Technikatörténeti szemle 15. (1985)
TANULMÁNYOK - Jeszenszky Sándor: Die Geschichte des Funkeninduktors und seine Rolle in der Entwicklung der Elektrotechnik
sehnliches Lager bzw. Gegenlager hinter sich gesammelt. Der Standpunkt von Dessauer wurde auch von Koch unterstützt, der ein Begründer der Firma Koch und Sterzel war. Dessauer ging wavon aus, dass die in der Diagnostik und in der Oberflächentherapie gebräuchlichen Röntgenröhren eine höchstens einer Funkenlänge von 120 bis 140 mm entsprechende Spannung (80 bis 90 kV) beanspruchen, so dass es überflüssig und falsch ist diese mittels eines Induktors mit einer Funkenlänge von 600 mm und mehr zu speisen. Zweifellos lässt sich mit einem Induktor grösserer Funkenlänge eine stärkere Strahlung erzeugen, der Grund dafür lag aber in erster Linie darin, dass die Induktoren höherer Spannung zugleich auch eine höhere Leistung aufwiesen. Dessauer wies richtig darauf hin, dass die Impedanz der Spannungsquelle (des Induktors) womöglichst abzusenken ist, so dass in diesem Fall die äusserst kostenintensive Uberdimensionierung der Spannung wegfallen kann. Die Diskussion wurde durch den Umstand erschwert, dass in dieser Zeit im Hochspannungskreis keine genauen Messungen vorgenommen werden konnten. Auch die Zielsetzung von Dessauer ist sehr beachtenswert: die weite Verbreiterung der Röntgenanlagen hielt er in diagnostischer Sicht für unabdingbar, und um dies zu erreichen, wünschte er ihr Preis auf ein Drittel bis ein Viertel zu senken. Wie in Abb. 6 zu ersehen, stieg der Preis der Induktoren mit der Schlagweite rapide an. Nach der im Jahre 1902 herausgegebenen Priesliste der Firma Reiniger, Gebberth, Schall war der Preis für einen Induktor mit 600-mmFunkenlänge im Vergleich zu einem mit einer Schlagweite von 200 mm 5,6 mal so hoch! Wahrhaftig hat Dessauer nicht den 200-mm-Induktor alten Typs vorgeschlagen, sondern ein Gerät mit grösserem Eisenkern und höherer Leistung, abert trotzdem einem im Vergleich zu den 6—800-mm-Maschinen um ein vielfaches billigere Anlage. Sein Unternehmen unter dem Namen ETLA und später VEIFA wurde tatsächlich mit Hilfe seiner beliebten, billigen Maschinen allgemein bekannt. Dessauer und Koch haben zwar in einigen Detailfragen geirrt, was aber das Wesen betrifft, war 1911 Herrmann Gocht folgender Meinung: „Die Entwicklung in der Röntgentechnik hat ihnen zum grössten Teil recht gegeben." Nach Fürstenau: „Während ein hartnäckiger Kampf zwischen zwei extremen Richtungen tobte, hat man heute die relative Nebensächlichkeit der Preis / Kr. / Funkenlänge-Preis Diagram — 10 20 so u so 60 TO M 90 1» (Reiniger, Gebbert, Schall, 1901).