Technikatörténeti szemle 10. (1978)
A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Károlyi L.: Embertani mérések története
aus statistischen, demographischen Anwendungsbereichen herangetragen, die eine Vereinheitlichung der Zahlenwerte förderten. Die speziellen Arbeitsmethoden der Anthropométrie wurden nicht nur von dem Objekt (Körper bzw. Schädel), sondern von spezifischen Fragestellungen (Messpunkt, Messtrecke) und den technischen Möglichkeiten (Instrument und Hilfsmittel) bestimmt. Die Fragestellungen, die teilweise vom Fach selbst, andererseits von aussenstehender Seite vorgelegt wurden, beeinflussten die Bestrebungen in eine einheitliche Methode. In der Craniometrie (Schädelmesslehre) spielten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts immer häufiger Schädelfunde aus den gerade erkannten archeologischen Kulturepochen eine grosse Rolle. Die Reisenden brachten aus fremden Gebieten jeweils nach dem Zustand die am leichtesten transportablen Skelettreste bzw. Schädel mit in die heimischen Museen und Sammlungen. Die ethnologischen, völkerkundlichen Interessen bereicherten dadurch die anthropologischen Bestrebungen. Neben den Geräten, Gegenständen und anderen Kulturmerkmalen wurde der menschliche Schädel zum „Sammlungs-Objekt". Diese Auffassung ist in zeitgenössischen Darstellungen und Reiseberichten leicht zu erkennen. In einer Standard old darstellung, z.B. 1880 im Brockhaus Bilder-Atlas, die sich eine „Ikonographische Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste" nannte und ein Ergänzungswerk zum Conversations-Lexikon war, brachte der Ethnologe GERLAND bei den ethnologischen Abbildungen auch zahlreiche Schädel-Darstellungen. Das ethnologische Schädelmaterial und die europäischen praehistorischen Belege gaben Vergleichsmaterial für die in jener Zeit bekanntgewordenen Frühmenschenformen, wie z.B. der Neandertaler. Die Formvergleiche führten auch zu metrischen Vergleichen. Die exakten Zahlen als Vergleichs- und Beweismittel wurden von der Anthropométrie bzw. Craniometrie geliefert. Die Bestrebungen, objektive Angaben zu ermitteln, führten also dazu, das Objekt zahlenmässig zu erfassen, zu vermessen. Fremde, von aussenstehenden Interessen und Vorstellungen herangetragene Fragestellungen trieben ausserdem die Entwicklung von speziellen Arbeits- und Untersuchungsmethoden voran. Die zahlreichen anthropometrischen Spezialuntersuchungen aus dem genannten Themenbereich bis hinein in praktische medizinische Bereiche, die in jener Zeit veröffentlicht wurden, bestätigen dies. Eine andere, ebenfalls in grosser Zahl und Vielfalt erscheinende Art von Mitteilungen über „Untersuchungsmethoden" und über „Instrumente" und „Hilfsmittel" zeigt die Entwicklung konkret auf. Die Kenntnis der damaligen Fachliteratur — und nicht die auswahlweise Überlieferung in einigen Lehrbüchern und Lexika — erlaubt innerhalb der Vielaflt und Vielzahl eine quantitative und qualitative Erfassung. Im Jahre 1899 sprach Rudolf MARTIN über „Anthropometrisches Instrumentarium" anlässlich der Versammlung der Anthropologischen Gesellschaft in Lindau. Die Instrumente — Anthropometer, Taster und Gleitzirkel —- die bis heute gleichermassen benützt werden, hat er in seinen Kursen, an denen jährlich 10—16 Praktikanten teilgenommen haben, und während seiner Reisen nach Ceylon, Burma und der malayischen Halbinsel erprobt. In der gleichen Sitzung sprach BIRKNER über „Die verschiedenen Methoden der Körpermessung". Er sagte: „Obwohl nun in den letzten Jahrzehnten eine grosse Anzahl von Messungen vorgenommen worden sind, sowohl an Europäern als auch an aussereuropäischen Völkern, so haben diese