Technikatörténeti szemle 13. (1982)
TANULMÁNYOK - Kiszely Gyula: Die erste Schlaenguss-Radgiesserei in Mittel-Europa und ihr Gründer Abraham Ganz
treffenden Teile der Gießform aus guten Wärmeleitern hergestellt werden. In der Praxis werden für diesen Zweck Eisengieß (Kokillen) formen verwendet. Für Eisenbahnräder sind die Gießformen so ausgebildet, daß die Teile für den Laufkranz und den inneren Teil des Spurkranzes aus Eisen hergestellt sind, da diese Teile am widerstandsfähigsten sein müssen. Infolge der guten Wärmeleitfähigkeit des Eisens wird dann die Wärme dem in die Gießform gegossenen flüssigen Eisen an diesen Stellen viel rascher entzogen als an den Stellen, wo die Gießform aus Sand, d. h. aus einem schlechten Wärmeleiter besteht. Infolge der raschen Abkühlung verläuft in der eisernen Kokillenform ein physikalisch-chemischer Prozess in der Oberflächenschicht des flüssigen Eisens. Der darin enthaltene gelöste „härtende" Kohlenstoff wird durch das rasche Abkühlen an der Ausscheidung verhindert, sodaß ein weißes, glashartes Material mit Radialstruktur entsteht. Diese Schale wird als Hartgußschale bezeichnet. (11) Bei den aus Amerika und England gelieferten Rädern wurde diese harte Schicht im Gebrauch schnell abgenutzt. Abraham Ganz erarbeitete ein Verfahren, wodurch die Dicke der harten Schale erhöht und ihre Härte noch gesteigert werden kann. In seinem Patentanspruch beschreibt er das Verfahren wie folgt: „Beschreibung des chemischen Härtungs-Mittels zur Erzeugung eines dauerhaft gehärteten Schalengusses, dasselbe besteht in der Anwendung von Antimonium Regulus, welches fein zermahlen und daraus mit Wasser zu einer Schlichte angemacht wird, womit die unseren Schaalen angestrichen, dann getrocknet, und wenn die Schaalen auf beiläufig 100 Grad nach Reaumur erwärmt sind, die Form zusammengesetzt, und das flüssige Eisen in dieselbe gegossen wird. Beim Erstarren giebt es an der Stelle, wo die Schaale mit obigen Spezium I Abb. 2. Gießform mit Kokille des Eisenbahnschalengußrades