenindustrie A G. Ludwigshafen/Rhein, Bd. 1, o. J. (unveröffentlichtes Ms. im Unternehmensarchiv der BASF Ludwigshafen). 15. Zur Verfahrenstechnik vgl. a. Walter Krönig, Die katalytische Druckhydrierung von Kohlen, Teeren und Mineralölen. Berlin u. a. 1950. 16. Vgl. Walther G. Hoff mann, Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u. a. 1965. S. 543. 17. Vgl. Thomas Parke Hughes, Das technologische Momentum' in der Geschichte. Zur Entwicklung des Hydrierverfahrens in Deutschland 1898—1933. In: Karin Hansen und Reinhard Rorup (Hrsg.), Moderne Technikgeschichte. Köln 1975, S. 358—383, hier S. 367. 18. Wolf gang Birkenfeld, Der synthetische Treibstoff 1933—1945. Ein Beitrag zur nationalsozialistischen Wirtschafts- und Rüstungspolitik. Göttingen u. a. 1964, S. 19. 19. Ebd., S. 20, vgl. a. Peter Hayes, Industry and ideology. JG Farben in the Naziera. Cambridge u. a. 1987. S. 36—42. 20. 1930 betrugen die Zölle je Liter Importbenzin 0,18—020 RM. Vgl. Friedrich Stratmann. Chemische Industrie unter Zwang? Staatliche Einflußnahme am Beispiel der chemischen