Technikatörténeti szemle 12. (1980-81)

TANULMÁNYOK - Vajda Pál: Ungarische Bahnbrecher der Phototechnik, der Photooptik und der Photochemie

dreieckförmigen Bildfeld ist die Super Kodak Six 20 bezüglich Geschwindigkeit und Präzision den modernsten Spiegelreflexsystemen gleichwertig. Die Blendenöffnung wird mit Hilfe einer Photozelle selbsttätig geregelt. Die photoelektrische Zelle befindet «ich im oberen Teil der Kamera hinter einer ge­riffelten Linse. Die Vorrichtung ist so eingerichtet, dass sie genau das Bildfeld des Kameraobjektivs erfasst, so dass nur das von der aufgenommenen Szene ausgehende Licht auf die Zelle wirkt. Die Blende stellt sich erst in dem Moment automatisch ein, wo man den Auslöser betätigt. In diesem Augenblick setzt sie ein im Kameragehäuse befindliches Galvanometer in Bewegung und die Blende wird so eingestellt, wie es der gewählten Verschlussgeschwindigkeit entspricht. Der Verschluss lässt Momentbelichtungen von 1/25 bis 1/100 s zu und ausser­dem Einstellungen auf 1, 1/2, 1/5 und 1/10 Sekunde. Ausserdem ist in dem Verschluss ein Selbstauslöser eingebaut. Der Filmtransport wird durch einen Hebel betätigt, der sich auf der Rückseite der Kamera befindet und in den Ka­rnerakörper hineingeklappt werden kann. Beim Filmstransport wird der Ver­schluss gleichzeitig gespannt. Die Kamera ist mit einem gekuppelten Entfer­nungsmesser ausgestattet, der mit dem Sucher kombiniert ist. Die nächste Konstruktion von MIHÄLYI, die Kodak Medalist (1938) ist eine ausserordentlich handliche Rollfilm-Kamera, mit hoher Aufnahmebereitschaft 62 . Filmtransport und Verschluss sind miteinander verbunden, ausserdem ist der Apparat durch einen zwischen 1—1/400 s funktionierenden Zentralverschluss, ein Ektar-Objektiv f/3,5/100 mm, durch leichtes Filmladen, durch das automatische Zählwerk und einen robusten Schneckengang charakterisiert. Der grosse, helle Mischbild-Entfernungsmesser bietet fast einen Spiegelreflexkomfort. Die viel­seitigste Kamera der damaligen Zeit, die Kodak Ektar (1936—1941) verbindet sich ebenfalls mit dem Namen von MIHÄLYI 63 . Militärischer Mischbild-Entfer­nungsmesser auf der Basis von 103 mm, Hebelaufzug erstmalig bei einer Klein­bildkamera, von 50 mm bis 250 mm kontinuierlich einstellbarer Universalsucher, eine automatisch freiwerdende Transportspindel beim Ausschwenken des Film­Rückspulhebels, in einigen Sekunden auswechselbares Magazin, den heutigen Makroobjektiven ähnliches, für den Nahbereich ganz herausdrehbares Objektiv, Augenkorrektion, Selbstauslöser und eine optische Filmtransport-Anzeige — das wären kurzgefasst die wichtigeren neuen technischen Lösungen, die dieses, sei­nem Zeitalter um Jahrzehnte vorausgegangenes optisches bzw. feinmechani­sches Wunder noch komfortabler gestalten. Nebst der Entwicklung des Mechanismus der Photoapparate hat sich aber auch in der Welt der Filmtechnik so manches abgespielt. Eine der bedeutends­ten Erfindungen auf diesem Gebiet ist zweifellos die von Ödön UHER ver­wirklichte — scheinbar einfache — „Correx'-Methode der Filmentwicklung. Dem äusserst ideenreichen, vielseitigen Ödön (Edmond) UHER (1892) — auf seine Tätigkeit werden wir noch zurückkehren — lag das Photographieren soz. im Blut: Sein Vater war ein nahmhafter Photograph in Budapest. Mag sein, dass auch dies eine Rolle dabei spielte, dass er 1910, mit der Unterstützung seines Onkels ein Filmatelier eröffnete. Damals, als die Filmproduktion noch in den Kinderschuhen steckte, waren es die Angestellten des „Studios" die alle Arbei­ten — von der Inszenierung bis zum Kopieren, auch das Entwickeln inbegriffen — verrichten mussten. UHER erkannte bereits nach kurzer Zeit, dass die Ent­wicklung der langen Filmstreifen sowie die Handhabung der positiven Kopien viel zu langwierige und heikle Vorgänge sind.

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