Technikatörténeti szemle 8. (1975-76)

A TECHNIKA FEJLŐDÉSÉNEK NÉHÁNY VONÁSA KÖZÉP-EURÓPÁBAN 1700–1848 KÖZÖTT CÍMŰ KONFERENCIÁN 1974. NOVEMBER 19/20. ELHANGZOTT ELŐADÁSOK - J. Novák: Die Bedeutung der Wasserenergie für die Entwicklung des Bergbaus in Europa in der Epoche des Feudalismus

Die ersten künstlichen Wasserbehälter im Dienste des europäischen Bergbaus erscheinen schon in der Römerzeit. Das bedeutsamste System von Wasserbehältern dieser Art ist in England entdeckt worden, wo die Römer für den Bedarf der Gold­gruben von Dolaucouthi rund 10 im Stein ausgehauene oder mit Dämmen, die den Charakter von Erd- und Stolnwällen besassen, kombinierte Wasserbehälter errichtet hatten. Diese Wasserbehälter lieferten das nötige Wasser für Erzverwaschungszwecke. wobei das Wasser das Niedersetzen der Erzkomponenten bewirkte. Aber manche die­ser Behälter besassen den Charakter von Abspülwasserbehältern, da ihr herausströ­mendes Wasser als ein mechanisches Arbeitsmittel beim Abräumen des tauben Ge­steins diente. Nach den Angeben der neuesten archäologischen Funde besass das gröss­te Reservoir unter diesen Wasserbehältern eine Länge von mehr als 40 m und eine Breite von rund 10 m, wobei die Dammhöhe 3 m nicht überschritten hat. Die übrigen Reservoire sind wesentlich kleiner gewesen. Den nötigen Wasserzufluss für diese Wasserbehälter gewährte das Flusswasser aus der Umgebung der Goldgruben. Die dazugehörigen Sammel- und Zuleitungsgräben sind im harten Gestein ausgehauen wor­den. Die Entstehung von grossen, sinnreich angelegten Wasserwirtschaftssystemen für Bergbauzwecke in Europa hängt mit dem Aufschwung des Bergbaus im Mittelalter zusammen. Der mittelalterliche Bergbau im Gebiet Mitteleuropas gab den ersten Anlass zur Errichtung von vortrefflichen Wasserwirtschaftssystemen: von Wasserbehältern, Gräben und Wasserstollen in unterschiedlichen Meereshöhen, die In mehrere Fluss­gebiete eingriffen und nicht nur das Bachwasser, sondern auch das Niederschlags­wasser sammelten. Überall, wo solche Wasserwirtschaftssysteme errichtet worden waren, kamen sie dem Aufschwung des Bergbaus gleich, ja in vielen Fällen bedeute­ten sie sogar den Höhepunkt der Entwicklung der Bergbauproduktion und der Bergbau­technik. . . Das ausgedehnteste System von künstlich angelegten Wasserbehältern für Bergbau­zwecke entstand im Harzer Erzgebiet (BRD). Die erste Nachricht über einen solchen Wasserbehälter im Harz - der wahrscheinlich den Wasserbedarf einer Schmelzhütte zu decken hatte - stammt aus dem Jahre 1298. Dies war der sogennante Pfauenteich. Eine weitere Epoche der Errichtung von Wasserbehältern für Bergbauzwecke in diesem Gebiet bildet erst der seit der Mitte des 16. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts reichende Zeitabschnitt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden in diesem Gebiet insgesamt 66 Wasserbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 10, 5 Millionen m 3 errichtet. Der überwiegende Teil dieser Wasserbehälter ist am Innerste-Bach und an seinen Nebeflüssen angelegt worden, sie wurden aber auch mit Niederschlagswasser, das in Sammelgräben mit einer Gesamtlänge von 108 km zugeleitet wurde, gespeist. Die Gesamtlänge der Zuleitungsgräben welche das Anschlagwasser zu den Wasser­hebungs-, Förder- und Erzaufbereitungsmaschinen zuführten, betrug rund 70 km. Ein weiteres bedeutsames Wasserwirtschaftssystem ist im Bereich des Freiber­ger Silberbergbaus (DDR) entstanden. Der älteste Wasserbehälter dieses Gebietes wird zum ersten mal im Jahre 1447 erwähnt. Mit dem Bau weiterer Wasserbehälter hat man seit der Mitte des 16. Jahrhunderts angefangen. Insgesamt sind in diesem Ge­biet bis zum Ende des 18. Jahrhunderts rund 10 Teiche mit einem Gesamtfassungs­vermögen von 5 106 204 m" angelegt worden. Das nötige Wasser lieferten die Bäche sowie auch die Niederschläge im Gebiete. Es wurde dann durch ein System von Grä­bern und Röschen den Wasserbehältern zugeleitet. Die Gesamtlänge der Gräben und der Röschen belief sich auf mehr als 90 km. Das Wasser aus den Behältern diente als Anschlagwasser für Gruben-, Erzaufbereitungs- und Hüttenanlagen.

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