Technikatörténeti szemle 6. (1971-72)
KÖZLEMÉNYEK - Heckenast Gusztáv: Fazola Henrik emlékirata a diósgyőri vasmű alapításáról 1777-ből
bezahlen müssen; und dieses Volk würde er auch in dieser Wüstenei nicht einmal erhalten haben, wan er nicht noch öfterenmalen beschenket hätte. Dan ohne Dach und Unterstand in einer entferneten Wildnus und meisten unter dem freien Himmel auf bloßer Erde in rauher Zeit zu campiren, dieses wird wohl niemand ohne sonderbaren Belohnung tuen. Selbst Fassolla und die aus Steuermark mitgebrachte Meister haben dieses Elend und Schicksal mehr dan ein halbes Jahr, bis einen geringen Unterstand zu erbauen erlaubet worden, erdulden müssen. Ist es demnach Wunder, daß Fassolla die Meisters sowohl als andere Arbeiter durch verschiedene Geschenknus hat aufmuntern müssen? Auf gleiche Art hat er auch die benachbarte und den Bergbau damals gehässige Bauern nach und nach gewinnen müssen, daß endlich einige mit Herbeibringung nötigen Lebensmitteln und andere mit Handanlegung zur Arbeit dem Werk beigestanden seind, dann außer diesen hätte das Werk länger liegen bleiben und noch zu einen beschwerlichen Anfang kommen müssen. Und ist es dann Wunder, daß Fassolla durch solch liederlich Gesindel veruntreuet und betrogen worden seie, und also auch einen beträchtlichen Schaden auf diese Ort (wie er in seinen Schadensausweis, welchen er hiermit untertänigst (sub D.) hierbeileget) erlitten habe? Wie sollte er aber diesen Schaden ausweisen? Unmöglich! Warum? Sie werden gewißlich wider sich Selbsten nicht Zeugenschaft geben, und die meisten seind nach begangener Schalkheit unsichtbar geworden. Fassolla kann mit seinen guten Gewissen schwören, daß er diesen wie auch anderen Schaden weit geringer, als sie würklich seind, angesetzet habe. Und wegen dem Geld und Schenkungen hat er sich mit Beilagen in der nämlichen Specification, soviel möglich wate, ausgewiesen und einen löbl. Inspektorát anno 1775 eingehändiget ; allein es ist ihme auf diesen Punkt bedeutet worden : solche Betriegereien hätte er besser auf seiner Hut sein sollen. Um des Himmels Willen! Wie war es einem Menschen möglich, der in Schreiben wenig und in Rechnung noch weniger geübt war, ohne nötigen Verlagsgeld und sonstig einen anderen nötigen erfahrnen Gehilfen, bei einen so weitschichtig neuerbauten Werk, diesen Schaden ihme als sein Verbrechen ansehen zu können. Bald hatte derselbe urnb Aufsuchung nötige Materialien und Gerätschaft, bald nötiges Lebensmittel und Verlagsgeld in verschiedene Gegend mit Commissionen zu gehen gedrungen, bald haben ihme Befehle und Umstände nacher Schmelnitz zu gehen genötiget, daß er bei dem Werk nicht allzeit gegenwärtig sein könnte ; und diese, in anfänglichen Zeiten, welche in seiner Abwesenheit die Stelle verrichteten, waren ebensowenig der Feder erfahren, und weihen sie weniger als Fassolla hierbei zu verantworten und bei der Sache zu verlieren hatten, so ist möglich, daß sie die Rechnung und Zahlung weniger angelegen sein lasseten. Wie hat es dann änderst geschehen können, als daß vieles teils durch ihme selbst, auch durch andere hat aufgelassen und vergessen werden müssen? Welcher Schaden er nicht dem mindesten Kreuzer keineswegs dem Werk angerechnet, sondern der Fassolla alleinig auf sich genohmen hat; mithin mehrmalen großen Schaden erlitten hat, weilen solches über seine Kräften und über seine Möglichkeit wäre, sich zu vervielfältigen und von allen wissend zu sein. Wäre er aber allwissend gewesen, so hätte er gewiß seinen Schaden und Ruin zu verhüten gewußt. Er hatte diesen anwachsenden Schaden mittelst seinen Berichten an ein löbl. Oberinspektoratamt allmonatlich genugsam und wehemütig vorgestellt und um Abhilf gebeten, wie hier beiliegende Berichte unter mehren (Sub E.) erweisen kann. Die Fortsetzung und Baung wurde ihme allzeit nachdrücklich eingebunden, und weilen er wußte, daß einer hochlöbl. Hofstelle an Errichtung dieses Eisenwerk vieles gelegen seie, und eben von da auch dieserwegen Belohnung verheißen worden ist, als hatte er auch all möglich und nötiges unternohmen. Er hat nicht nur dem meisten anfänglichen Verlag und Vorschußgelder auf allerhand Ort bestritten, sondern in Ermanglung des Fuhrwesens, und weilen dazumal kein Bauernvolk wegen beschwerlich und nicht gemachten Weg zu haben wäre, anfänglich meist mit seinen eigenen Pferden die nötige Fuhren praestiret, dafür- oftmal nichts eingeschrieben. Nachhero aber, da wegen stärkeren Umtrieb das Fuhrwesen vermehret werden müßte, hat er noch 3 vierspännige Züge Pferde und 4 Ochsen, umb alles nach der Nützlichkeit beizuführen zu können, von eigenen angekouft und die andere nötigen Gerätschaft und den teuern Lebensunterhalt beigeschafft; da nun die meiste Arbeit vorüber, und wegen nicht zu bekommenden Fourage, auch schon wegen starker Arbeit sehlecht worden, wiederum 11 Stuck Pferd und 4 Ochsen verkaufen müssen. Laßt sich wohl fragen oder zweiflen, daß Fassolla bei diesen Fuhrwesen einen nicht geringen Schaden erlitten habe. Wan man sich die Mühe nehmen wolle die Lohnzettel hierüber einzusehen und die jetzige gegen damalig teueren Fourage gegeneinanderzuhalten, so wird man finden, daß er dafür ein ungleich geringes angesetzet habe. Die Ursach diesen geringen Ansetzimg wäre, weilen er alle Preis selbst gemacht, wie solcher ihme dem Werk nutzlich zu sein schiene, und damit man ihme nicht etwan hierdurch erweisen kunnte, sich diesfalls bereicheret zu