Technikatörténeti szemle 12. (1980-81)

TANULMÁNYOK - Vajda Pál: Ungarische Bahnbrecher der Phototechnik, der Photooptik und der Photochemie

Aus seinen früheren Erfahrungen klug geworden, liess PETZVAL sein Land­schaftsobjektiv und seine neue Kamera patentieren 11 . Mit der Fertigung des Ap­parats beauftragte er den Wiener Optiker Karl DIETZER, da aber dieser weniger gründlich und geschult als VOIGTLÄNDER war, brachte dieser Versuch keinen finanziellen Erfolg. Das System, von PETZVAL „photographisches Dyalit" ge­nannt, ist bei weitem nicht so populär geworden, wie das Porträtobjektiv, 1858 wurde es aber als die beste Konstruktion für Landschaftsaufnahmen, Zeich­nungs- und Landkartenreproduktionen anerkannt 12 . Die Lichtsträrke der Or­thoskop-Landschaftsobjektive war mit einem Wert von 1 :13—1 :15 ziemlich gering, die Abbildung hat sich aber für ausgezeichnet erwiesen 13 Obwohl um die Jahrhundertwende viel vollkommenere Systeme als : das PETZVALsche Objektiv auf dem Markt erschienen, fand das Porträtobjektiv, insbesondere für spezielle Zwecke, z.B. für astronomische Aufnahmen, noch et­liche Jahre hindurch eine Anwendung 14 . Der grösste Verdienst von PETZVAL liegt aber nicht in der Entwicklung des ersten guten Kameraobjektivs, sondern vielmehr in der Erarbeitung der mathematischen Theorie der photographischen Linsensysteme. Das Hauptbestreben von PETZVAL und seiner Zeitgenossen war die Ent­wicklung von Objektiven, die einwandfreie Abbildung und scharfe Bilder ge­währleisteten. Nach der Jahrhundertwende lenkten die Ansprüche der Photo­kunst die Aufmerksamkeit der Optiker indessen in Richtung einer anderen Ziel­setzung. Der war die Weichzeichnung. Seit mehr als hundert Jahren beschäftigten sich verschiedene Photographen und Erfinder mit Erreichung einer Weichzeichnung. Julia Margaret CAMERON 15 benutzte nacheinander zwei verschiedene Lin­sen, einmal, von 1864 an, ein Jamin Porträtobjektiv 16 , später eine Dallmeyer Linse 17 . Jamin hatte eigentlich das Petzvalsche Porträtobjektiv kopiert 18 , jedoch mit der Änderung, dass die beiden Bestandteile einander genähert und von einander entfernt werden konnten 19 Später wandten eine ganze Reihe von Photographen sich zur weichzeichnenden Linse, wie z.B. im Jahre 1890 Hans WATZEK, 20 im Jahre 1897 der Bostoner- Optiker Henry S. SMITH. 21 Im Jahre 1905. R. DÜHRKOOP ein Hamburger Photograph berichtete über ein neues in Amerika gesehenes „Okular" Objektiv der Scientific Lens Co. (New York), welches seine Brennweite während der Exposition automatisch änderte. 22 Später im Jahre 1920 erschien die Wessely-Weichzeichner-Linse. 23 Besondere Bedeu­tung gewann das Busch-Perscheid Porträtobjektiv im Jahre 1922, 24 das Universal Heliar der Firma Voigtländer, 25 die in Rochester (USA) von der Wollensack Optical Co., im Jahre 1926 hergestellte Verito Linse 26 und das Thambar der Firma Leitz. 27 Im Jahre 1930 erschien der Tiefenbildner Imagon der Optischen Werke G. Rodenstock. „Mit diesem Objektiv schuf Heinrich Kühn zusammen mit dem Optiker Dr. Saeble das beste aller weichzeichnenden Objektive .. J' 28 Ausser solchen Spezialobjektiven wurden zur Weichzeichnung auch einfachere Mittel angewandt: Dispersionsscheiben mit eingeätzten Spiralen oder Kreisen, verschiedene Netze, Gaze etc, die als Filter vor das Objektiv gebracht wurden. Von denen soll erwähnt werden die Kodak Pictorial Vorsatzlinse, 29 das Lifa Beugungsgitter, 30 die Mollarlinse von Goerz 31 und die Kelpar-Vorsatzscheibe. 32 Unter den übrigen optischen Mitteln zur Weichzeichnung nimmt unstreitig die von den Ing. Miklós TÓTH patentierte Duto-Vorsatzscheibe den ersten Rang ein 33 . Miklós TÓTH begann sich Anfang der 30er Jahre mit den vor das Objektiv montierbaren Weichzeichner-Vorsatzlinsen zu beschäftigen. Seine ersten Ver-

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